Hackerbande, luk-kriminalität hacker Gerichtstelefone
Hackerbande, luk-kriminalität hacker Gerichtstelefone

Ermittlungserfolg: Hackerbande knackte Gerichtstelefone

Über Rufumleitungen auf Mehrwertdienste-Nummern ist es einer Hackerbande gelungen, mehr als zwei Millionen Euro zu erbeuten.

Wie die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität der Staatsanwaltschaft Osnabrück am Mittwoch (08.11.2017) mitteilte, hat eine international agierende Hackerbande von Telefonbetrügern über Jahre hinweg Telefonanlagen von Unternehmen und Behörden manipuliert und Umleitungen auf von ihnen gemietete Mehrwertdienste-Nummern eingerichtet. Gegen vier von insgesamt 13 Beschuldigten der Hackerbande hat man Haftbefehle wegen gewerbsmäßigen und bandenmäßigen Computerbetruges vollstreckt. Bei einem erneuten Zugriff im Juli hat man zwei weitere Beschuldigte festgenommen.

Hackerbande missbrauchte Telefonanlagen

In Zusammenarbeit deutscher und italienischer Ermittler ist es gelungen, eine international operierende Hackerbande zu zerschlagen. Wie die Staatsanwaltschaft in Osnabrück mitteilte, beträgt der Schaden mehr als 2,5 Millionen Euro. Zu den Geschädigten gehören neben zwei deutschen Gerichten, dem Landgericht Osnabrück und dem Oberlandesgericht Hamm (Nordrhein-Westfalen), zudem Firmen und Behörden in Deutschland und im europäischen Ausland.

So viele Telefoneinheiten wie möglich generiert

Bereits im April und im Juli hatten italienische und deutsche Polizisten sowie Staatsanwälte gemeinsam Dutzende Objekte in Italien durchsucht. Darunter in Bozen, Mailand, Ancona, Rom und Genua. Die Hackerbande hat zwischen 2011 und 2017 in mehr als 300 Fällen über das Internet nach großen Telefonanlagen gesucht. Bevorzugt sollen sich die Täter über die Vermittlung bei deutschen Unternehmen und Behörden eingewählt haben. Sie hatten dabei Erfolg, weil in den Telefonanlagen die voreingestellten Standardkennziffern zur Einwahl nicht verändert worden waren.

Nach der Einwahl richteten die Täter eine Rufumleitung auf eine angemietete ausländische Mehrwertdiensterufnummer ein. Danach veranlasste man innerhalb kürzester Zeit möglichst viele Anrufe, die sie zu ihren Mehrwertdienste-Nummern verbunden haben. Die Anrufe fielen in den betroffenen Institutionen nicht auf. Die Betrüger nutzten bevorzugt die Wochenenden oder andere Zeiten, in denen nicht gearbeitet wurde.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.