EX.UA reagiert mit der Gründung des Sharehosters File Exchange Network (FEX) auf den wachsenden Druck der Behörden und schließt den Dienst.
EX.UA reagiert mit der Gründung des Sharehosters File Exchange Network (FEX) auf den wachsenden Druck der Behörden. Dort ist anonymes Filesharing möglich. Seit der Schließung von FS.to im November des Vorjahres ist in der Ukraine jeder Anbieter des Graubereichs in Gefahr, der sich mit seinem Angebot an die eigene Bevölkerung richtet.
EX.UA hatte monatlich 36 Millionen PIs
Hierzulande mag EX.UA total unbekannt sein. Allerdings kann dieser Sharehoster monatlich über 36 Millionen Seitenzugriffe vorweisen und befindet sich somit in der Ukraine auf Platz 21 der meist genutzten Internet-Portale überhaupt. Gegründet wurde der Online-Speicherdienst im Jahr 2009. Die meisten Besucher dieses One-Click-Hosters kommen aus dem eigenen Land oder aus einem der Nachbarstaaten.
Aufruhr erregte im November 2016 die Beschlagnahmung von 60 Servern, die von den dortigen Behörden dem Kino-Portal FS.to zugeordnet wurden. 19 Personen wurden im Zuge der Razzia festgenommen. Entgegen der Ankündigung mancher Medien des Landes ist das Streaming-Portal bis heute nicht zurückgekehrt. Als Reaktion auf diese Maßnahme kündigten auch die Betreiber von EX.UA das baldige Ende ihres Dienstes an. Allerdings wurde dann die Fortsetzung statt bis Ende November bis zum Jahreswechsel 2016/2017 anvisiert. Nun wurde das File Exchange Network (FEX) gegründet und den Besuchern als Nachfolger präsentiert. Die Besitzer der EX.UA-Accounts können diese auch beim neuen Sharehoster benutzen. Die Benutzung soll einfach und anonym vonstattengehen.
Betreiber haben offenkundig Angst
Wahrscheinlich wird der Wechsel vollzogen, um sich juristisch abzusichern. Der Zugriff auf die Dateien geschieht nämlich stets mittels eines eigenen Schlüssels, der nach sieben Tagen seine Gültigkeit verlieren soll. Rein rechtlich ist man damit aus dem Schneider. Die Betreiber haben keine Kontrolle über den Inhalt der verschlüsselten Archive. Sie hoffen, man könne sie dafür nicht mehr haftbar machen. Das Konstrukt erinnert stark an das von MEGA, dem Nachfolger von Kim Dotcoms Megaupload. Alle Mediendateien wie beispielsweise Musikstücke, Filme oder Fotos können nicht nur heruntergeladen, sondern direkt von der Webseite abgespielt werden.
Die Domain von EX.UA will man angeblich zum Preis von einer Million US-Dollar zum Verkauf anbieten. Der Umsatz soll nach eigenen Angaben an ein Kinderhilfswerk gehen. Die Kollegen von TorrentFreak halten allerdings zurecht fest, dass bislang unklar ist, ob es für die alte Domain zu dem Preis überhaupt einen Kaufinteressenten gibt. Von daher darf der Umfang der geplanten Spende bis auf weiteres infrage gestellt werden.
Mittlerweile bietet man unter der Domain EX.UA einen Express Mail Dienst an.
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