Bethesda veröffentlichte eine DRM-freie Version von Doom Eternal. Ein Ordner enthält zwei .exe-Dateien – dabei eine ohne den Denuvo-Schutz.
Wer sich derzeit in den passenden Foren herumtreibt, sieht den ein oder anderen mit sich selbst hadernden Doom Eternal-Käufer. Eines der am sehnlichst erwarteten Spiele des Jahres kam am heutigen Freitag auf den Markt. Ein Reddit-User entdeckte zügig einen Ordner im Spielverzeichnis, der eine .exe-Datei enthält, mit der die ursprüngliche, durch Denuvo geschützte Datei ersetzt werden kann. Der US-amerikanische Publisher Bethesda hat damit auf spektakuläre Weise seinen eigenen Kopierschutz torpediert.
Großer Hype um Doom Eternal
Doom Eternal sollte ursprünglich im November 2019 erscheinen, doch es kam zu Verzögerungen. Entwickler id Software und Publisher Bethesda sagten, sie wollten dem Hype unbedingt gerecht werden. Vor einigen Stunden begannen die ersten User dann in einigen Regionen wie zum Beispiel Australien, endlich den Ego-Shooter aus offiziellen Quellen herunterzuladen. Im Vorfeld war bereits bekannt geworden, dass das Spiel die berüchtigte Anti-Manipulations-Technologie Denuvo verwendet. Dessen Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass nur durch eine rechtmäßig erworbene Lizenz die Software ausgeführt werden kann. Das machte eine schnelle Piraten-Veröffentlichung unwahrscheinlich. Doch trotz aller Vorsicht, die Bethesda und id Software walten ließ, machten sie einen verhängnisvollen Fehler.
Zweite mysteriöse Datei
Ein Post eines Reddit-Users ließ schnell die Herzen von Piraten höher schlagen. Denn Bethesda nahm ihnen jede Menge Arbeit ab und schaffte so unfreiwillig perfekte Bedingungen, um gecrackte Versionen von Doom Eternal in Umlauf zu bringen. Der Spieler enthüllte, dass er nach dem Bezahlen und Herunterladen der offiziellen Bethesda.net-Version den Hauptordner öffnete. Dann entdeckte er die wichtigste ausführbare Datei, eine 368 MB große Datei namens DOOMEternalx64vk.exe. Ein Sekundärordner enthielt jedoch eine zweite, viel kleinere .exe-Datei (67MB) mit genau dem gleichen Namen.
Eigenen Kopierschutz ausgehebelt
Was folgte, ist nur schwer zu fassen. Zahlreichen Berichten zufolge ist es möglich, die .exe-Datei im „Original“-Ordner durch die Hauptausführungsdatei zu ersetzen. Das Spiel läuft dann überraschenderweise immer noch. Die Internetgemeinde und im speziellen die Piraterie-Szene kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der Beitrag hat auf Reddit schon mehr als 2.500 Upvotes. Auf dem Schwarzkopier-Tracker Crackwatch.com prangt bei Doom Eternal bereits in grüner Farbe „Cracked after 0 days“ über dem klangvollen Namen des Ego-Shooters – mit freundlicher Unterstützung des Herausgebers.
Grafik von Doom Eternal Press kit, thx!
Tarnkappe.info