Mr. White Hat
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Bildquelle: perig76

Mr. White Hat gibt PolyNetwork erbeutetes Geld zurück

Poly Network gab aktuell bekannt, dass Mr. White Hat ihnen fast die Gesamtheit der gestohlenen 610 Millionen USD an Krypto-Token zurückgab.

Die Kryptowährungsplattform PolyNetwork gab am Montag in einem Blogbeitrag auf Medium bekannt, dass sie fast alle der 610 Millionen US-Dollar, die man ihnen in diesem Monat bei einem der größten Kryptowährungs-Diebstähle aller Zeiten gestohlen hat, nun von dem Hacker Mr. White Hat, der hinter dem Angriff stand, zurückerhielten.

Bisher war allerdings der Private Key immer noch ausstehend. PolyNetwork hatte sich vom Hacker das Passwort erbeten, das zum Abrufen des Restbetrages erforderlich war. Nun hat offenbar der Hacker den Schlüssel bereitgestellt. PolyNetwork sagte erst kürzlich, es hoffe, ein „erhebliches System-Upgrade“ durchführen zu können. Das solle solche Art von Angriffen in Zukunft verhindern. Bevor jedoch nicht alle verbleibenden Assets zurückgegeben seien, wäre ein solches Upgrade nicht möglich.

Grund für Transfer-Verzögerung war Einfrieren von Tether

In einem Twitter-Tweet bedankte sich PolyNetwork bei Mr. White Hat für das Rücktransferieren der Token. Es habe nunmehr die Kontrolle über alle Vermögenswerte wiedererlangt. Allein ausstehend wären noch die Stablecoin-Tether (USDT) im Wert von 33 Millionen US-Dollar. Diese allerdings waren von dem Unternehmen, das es verwaltet, eingefroren worden. PolyNetwork gab zudem an, es sei in Gesprächen mit Tether über das Auftauen dieser Gelder. Eben diesen Umstand gab Mr. White Hat auch als Grund für die Verzögerung des Geldrücktransfers an:

„Während der ganzen Verhandlungen war meine einzige Bitte, die auch der einzige Grund für die langsame Rückzahlung war, die USDT freizuschalten. Meiner egoistischen Ansicht nach ist die Geschichte durch die gesperrten USDT befleckt.“

Dazu unterzeichnete Mr. White Hat die Nachricht an das PolyNetwork-Team als „Ihr Chef-Sicherheitsberater“. PolyNetwork reagierte auf das Geldrückgabe-Versprechen im Vorfeld schon mit großem Lob für den Hacker, den das Unternehmen als ethischen Hacker bezeichnete. Am 17. August bot PolyNetwork Herrn White Hat infolge eine Stelle als Chef-Sicherheitsberater an. Zudem erhielt er die Zusage, 500.000 US-Dollar im Rahmen eines Bug-Bounty-Programms zu erhalten. Weiterhin sehe das Unternehmen von einer Einleitung strafrechtlicher Konsequenzen ab.

Des Weiteren schrieb Mr. White Hat:

„Ich habe versucht, einige wichtige Fakten über diese verrückte DeFi-Welt aufzuzeigen. Hoffentlich kann meine Philosophie inspirierend sein. Vor allem für die Geeks, die sich versehentlich danebenbenommen haben.“

Tarnkappe.info

 

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.