Krypto-Mining
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Bildquelle: zoomteam

Krypto-Mining: chinesische Kryptominer nutzen Strom auf Staatskosten

In zwei cinesischen Provinzen spürten Behörden Miner auf, die Strom-Ressourcen von öffentlichen Einrichtungen für Krypto-Mining nutzten.

Erst kürzlich erklärte China sämtliche Krypto-Transaktionen als illegal. Das Land läutete damit ein Verbot aller Kryptowährungen ein. Im Zuge einer Strafverfolgung diesbezüglicher illegaler Aktivitäten haben Behörden in den chinesischen Provinzen Zhejiang und Jiangsu gleich hunderte Personen ermittelt, die zum Krypto-Mining Strom von staatlichen Betrieben, Regierungsbehörden, Universitäten und Forschungsinstituten nutzten. Dies geschieht zu einer Zeit, in der das Land ohnehin mit einem akuten Strommangel zu kämpfen hat,  berichtete Bloomberg.

In der letzten Zeit haben in China staatliche Akteure aufgrund des umfassenden Kryptowährungs-Verbotes auch vermehrt Krypto-Mining-Farmen zerschlagen. Dabei geht man durch IP-Adressen-Überprüfung gegen das für illegal erklärte Mining vor. Provinzen sind dazu angehalten, das Stromnetz im Auge zu behalten und auf starke Belastungen zu prüfen. Diese sind dann mit IP-Adressen abzugleichen, um Miner identifizieren zu können. Krypto-Miner verbinden ihre Geräte in der Regel mit sogenannten Mining-Pools, um Transaktionen auf Blockchains zu bestätigen. Auf diese Weise lassen sich physische Standorte nachverfolgen.

Krypto-Mining im Visier der Behörden

Beamte in zwei östlichen Provinzen, Zhejiang und Jiangsu, haben somit vor kurzem damit begonnen, Miner ins Visier zu nehmen, die Ressourcen von staatseigenen Unternehmen verbrauchen. Die Provinz Jiangsu fand dabei heraus, dass ca. ein Fünftel von etwa 4.500 IP-Adressen, die mit illegalen Krypto-Mining-Aktivitäten in Verbindung stehen, öffentlichen Institutionen gehörten. Pro Tag wären hierbei 260.000 Kilowattstunden für das Kryptomining aufgewendet worden. Gerade ist man bestrebt, die Emissionen in der Provinz zu verringern. Krypto-Mining steht diesem Ziel entgegen. Mining-Operationen nehmen insgesamt einen Anteil von 0,01 Prozent am gesamten Strombedarf ein.

Zugleich veröffentlichte die Regierung von Zhejiang Fotos von bei Razzien beschlagnahmten Geräten. Dabei gerieten 184 IP-Adressen in den Verdacht, an illegalem Mining unter Ausbeutung öffentlicher Ressourcen beteiligt zu sein.

Chinas Stromkrise wird zur Gefahr für die Wirtschaft

Aktuell wird das Thema Strom in China auch in den Medien stark diskutiert. Erst in der letzten Woche berichtete die Tagesschau darüber, dass im Land „zurzeit wenig Kohle auf dem Markt ist und die Preise für den Brennstoff extrem hoch sind“. Andererseits stagnieren die staatlich kontrollierten Strompreise für Industrie und Verbraucher. Auch Privatleute zahlen extrem wenig für Strom. Somit lohne es sich für viele Kraftwerksbetreiber nicht, Strom zu erzeugen. Von der Stromkrise betroffen sind dabei immer mehr Provinzen. Abschaltungen, Rationierungen und Stromausfälle wären die Folge von schlechtem Energie-Management im Land.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.