Google verwendet AI LaMDA, um mit Wordcraft, einem "magischen Texteditor", kreative Autoren beim Verfassen neuer Geschichten zu inspirieren.
Seinen neuen Texteditor preist Google als Mittel zur Erstellung fiktionaler Arbeiten an. Demgemäß ist Wordcraft mit einem integrierten KI-gestützten Assistenten, LaMDA, für kreatives Schreiben ausgestattet. Dieser kann beim Planen, Schreiben und Bearbeiten von Geschichten helfen.
Benutzer können darin Aufforderungen eingeben, wie Sätze umzuschreiben oder eine Anweisung dazu eingeben, einen Satz lustiger zu gestalten. Zudem kann man damit Objekte beschreiben oder Eingabeaufforderungen generieren. Wie The Verge es beschreibt, wäre es so, „als würde man einen Redakteur und einen Schreibpartner in ein einziges KI-Tool packen.“ All dies unterscheide Wordcraft von vergleichbaren Tools.
Stellte Google erst kürzlich noch seine Software Imagen Video vor, die Textkommandos in kurze HD-Videoclips verwandelt, so wartet das Unternehmen nun mit einer Reihe weiterer Möglichkeiten auf, darunter sind auch Roboter, die ihren eigenen Code schreiben.
Google stellt vor: Mit LaMDA zu besseren Texten?
Eine von Google entwickelte Konversations-KI schreibt Belletristik auf der Grundlage von Eingaben veröffentlichter Autoren. Dies kündigte der Technologieriese am Mittwoch auf einer Google-KI -Veranstaltung in New York an. Um Wordcraft zu testen, veranstaltete Google einen Workshop mit 13 professionellen Schriftstellern. Es ging dabei um einen Versuch, um zu sehen, wie gut der Prototyp funktioniert. Die Autoren verwendeten dabei Googles LaMDA (Language Model for Dialogue Applications), um Wordcraft dahingehend zu testeten, indem sie damit Beispielkurzgeschichten schrieben.
In einer Auswertung kamen die Publizisten übereinstimmend zu dem Schluss, dass das Tool die Autoren in absehbarer Zeit nicht ersetzen würde. Zunächst einmal war die KI nicht besonders gut darin, sich an einen Erzählstil zu halten und produzierte durchschnittliche oder klischeehafte Texte. Außerdem hielt sie sich an bewährte Tropen (sprachliche Stilmittel) und vermied „gemeine“ Charaktere. Allerdings wüssten die Literaten Wordcraft als Mittel zur Anregung neuer Ideen zu schätzen. Die in diesem Rahmen durch die Autoren erstellten Beiträge sind hier nachzulesen.
Verändert Wordcraft kreative Konversation?
Indessen gibt sich Douglas Eck, leitender Forscher bei Google Research, davon überzeugt, Wordcraft werde „die Art und Weise verändern, wie Menschen sich kreativ ausdrücken“, berichtete Indian Express.
Google stellte LaMDA bereits im letzten Jahr vor. Der Konzern erklärte, die KI sei als „Dialog-Engine konzipiert, die Nutzer in Gespräche verwickeln kann“. Das Wordcraft-Projekt erforscht fiktionale Texte, die von der KI produziert werden. Im Gegensatz zu bestehenden Textprogrammen wie WordTune oder Grammarly soll Wordcraft bei der Erstellung von Geschichten helfen und nicht nur Rechtschreibung und Ausdruck verbessern.
Eck verwies weiterhin darauf, dass das Erstellen von Prosa „nicht einfach“ sei. Demgemäß wären LaMDAs Solo-Bemühungen nicht gerade Pulitzer-verdächtig. „Eine klare Erkenntnis ist, dass die Verwendung von LaMDA zum Schreiben vollständiger Geschichten eine Sackgasse ist. Es sind die Autoren, die die Arbeit machen.“ Eck fügte hinzu, Google wird weiterhin daran arbeiten, die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz in der Kunst zu verbessern. Er sehe den Prototyp „als ein Gewürz an – eine Ergänzung zu dem, was man zu tun versucht.“
Nach Angaben von Google versteht LaMDA Sprache, Bedeutung oder Kontext nicht wirklich. Aber nachdem die KI Unmengen von Daten im Internet durchforstet hat, kann es „täuschend ähnliche Sprache produzieren“. Zudem kann sie das nächste wahrscheinlichste Wort in einem Satz vorhersagen, berichtete die Washington Post im Juli.