EC-Karte - Phishing
EC-Karte - Phishing
Bildquelle: weerapat, Lizenz

EC-Karten-Betrug führte zu drei Festnahmen

Der Betrug mit digitalen EC-Karten zog Festnahmen von mutmaßlichen Bandenmitgliedern in Lutherstadt Wittenberg und Berlin nach sich.

Die Polizei Braunschweig informierte aktuell in einer Pressemitteilung darüber, dass intensive Ermittlungen der Zentralstelle Cybercrime Bayern und der Zentralen Kriminalinspektion Braunschweig erfolgreich waren. Diese führten zur Festnahme von drei Beschuldigten. Man legt ihnen betrügerische Verwendung digitaler EC-Karten im großen Stil zur Last.

Zwei Frauen (23 und 20 Jahre) und einen Mann (26 Jahre) nahmen Polizeibeamte bereits am 12.12.2022 nach umfangreichen verdeckten Ermittlungsmaßnahmen fest. Die Beschuldigten sollen „auf bislang nicht geklärte Art und Weise die Zugangsdaten zum Online-Banking von mindestens 55 Geschädigten aus dem gesamten Bundesgebiet erlangt haben“. Die Ermittler gehen davon aus, dass einer der Beschuldigten dann jeweils per Anruf Kontakt zu ihren Opfer aufgenommen haben soll. Infolge gab sich der potenzielle Täter als Mitarbeiter eines Bankinstituts aus.

Geldscheine, Euro

Ihren Kontakten spiegelte der Anrufer entsprechend vor, „es sei ein Sicherheitsupdate für das Online-Banking nicht rechtzeitig eingespielt worden. Dies müsse jetzt nachgeholt werden.“

Tatsächlich hätten die Beschuldigten jedoch im Laufe des Gesprächs „über die Online-Banking-Zugänge die Freischaltung digitaler EC-Karten vorbereitet und letztlich mit TAN-Nummern, die sie den Geschädigten am Telefon entlockten, aktiviert haben. Diese digitalen EC-Karten konnten dann auf Mobiltelefonen der Täter hinterlegt werden.“

EC-Karten-Betrug führte zu einem Schaden von 180.000 Euro

Danach war für die Beschuldigten der Weg frei, mit den digitalen EC-Karten ihrer Opfer zu deren Lasten einzukaufen. Deutschlandweit erwarben die mutmaßlichen Täter Waren wie hochwertige Mobiltelefone und Gutscheinkarten. Damit verursachten sie einen vorgeblichen Gesamtschaden in Höhe von über 180.000 EUR.

Durchsuchungen und Festnahmen erfolgten durch 50 Polizeibeamte der Zentralen Kriminalinspektion Braunschweig, des Landeskriminalamts Berlin und der Polizeiinspektion Fürstenwalde. Auf Antrag der Zentralstelle Cybercrime Bayern befinden sich die drei vermeintlichen Tatbeteiligten derzeitig in Untersuchungshaft. Wie die Polizei Braunschweig mitteilt, so müssen die Beschuldigten im Falle einer Verurteilung mit Freiheitsstrafen von 6 Monaten bis zu zehn Jahren rechnen.

Zu dem Fall dauern die Ermittlungen weiter an, auch hinsichtlich zu möglichen weiteren Tätern und Geschädigten. Aktuell erfolgt eine Auswertung des sichergestellten Beweismaterials. Sowohl die Zentralstelle Cybercrime Bayern, als auch die Zentrale Kriminalinspektion Braunschweig warnen davor, TAN-Nummern am Telefon herauszugeben. Echte Mitarbeiter von Banken oder Sparkassen fragen niemals solche sensiblen Daten telefonisch ab.

Tarnkappe.info

Über

Antonia ist bereits seit Januar 2016 Autorin bei der Tarnkappe. Eingestiegen ist sie zunächst mit Buch-Rezensionen. Inzwischen schreibt sie bevorzugt über juristische Themen, wie P2P-Fälle, sie greift aber auch andere Netzthemen, wie Cybercrime, auf. Ihre Interessen beziehen sich hauptsächlich auf Literatur.