Der BGH hat das Strafmaß von Lucky von sechs Jahren Haft bestätigt. Beim Forum DiDW hatte sich der Attentäter seine Waffe besorgt.
Lucky, der frühere Administrator von Deutschland im Deepweb (DiDW) muss laut eines Urteils des Bundesgerichtshofs für sechs Jahre in Haft. Die Pflichtverteidigung der Kanzlei von Rechtsanwalt Christian Solmecke konnte daran leider nichts ändern.
Alexander U., der ehemalige Admin wurde vertreten von der Kölner Medienkanzlei WBS Law. Wie am gestrigen Montag bekannt wurde, hat der Bundesgerichtshof das vorherige Strafmaß bestätigt. Beim Attentat im Münchener Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) starben insgesamt neun Menschen, so auch der Schütze selbst.
Lucky muss sich mit 6 Jahren Freiheitsentzug abfinden
Der BGH bestätigte die fahrlässige Tötung nebst Körperverletzung sowie die Beihilfe zu Waffen- und Drogendelikten über Luckys Forum DiDW. Ohne das Forum hätte der Schütze seine Waffe nicht kaufen und folglich auch nicht das Attentat realisieren können. Deswegen wurde die Revision gegen das Urteil vom Landgericht Karlsruhe abgewiesen. Lucky wurde von der Instanz darunter bereits im Januar 2018 verurteilt.
Nachfolger erlaubten Drogen- aber keinen Waffenhandel
Die Betreiber der Nachfolgeforen bekräftigten im Rahmen des Interviews ihre Entscheidung, neben einem zensurfreien Forum auch Anbietern illegaler Substanzen ihre Tätigkeit zu ermöglichen. Sudo schrieb uns damals, dass zum Thema Freiheit auch die gehöre, jedem zu ermöglichen, die Substanzen zu konsumieren, die sie oder er konsumieren möchte. Bei DiDW 2 und DiDW 3 war der Verkauf von Drogen erlaubt. Den Handel mit Waffen hatte man hingegen verboten. Beide Nachfolger sind nicht mehr online.
Üble Haftbedingungen in der JVA
Wer sich für die Hintergründe interessiert: Wir haben kürzlich ein Interview mit einem Insassen der Justizvollzugsanstalt von Karlsruhe veröffentlicht, der Lucky dort häufiger begegnet ist. Die Haftbedingungen bezeichnet der frühere Insasse als absolut „schrecklich„. Trotzdem machte Alexander aka Lucky bei zufälligen Treffen einen selbstbewussten Eindruck.
Alles oder nichts für Lucky
Er lebte bis zur Inhaftierung nach eigenen Angaben nach dem Motto „Alles oder Nichts„. Weil er vergessen hatte, Spenden anderer Nutzer in Form von Bitcoin zu mixen, konnte die Polizei den früheren Informatikstudenten nach monatelangen Recherchen schließlich enttarnen.
Beitragsbild Kaur Kristjan, thx! (unsplash licence)
Tarnkappe.info