Hacktivismus vor dem Aus? Laut aktueller Erhebungen des IBM X-Force Threat Intelligence Index 2019 ist die Anzahl der politisch motivierten Hacker-Angriffe seit 2015 um 95 Prozent gefallen. In den ersten Monaten dieses Jahres ist kein einziger Angriff bekannt. Im Vorjahr waren es nur zwei derartige Angriffe, die IBM in den Index aufgenommen hat.
Hacker-Kollektiv Anonymous ist nahezu inaktiv
Rückkehr des Hacktivismus jederzeit möglich
Besondere politische Zustände, wie etwa die Verhaftung von Julian Assange in der Botschaft von Ecuador, könnten jederzeit zu einem wiederholten Aufblühen des Hacktivismus führen, schreiben die Autoren der Studie. Doch die Angriffe nach der Verhaftung von Assange sind und bleiben bislang eine Ausnahmeerscheinung. Trotzdem zögert man auszusagen, dass die Ära der Hacktivisten zu Ende wäre. Es müsste nur zu extremer sozialer Ungerechtigkeit kommen, damit das Feuer wieder entfacht wird. Voraussetzung wäre zudem ein Führungsteam, das über ausgeprägte organisatorische Fähigkeiten verfügt. Oder aber eine Verlagerung der Aktivitäten in Bereiche, die man strafrechtlich kaum bis gar nicht mehr verfolgen könnte.
Im Umkehrschluss sind jetzt fast nur noch die Hacker aktiv, die aus finanziellen Erwägungen heraus agieren. Ob das mal die bessere Alternative ist? Vielleicht soll diese Zeit der Entspannung lediglich der Vorbereitung auf die nächste heiße Phase dienen, mutmaßt IBM. Derzeit zirkulieren gefährliche Sicherheitslücken im Netz, wie z.B. das neue Wanna Cry, ZombieLoad und viele mehr. Es dürfte also auch ohne Hacktivisten in den nächsten Jahren keine Langeweile aufkommen.
P.S.: Den kompletten Bericht von IBM in Form eines PDF-Dokuments kann man kostenlos von hier beziehen.
Beitragsbild Tom Roberts, thx! (unsplash licence)
Tarnkappe.info