Online-Handel
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Bildquelle: dedivan1923

Online-Handel: Kunden zocken mit neuer Betrugs-Masche Verkäufer ab

Eine neue Betrugsmasche im Online-Handel sorgt aktuell für Aufmerksamkeit. Käufer erschleichen sich hierbei Kreditkarten-Daten der Verkäufer.

Das Polizeipräsidium Mannheim macht auf eine neue Betrugsmasche aufmerksam, die im Online-Handel derzeit in Umlauf ist. In diesen Fällen tritt nicht der Verkäufer, sondern der Käufer als Täter auf.

Die ersten diesbezüglichen Vorkommen traten bereits kurz vor Weihnachten in Heidelberg und Nußloch auf. Mittlerweile allerdings häuft sich die Anzahl bereits auf sechs bekannte Fälle, besonders im Wieslocher Raum. Zwei davon kamen über den Betrugsversuch nicht hinaus. Hierbei schöpften die potenziellen Opfer Verdacht. Sie brachen den weiteren Kontakt mit dem Kaufinteressenten infolge sofort ab. In den übrigen Fällen ist allerdings ein beträchtlicher Schaden von mehreren Tausend Euro entstanden. Die Ermittler rechnen zudem mit einer hohen Dunkelziffer von nicht gemeldetem Betrug hierzu.

Vorgehen der Betrüger mit neuer Masche im Online-Handel

Vermeintliche Kaufinteressenten melden sich auf ein Inserat beispielsweise bei eBay-Kleinanzeigen. Sie nutzen dafür die von Verkäufern angegebene Mobilfunknummer. Mittels WhatsApp-Nachricht schicken sie diesen einen Link mit. Darunter soll er dann die Daten seiner EC- oder Kreditkarte zur Abwicklung des Verkaufs eingeben. Sind die Daten erstmal übermittelt, ist die Seite über den Link nicht mehr aufrufbar. Die Betrüger sind indessen im Besitz der Kartendaten des Verkäufers.

Mehrfache Geldtransfers über mehrere tausend Euro bei den jeweilig Betroffenen im Alter zwischen 27 und 74 Jahren zeigen auf, dass die Masche für die Betrüger erfolgreich verlief. Alle Überweisungen gingen hierbei ins Ausland. Rückbuchungen waren somit nicht mehr möglich.

Die Polizei gibt Hinweise zum Schutz gegen solche Betrugs-Maschen

  • Online-Zahlungen bezüglich Online-Handel immer genau prüfen.
  • Kredit- oder EC-Kartendaten nie über zugeschickte Links eingeben, die per WhatsApp oder Viber zugesandt wurden.
  • Keine Private Mobilfunknummer auf öffentlichen Portalen zur Kontaktaufnahme angeben. Die Messenger-Funktion, z.B. über eBay-Kleinanzeigen, ist für eine Kaufabwicklung absolut ausreichend.
  • Keine Kopien der Bank- oder Kreditkaten oder des Personalausweises verschicken.
  • Von Käufern nicht drängen lassen. Wer sich drängen lässt oder unter Druck gesetzt wird, macht Fehler und übersieht
    möglicherweise wichtige Details.
  • Im Zweifelsfall immer Verwandte/Freunde oder Bekannte zu Rate ziehen.
  • Sollte bereits ein Schaden eingetreten sein, informieren Sie die für Ihren Wohnort zuständige oder eine nahe gelegene
    Polizeidienststelle.

Darüber hinaus informieren die kriminalpolizeilichen Beratungsstellen des Polizeipräsidiums Mannheim in Mannheim, Tel.: 0621/174-1212 und in Heidelberg, Tel.: 06221/99-1234, wie man sich am besten vor Betrug im Internet jedweder Art, auch im Online-Handel am besten schützen kann. Es wird extra darauf hingewiesen, dass die Beratungen kostenlos sind.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.