Der Macintosh als Nachfolger des Apple Lisa
Der Macintosh als Nachfolger des Apple Lisa
Bildquelle: Bombaert, Lizenz

Apple Lisa zieht blank: Quellcode zum 40. Jubiläum veröffentlicht

Wer Pascal-Quellcode mag, sollte mal beim Computer History Museum vorbeischauen. Die hauen grad das alte Lisa OS von Apple gratis raus.

Pünktlich zum 40. Geburtstag des Apple Lisa stellt das Computer History Museum den Programmcode des zugehörigen Betriebssystems zur Verfügung. Um das Paket mit den über 1.300 Pascal-basierten Quelldateien herunterzuladen, müssen Interessenten jedoch zuerst ein Webformular ausfüllen und Apples Lizenzvereinbarung zustimmen.

Museum veröffentlicht Quellcode eines uralten Betriebssystems

Apple Lisa
Apple Lisa (Foto WikipediaGFDL)

Das Computer History Museum (CHM) hat zum 40. Geburtstag des Apple Lisa den Quellcode des zugehörigen Betriebssystems „Lisa OS 3.1veröffentlicht. Es handelt sich dabei um eines der ersten Computersysteme, die über eine grafische Benutzeroberfläche verfügten und sich mit einer Maus bedienen ließen.

Apple stattete die Software des am 19. Januar 1983 in den Markt entlassenen Lisa bereits mit zahlreichen Bedienelementen aus, die noch heute in modernen Betriebssystemen eine wichtige Rolle spielen. Darunter beispielsweise Drag-and-Drop-Symbole, verschiebbare und überlappende Fenster, ein Papierkorb, eine Menüleiste, Pulldown-Menüs, Verknüpfungen und viele andere.

Den Preis für Lisa hatte Apple zur damaligen Zeit mit rund 10.000 Dollar recht hoch angesetzt. Das dürfte einer der Gründe gewesen sein, weshalb sich das System trotz des innovativen Bedienkonzeptes nicht sonderlich gut verkaufte.

Nur ein Jahr später folgte schließlich der preislich sehr viel attraktivere Macintosh. Dessen Betriebssystem wurde anschließend in das noch heute gängige „Mac OS“ (inzwischen „macOS„) umbenannt. Ferner kostete der neuere Rechner nur etwa 2.500 US-Dollar und verpasste Lisa damit schon im Jahr 1984 den Sargnagel.

Quellcode des Apple Lisa verteilt sich auf über 1.300 Dateien

Der nun mit Apples Segen freigegebene Pascal-Quellcode des Lisa Office Systems in Version 3.1 stammt aus dem April 1984. Interessierte Leser können diesen über die Webseite des CHM herunterladen. Zuvor ist jedoch ein kurzes Webformular auszufüllen sowie dem „Apple Academic License Agreement“ zuzustimmen.

Die akademische Lizenz erlaubt Anwendern die Verwendung und Kompilierung des Quellcodes ausschließlich für nicht-kommerzielle und persönliche Studienzwecke sowie akademische Forschung und pädagogischen Unterricht.

Das gesamte Paket umfasst laut Ars Technica über 1.300 Quelldateien mit einer Gesamtgröße von etwa 26 MB. Neben dem Apple-Betriebssystem selbst sind einige darin enthaltene Anwendungen sowie das Lisa-Toolkit-Entwicklungssystem mit an Bord.

Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.