Grafik eines Computerbildschirms im Inkognito-Modus
Grafik eines Computerbildschirms im Inkognito-Modus
Bildquelle: iv.pictured, Lizenz

Inkognito-Modus von Chrome: Google gibt zu, dass Daten gesammelt werden

Der Inkognito-Modus in Webbrowsern hält nicht immer, was er verspricht. Google gibt nun offiziell zu, dass Webseiten weiterhin Daten sammeln.

Der beliebte Inkognito-Modus von Google Chrome hat ein Update erhalten, das für Aufsehen sorgt. Die Änderungen betreffen den Tracking Disclaimer, der nun etwas genauer darüber informiert, wie der Modus tatsächlich funktioniert. Doch Vorsicht ist geboten! Denn die jüngsten Änderungen werfen erneut die Frage auf, wie privat und geschützt unsere Online-Aktivitäten wirklich sind.

Ein Rechtsstreit wegen Intransparenz und seine Folgen

Die aktuellen Entwicklungen kommen nicht von ungefähr. Im Jahr 2020 sah sich Google mit einer Sammelklage wegen mangelnder Transparenz des Inkognito-Modus konfrontiert. Der Vorwurf lautete, dass dieser Modus die Nutzer nicht ausreichend vor Internet-Tracking schütze und somit gegen Datenschutzbestimmungen verstoße. Erst im vor kurzem wurde der Rechtsstreit für die stolze Summe von 5 Milliarden Dollar beigelegt. Und das, ohne dass Google ein Fehlverhalten eingestehen musste.

Google hat den Disclaimer im Inkognito-Modus geändert
Google hat den Disclaimer im Inkognito-Modus geändert

Die jüngsten Aktualisierungen betreffen den Disclaimer, der Nutzern im Inkognito-Modus angezeigt wird. Ein neu entdeckter Satz deutet darauf hin, dass dieser Modus nichts an der Datensammlung durch die besuchten Websites ändert.

Der Haftungsausschluss stellt klar, dass andere Nutzer zwar keinen Zugriff auf eure Aktivitäten haben, die aufgerufenen Internetseiten jedoch weiterhin berechtigt sind, unsere Daten zu verfolgen und aufzuzeichnen. Dies berichtet Android Authority in einem aktuellen Artikel.

Google Inkognito-Modus: Experimentelle Transparenz?

Google hat die Änderungen in der Canary-Version 122 von Chrome implementiert, einer experimentellen Variante für schnellere Entwicklungszyklen und Bug-Tracking. Dieser Schritt zeigt zwar Googles Bestreben, mehr Transparenz zu bieten und den Nutzern ein besseres Verständnis dafür zu vermitteln, was im Hintergrund geschieht. Dennoch bleiben viele Fragen offen.

Denn trotz der aktuellen Bemühungen von Google, den Inkognito-Modus transparenter zu gestalten, bleibt die Frage nach echter Privatsphäre und Datensicherheit bestehen. Nutzer sollten sich darüber im Klaren sein, dass der Inkognito-Modus nicht die ultimative Anonymität bietet. Denn besuchte Webseiten können sehr wohl weiterhin persönliche Daten erfassen.

Die Diskussion um Datenschutz und Transparenz bei Google bleibt also aktuell und es wird interessant sein, die weitere Entwicklung zu beobachten.

Über

Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.