Apple wird ein Online-Portal für Strafverfolgungsbehörden schaffen. Damit können sie Behörden bei Anfragen die Daten der User preisgeben.
Mit einem Online-Portal, das bis Ende des Jahres weltweit eingeführt werden soll, plant Apple, es den Strafverfolgungsbehörden während der Ermittlungen zu erleichtern. Künftig soll es simpler sein, Nutzerdaten von Apple gesetzlich anzufordern und zu empfangen. Darüber hinaus wird Apple zudem einen Online-Kurs zusammenzustellen, um die Polizei für die Beantragung der Herausgabe von Nutzerdaten zu schulen. Das Unternehmen habe diesbezügliche Anfragen zuvor per E-Mail bearbeitet, bestätigte ein Unternehmenssprecher, wie reuters berichtet.
Online-Portal soll Arbeit der Strafverfolgungsbehörden erleichtern
Wie Apple mitteilt, hätten sie im vergangenen Jahr in den USA rund 14.000 solcher polizeilichen Anfragen beantwortet. Darunter 231 „dringende Notfälle“, die man innerhalb von 20 Minuten nach Erhalt „unabhängig von der Tages- oder Nachtzeit“ bearbeitet hat. Unter der Vorraussetzung, dass rechtliche Gründe dafür vorliegen, soll dieser Prozess der Anforderung von Nutzerdaten nun mit Hilfe eines speziellen Online-Portals optimiert werden. So wird Apple den Strafverfolgungsbehörden einige Nutzerdaten zur Verfügung stellen, wie Daten, die in seinem iCloud-Onlinedienst gespeichert sind.
Aus einem Schreiben, das Generalanwältin Kate Adams am 4. September an den US-Senator Sheldon Whitehouse geschickt hat, geht hervor, dass Apple fast 1.000 Strafverfolgungsbeamte darin unterrichtet hatte, wie man Daten vom Unternehmen erhält. Das Training fand zuvor persönlich in der Zentrale von Apple statt. Aber das Unternehmen gab an, dass es einen Online-Trainingskurs und ein Team von Trainern zusammenstellen würde, um seine Reichweite auch auf kleinere Abteilungen auszubauen. Das Training und das Online-Portal würden weltweit verfügbar sein.
FBI kritisierte Apple wegen mangelnder Kooperation
Noch im Zusammenhang im Fall der San-Bernardino-Terroranschläge wurde Apple dafür kritisiert, dass sie sich weigerten, aus iPhones verschlüsselte Informationen zu entschlüsseln. Nach der Tat fand das FBI das Diensthandy eines Beteiligten, ein iPhone 5c, und versuchte gerichtlich, Apple dazu zu verpflichten, bei der Entsperrung des Gerätes zu helfen. Das FBI wollte auf diesem Weg herausfinden, ob die Tatbeteiligten mit terroristischen Gruppierungen im Kontakt standen. Apple wehrte sich dagegen. Das FBI habe nicht das Recht, Apple zu zwingen eine iOS-Variante zu entwickeln, die die in iOS eingebauten Sicherheitsvorkehrungen umgehe. Apple-CEO Tim Cook führte in einem offenen Brief an, dass es gefährlich sei, eine solche Software zu entwickeln. Sie würde auch ein Tor zum Missbrauch öffnen. Daher kam wohl jetzt das Online-Portal.
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