Als Reaktion auf die Netzsperren von Vodafone haben die Portale bs.to und Serienstream.to alle Folgen der neuen TV-Serie "Das Boot" gelöscht.
Zwischen den Tagen haben beide Streaming-Portale Burning Series und Serienstream.to als Reaktion auf die Vodafone-Sperre die achtteilige Serie „Das Boot“ aus ihrem Programm entfernt. S.to löschte auch die Trojaner-Werbung, über die wir berichtet haben. Bei BS.to wird an die Zuschauer weiterhin Schadsoftware statt Werbung ausgeliefert.
bs.to & s.to entfernten TV-Serie Das Boot
Die Sperre durch die Kabelsparte von Vodafone zeigt offenbar Wirkung. Sowohl Serienstream.to (s.to) als auch Burning Series (bs.to) haben beide alle Folgen der achtteiligen TV-Serie „Das Boot“ von ihren Serien-Portalen gelöscht. Bis kurz vor Weihnachten war die nagelneue TV-Serie dort noch verfügbar. Damit beugt man sich dem Willen der drei Produktionsfirmen Bavaria Fiction, Sky Deutschland und Sonar Entertainment, die mit ihrem juristischen Vorgehen dafür sorgen wollten, dass man nicht ohne weiteres auf ihre Werke illegal zugreifen kann.
BS.to entfernte Links zu 12 weiteren Serien
Auf unsere Anfrage hin, teilte uns die Administration von Serienstream.to mit, dass man die Serie „erst mal nur öffentlich deaktiviert habe, um abzuwarten, ob da noch mehr Rechtliches von Sky kommt.
BS hat im Zuge einer fehlerhaft adressierten Abmahnung, welche wir jeweils vor einem Monat mal von einer @outlook.de E-Mail Adresse erhalten haben, temporär noch 12 weitere Serien deaktiviert.
Sollte sich an der Situation zeitnah nichts ändern, werden wir die Serien aber wieder aktivieren.“
1 & 1 sperrt offenbar Kinox.to
Uns wurde gerade ein Video zugespielt, wonach auch die DSL-Sparte von 1 & 1 den Zugang sperrt, allerdings zum Streaming-Portal Kinox.to. Korrektur: Es handelt sich um die Leitungen von Vodafone, die die Kunden von 1 & 1 nutzen und die deswegen nicht Kinox besuchen können.
Wie schon gesagt, die Netzsperren befinden sich erst an ihrem Anfang, sie werden sich mit Sicherheit noch ausweiten. Und wenn man nur die weniger technikaffinen Nutzer damit trifft, ist der Effekt für die Rechteinhaber schon ausreichend. Überall Stoppschilder aufzustellen, kann keine Lösung sein. Aber gut, was bleibt den Rechteinhabern anderes übrig, gegen die anonymen Betreiber offensichtlich rechtswidriger Quellen vorzugehen?!?
Serienstream.to entfernt Trojaner-Werbung
Vor einer Woche schrieb uns Reddington, dass er seinen Werbeanbieter diesbezüglich informiert habe. „Die Werbung wird – falls in der Zwischenzeit nicht schon längst erledigt – schnellstmöglich entfernt. Natürlich ist so etwas absolut inakzeptabel, nicht geplant und ärgerlich. Leider gibt es auf dem Markt immer mal wieder schwarze Schafe, die den Traffic der gekauften Werbeanzeigen auf solche „Flash Player Websites“ weiterleiten. In der Regel wird dies aber relativ schnell erkannt und der Werbende im Anschluss direkt vom Werbenetzwerk dauerhaft gesperrt.“
BS.to hat von der Trojaner-Werbung noch keinen Abstand genommen. Bei Testläufen führte uns das angebliche „Player-Update“ zur Domain toptypeonlinetheclicks.icu, die im Internet einschlägig bekannt ist.
Streaming-Hoster versucht sein Vorgehen zu relativieren
Schadsoftware liefern aber auch mehrere populäre Streaming-Hoster aus. Wir haben uns mit einem Admin unterhalten. Er findet die Situation zwar ungünstig. Er ist aber gleichzeitig der Meinung, er könne dagegen nicht viel unternehmen. Vor der Razzia von Megaupload Anfang 2012 sei alles einfacher gewesen. Heutzutage wäre kaum noch jemand bereit, für einen Premium-Zugang Geld zu bezahlen. Wenn man die User dazu zwingen würde, für ihren Filmkonsum zu bezahlen, so werfe dies ebenfalls ein schlechtes Bild auf seine Firma. Megavideo (ebenfalls von Kim Dotcom) hat vielfach den Stream nach rund einer Stunde abgebrochen, um die Zuschauer zur Kasse zu bitten. Wer nichts bezahlen wollte, musste eine weitere Stunde warten. Wahrscheinlich hat das oft genug geklappt.
Im Chat folgten weitere Rechtfertigungen vom Admin, wie etwa, die Konkurrenz würde es ja auch so handhaben. Und ohne dem käme bei der restlichen Werbung nicht viel Geld rein. Wir finden dieses Vorgehen inakzeptabel, respektieren aber die Privatsphäre des Betreibers und seines Unternehmens, weswegen wir den Namen seines Online-Dienstes nicht aufdecken. Man wird sehen, welche Auswirkungen dies auf bs.to haben wird.
Beitragsbild Victoria Heath @ Unsplash, thx! (CC0 1.0)
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