Geheimer iPhone-Diebstahl aus einer Handtasche (Symbolbild)
Geheimer iPhone-Diebstahl aus einer Handtasche (Symbolbild)
Bildquelle: AntonioGuillemF, Lizenz

iPhone gestohlen: Was danach passieren kann, ist schmerzhaft

Jemand hat Dein iPhone gestohlen und Du fragst Dich, was jetzt passieren kann? Leider eine Menge! Doch wir zeigen Dir, wie Du Dich schützt.

Wenn jemand Dein iPhone gestohlen hat, solltest Du Dich warm anziehen. Denn was daraufhin passieren kann, dürfte richtig weh tun. Der Dieb kann Dich nicht nur aus Deiner Apple-ID mitsamt der iCloud und allen darin enthaltenen Daten aussperren. Unter Umständen räumt er auch gleich noch Dein Bankkonto leer und plündert Deine Kreditkarte. Was Du dagegen tun kannst, erfährst Du hier.

Angreifer übernehmen durch gestohlenes iPhone Dein “gesamtes digitales Leben

Erst kürzlich berichteten wir darüber, dass die Apple-Betriebssysteme iOS und macOS nicht sicherer sind als die der Konkurrenz. Das ein oder andere gestohlene iPhone scheint dieser Behauptung nun zusätzlich Substanz zu verleihen.

Denn wie Heise unter Verweis auf das Wall Street Journal mitteilt, häufen sich derzeit weltweit Fälle von iPhone-Diebstählen, in deren Folge Kriminelle komplette Apple-Accounts übernehmen und anschließend sogar Bankkonten ihrer Zielpersonen leeren.

Durch die Kompromittierung der Apple-ID haben die Angreifer nicht nur Zugang zu sämtlichen Daten auf dem Mobiltelefon. Sie können sich ebenso nach Belieben in der iCloud austoben und “das gesamte digitale Leben” ihres Opfers übernehmen.

PIN als Dreh- und Angelpunkt der Apple-ID

In einigen Fällen haben die Diebe die Eigentümer der gestohlenen iPhones sogar aus ihren anderen Apple-Geräten wie iPads* oder MacBooks* ausgesperrt. Auch der Zugriff auf die eigenen Fotos und Backups in der iCloud war fortan nicht mehr möglich. Jegliche Rettungsmaßnahme mündete in einer Sackgasse.

Grund für den erfolgreichen Diebstahl der Konten ist die Tatsache, dass der iPhone-Hersteller die PIN der Geräte als ultimativen Schlüssel ansieht, um vollumfänglichen Zugang zu erhalten. Selbst bei aktiviertem Face ID oder Touch ID fordert das Apple-Smartphone* den Benutzer aus Sicherheitsgründen hin und wieder auf, die PIN einzugeben.

Die iPhone-Diebe agieren oftmals in Gruppen und observieren ihre Zielperson mitunter über mehrere Stunden. Beispielsweise in einem Café oder einem Restaurant. Durch genaue Beobachtung und versteckte Videoaufzeichnungen gelingt es ihnen, die PIN während der Eingabe durch den Benutzer zu erspähen.

iPhone gestohlen – was danach passieren kann

Nach dem darauffolgenden iPhone-Diebstahl ändern die Angreifer schließlich das Passwort der Apple-ID. Damit sperren sie den rechtmäßigen Besitzer komplett aus seinem Konto aus. Mehr als die Eingabe der PIN fordert das Gerät dafür nicht an.

Anschließend unterbinden die Diebe das Tracking des gestohlenen iPhones. Infolgedessen setzen sie innerhalb weniger Minuten eine Reihe von Maßnahmen um, die es dem Bestohlenen nahezu unmöglich machen, sein Apple-Konto wieder zu übernehmen.

Ferner erhalten die Kriminellen auch Zugriff auf Banking-Apps, gespeicherte Kreditkarten sowie den iCloud-Schlüsselbund, in dem viele Anwender ihre Anmeldeinformationen hinterlegen. So manch ein Apple-User hat dem Wall Street Journal zufolge bereits mehrere Tausend Dollar dadurch verloren.

iPhone-Diebstahl: Was Du tun kannst, um Deine Apple-ID zu schützen

Wer sich vor Angriffen dieser Art schützen möchte, sollte eine möglichst lange und komplexe PIN für den Zugriff auf sein iPhone einrichten, die nicht so leicht gestohlen werden kann. Auch wenn dies unbequem erscheint, ist der Einsatz alphanumerischer PINs einer reinen Ziffernfolge grundsätzlich vorzuziehen.

Weiterhin ist bei dessen Eingabe – ähnlich wie beim Zugang zu einem Bankkonto oder bei Bezahlvorgängen mit einer Kreditkarte – darauf zu achten, dass diese verdeckt erfolgt.

Ebenso ist die Einrichtung zusätzlicher PINs, die sich von jenem des iPhones unterscheiden, für den Zugriff auf kritische Anwendungen empfehlenswert. Und auch der Einsatz eines alternativen Passwortmanagers anstelle des iCloud-Schlüsselbunds kann eine zusätzliche Sicherheitsbarriere darstellen.

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Über

Marc Stöckel hat nach seiner Ausbildung zum IT-Systemelektroniker und einem Studium im Bereich der technischen Informatik rund 5 Jahre als Softwareentwickler gearbeitet. Um seine technische Expertise sowie seine Sprachfertigkeiten weiter auszubauen, schreibt er seit dem Sommer 2022 regelmäßig Artikel zu den Themenbereichen Software, IT-Sicherheit, Datenschutz, Cyberkriminalität und Kryptowährungen.