Distributed Denial of Secrets
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Distributed Denial of Secrets: Fragen für ein exklusives Interview gesucht!

Für ein exklusives Interview haben wir die Macher von DDoSecrets am Rohr. Ihr könnt in den nächsten 14 Tagen eure Fragen einreichen.

Für ein exklusives Interview haben wir die Macher des Kollektivs DDoSecrets am Rohr. Im Gegensatz zu anderen Enthüllungsplattformen veröffentlicht man die meisten Leaks nicht auf einer Webseite, sondern per Telegram. Viele Aktionen gibt man auch bei Twitter bekannt.

Distributed Denial of Secrets kämpft gegen Diktaturen, Korruption, Polizeigewalt, Steuersünder u.v.m.

Letzten Monat beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft Zwickau einen in Deutschland befindlichen Server. Anlass waren die sogenannten BlueLeaks, die die Aktivisten von Distributed Denial of Secrets in Umlauf gebracht haben. Man verbreitete nicht weniger als 269 Gigabyte, die ursprünglich ein Mitglied von Anonymous gehackt hatte. Der umfangreiche Leak umfasst US-amerikanische Polizeiberichte und -unterlagen. Er beinhaltet Bankverbindungen, Namen, E-Mail-Adressen, E-Mails samt Anhängen, Telefonnummern, Fotos, Videos etc. pp. Nach Eingang eines Rechtshilfeersuchens wurde dann im Vormonat die zuständige Staatsanwaltschaft aktiv.

Leak des E-Books von John Bolton sorgte für glühende Leitungen

Distributed Denial of Secrets hat neben Daten über Steueroasen auch Chats von Neonazi-Gruppierungen und E-Mails des chilenischen Militärs veröffentlicht, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Im Juni brachte das Kollektiv vorab das Buch des Trump-Kritikers John Bolton heraus. Als Berater hat man unter anderem die isländische Aktivistin Birgitta Jónsdóttir angeheuert, die die Gruppierung nebst vielen anderen Personen beratend unterstützt. Jónsdóttir ist aber offenkundig nicht an der Durchführung bzw. Organisation der Enthüllungsplattform DDoSecrets beteiligt.

Die meisten Informationen über neue Publikationen erhält man im Telegram Kanal Confidential & Proprietary, der von einem befreundeten Aktivisten geleitet wird. Beim Thema Wikileaks, der weltweit bekanntesten Enthüllungsplattform, nehmen die Teilnehmer zumeist einen eher skeptischen Standpunkt ein. Wikileaks-Mitgründer und Chef Julian Assange trieb oft der Wunsch nach Ego-Stimulation an. Die eigentlichen Ziele einer solchen Organisation hat er damit häufiger in den Hintergrund gedrängt. Man könnte auch sagen, er hat sie verraten. Bei DDoSecrets soll hingegen keine einzelne Person im Vordergrund stehen.

Hinweis: Mit einem regulären DDoS-Angriff hat der Name der Gruppierung übrigens nichts gemeinsam. Und wenn dann nur in der Form, dass keine Server sondern die Leser mit geleakten Informationen regelrecht bombardiert werden …

Distributed Denial of Secrets: Deadline für Fragen endet am 20. August !

Was möchtet ihr von den Betreibern von DDoSecrets wissen? Sie stellen sich zum ersten Mal einem öffentlichen Interview! Unsere Deadline endet in exakt 14 Tagen. Bis dahin habt ihr genügend Zeit, euch ein paar Fragen für das Gespräch einfallen zu lassen. Den Rest steuert dann – wie üblich – die Redaktion bei.

Update: Interview mit Tillie Kottmann abgesagt

Tillie Kottmann behauptete uns gegenüber, ein Mitglied von DDoSecrets zu sein. Seine Tätigkeit bei Confidential and Proprietary scheint aber für ihn Vorrang zu haben. Denn der Schweizer hat die von unseren Lesern gestellten Fragen leider nie beantwortet. Aus Zeitmangel, hieß wie er uns nach mehreren Kontaktversuchen mitteilte. Dritte schrieben uns, dass Kottmann mit Distributed Denial of Secrets gar nichts zu tun haben soll. Doch er hatte sich uns gegenüber als eines der führenden Mitglieder ausgegeben. So verwirrend die Angelegenheit sein mag, wir haben das Interview dann nach zwei Monaten Inaktivität abgesagt. Da kommt eh nichts mehr, leider!

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.