Der frühere mutmaßliche Mitbetreiber der offensichtlich rechtswidrigen Portale Kinox.to und Movie4k.to, Kreshnik Selimi, wurde freigelassen.
Den früheren mutmaßlichen Mitbetreiber von Kinox.to und Movie4k.to, Kreshnik Selimi, hat man freigelassen. Wie das Handelsblatt berichtet, habe der 26-Jährige dabei geholfen, rund 1,75 Millionen Euro zum Wohl des Finanzamts zu sichern. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat das Verfahren nach einem Täter-Opfer-Ausgleich eingestellt.
Kreshnik und seinem älteren Bruder Kastriot Selimi wirft man vor, die offensichtlich rechtswidrigen Portale Kinox.to und Movie4k.to betrieben zu haben. Im September 2017 wurde der gebürtige Deutsche Kreshnik Selimi überraschend in Kosovo festgenommen.
Dem Handelsblatt teilte Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein mit, der jüngere Bruder sei geständig gewesen. Er habe aktiv dabei geholfen, rund 1,75 Millionen Euro zum Wohl des Fiskus zu sichern. Zum Ende des Verfahrens wurde gegen Kreshnik sowieso nur noch wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Er fiel aufgrund seines geringen Alters zur Tatzeit unter das Jugendstrafrecht. Sofern eine erzieherische Maßnahme ergriffen wurde, könne die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen.
Genau das sei jetzt passiert. Kreschnik fungierte als „wirtschaftlich berechtigter Strohmann“ zweier Briefkastenfirmen in Hongkong. Das Geld von Kinox.to sei von den Werbevermarktern über Zypern zu den Firmen in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong transferiert worden.
Kastriot Selimi weiter auf der Flucht
Sein 29-jähriger Bruder Kastriot ist weiter flüchtig. Er wird wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung, Nötigung und Steuerhinterziehung gesucht. Ob die von den Medien verbreiteten Vorwürfe wegen Brandstiftung und Waffenbesitzes der Wahrheit entsprechen, bleibt wohl dauerhaft unklar.
Kinox.to & Movie4k.to weiterhin aktiv
Wie dem auch sei. Kinox.to und Movie4k.to sind weiterhin online. Ob Kastriot Selimi diese tatsächlich betreibt oder je betrieben hat, ist nicht bekannt. Im Graubereich zirkulierten immer wieder Gerüchte, die Kastriot-Brüder hätte die russische Mafia als Strohmänner vorgeschickt. Die Eigentümer der beiden Streaming-Portale seien in Wahrheit ganz andere Personen. Auch diese Behauptung lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt schlecht überprüfen. Offiziell steht bisher wohl nur fest, dass der jüngere Bruder an der Verschleierung der Geldströme und somit an der Geldwäsche (Steuerhinterziehung) der beiden Portale beteiligt war.
P.S.
Wer sich ein wenig für die historischen Hintergründe illegaler Streaming-Portale interessiert, sollte sich mal in Ruhe das Interview mit den Machern von Kino.to durchlesen.
Das Interview haben wir bei gulli.com im Februar 2009, also vor über zehn Jahren, veröffentlicht.
Beitragsbild von Jules Marchioni, thx! (Unpslash Lizenz)
Tarnkappe.info