Kopfgeldjägerin mit Puppenkopf und Pistole in der Hand
Kopfgeldjägerin mit Puppenkopf und Pistole in der Hand
Bildquelle: igorkovalcuk, Lizenz

CannaPower bietet 2.000 EUR Kopfgeld: Diese Seite muss vom Netz!

Die Queen of Music Warez ist richtig angepisst und ruft per Kopfgeld dazu auf, gegen eine seit Langem bekannte Abzock-Website zu kämpfen.

CannaPower nennt man nicht umsonst the „Queen of Music Warez“. Das Szene-Urgestein ist schon fast eine Legende. Dass auch andere ein Stück vom Kuchen abhaben wollen, ist längst kein Geheimnis mehr. Einer der wohl bekanntesten „Trittbrettfahrer“ ist der CannaPower-Klon cannapower.be.

Das Ziel der Seite ist es, mit der Bekanntheit der Queen of Music Warez Geld zu verdienen, indem die Besucher um ihr Erspartes gebracht werden. Man gaukelt den Besuchern vor, man könne auf den Download-Link nur zugreifen, wenn man sich über den Klon ein Abo bei einem VPN-Anbieter zulegen würde. Schuld daran soll angeblich die DNS-Sperre der CUII sein.

Durch diese Zensur ist ein VPN notwendig, um weiterhin unsere Musik abrufen zu können! Die Einrichtung dauert nur 2 Min und ist kinderleicht. Danach downloaded ihr anonym und verschlüsselt„, heißt es dort. Natürlich ist diese Aussage schwachsinnig, weil es sich bei der Website gar nicht um das Original handelt, daran kann kein VPN der Welt etwas ändern. Die Klon-Betreiber haben lediglich eine möglichst hohe Provision im Sinn, für die ihnen kein Trick zu schmutzig ist.

Der Betreiber von CannaPower will damit nun ein für alle Mal Schluss machen. „Ich bin bereit, viel Geld zu bezahlen, damit diese Fake-Seite für immer aus dem Netz verschwindet!!

Schluss mit der fiesen Abzocke – cannapower.be muss vom Netz!

CannaPower Logo

Die Fake-Seite ist dem Gründer von CannaPower schon lange ein Dorn im Auge. Wir haben bereits 2019 darüber berichtet.

Wir haben den Betreiber von CannaPower diesbezüglich kontaktiert. Er konnte uns bestätigen, dass er diesen Klon schon seit langer Zeit kennt. Der Admin weiß auch nicht, „was das für ein Arsch ist“.

Auf jeden Fall versucht wieder jemand, die Popularität meines Projektes für sich auszunutzen. Dagegen kann ich und mein Team nichts machen.

Wir wären aber sehr dankbar, wenn sich jemand herablassen würde, diesen unfairen Konkurrenten zu hacken.

Der Admin von CannaPower gegenüber Tarnkappe.info

Doch nun scheint CannaPower endgültig die Nase voll zu haben: „Immer mehr User beschweren sich bei mir über cannapower.be und deren fiese Abzocke. Es ist mir egal, wie das gemacht wird. Aber ich bin bereit, viel Geld zu bezahlen, damit diese Fake-Seite für immer aus dem Netz verschwindet“. Das Dumme ist halt, dass der Klon nicht selten bei der Google Suche oberhalb vom Original liegt, womit die Gefahr steigt, dass weitere Opfer in die Abo-Falle gelockt werden.

2k für die endgültige „Vernichtung“

Der Admin ist wirklich sauer und meint es ernst. „Sie verdienen Unsummen mit Nutzern, die eigentlich zu uns kommen wollen“, so die Queen of Music Warez. Und weiter teilte er uns mit: „Sie müssen wirklich weg sein, am besten alles leer, keine Updates mehr oder gehackt, Domains down etc. – ich will sie nie wieder sehen. Sie sollen aus dem Internet verschwinden und vernichtet werden. Für immer!!

Wer das schafft, bekommt 2.000 Euro in Bitcoin.“ Das hat uns CannaPower glaubhaft versichert, als wir ihn fragten, was ihm das denn wert sei.

Dass die so genannte Queen of Music Warez ihr Wort halten wird, daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Aber ob sich wirklich jemand findet, der cannapower.be alle Lichter „ausknipst“? Natürlich ist dies zweifellos die Aufforderung zu einer rechtswidrigen Handlung. Sogar der Versuch ist in Deutschland strafbar.

Wie auch immer. Die Spiele sind eröffnet. Bleibt abzuwarten, wie viele technikbegeisterte Anhänger der Queen of Music Warez diesem Schlachtruf folgen werden. Denn sicher ist momentan nur eins. 2.000 Euro sind viel Geld!

Sunny

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.