Google einigte sich nach der 390 Millionen Dollar Strafe im November nun auch mit Indiana auf eine Multi-Millionen Geldstrafe.
Google und der US-Bundesstaat Indiana haben sich im Rechtsstreit um Datenschutzverstöße bei der Verarbeitung von Positionsdaten auf eine Strafe von 20 Millionen Dollar geeinigt.
In der ursprünglichen Klageschrift – welche auf Initiative von Texas, Indiana und Washington entstanden ist – schrieb Generalstaatsanwalt Karl Racine, Google habe „Kunden systematisch über die Erfassung und Verwendung von Positionsdaten getäuscht“ und habe weiterhin „die Nutzer glauben lassen, sie könnten die über sie erfassten Daten kontrollieren“. Google bestritt dies bis zuletzt.
Nicht die erste Strafe für Google
Erst im November diesen Jahres, hat sich Google mit den Staatsanwälten von 40 Bundesstaaten auf eine Geldstrafe in Höhe von 391,5 Mio. Dollar geeinigt. Google hat sich außerdem verpflichtet, Schlüsselinformation zum Tracking unübersehbar zu machen, Nutzer detailliert über die Verwendung ihrer Positionsdaten auf einer speziellen Website zu informieren und zusätzliche Informationen bereitzustellen, wenn ein Nutzer positionsbezogene Einstellungen ändert.
Nicht unter den 40 Staaten ist Indiana. Grund für den Alleingang war laut Büro des Generalstaatsanwaltes von Indiana „der Stillstand zwischen der Firma und der Koalition“. Google hat sich gegenüber Indiana weiterhin auch dazu verpflichtet, Nutzer auch über die Tracking-Methoden in Apps aufzuklären, die sie nicht verwenden. Es hat sich für den Bundesstaat durchaus gelohnt. Indiana hat auf diese Weise etwa das Doppelte an Geldstrafe erwirken können, als es im Verbund bekommen hätte.
Google implementiert Policy-Änderungen
Google hat in einem Statement Informationen über die kommenden Änderungen gegeben.
- automatische Löschung von Daten für neue Nutzer
- einen Incognito-Modus für Maps
- eine eigene Website auf der die eigenen Daten eingesehen werden können
Einordnung
Wichtig anzumerken für die automatische Löschung ist auch, dass sie standardmäßig nur für neue Accounts aktiviert ist. Das heißt, wenn ihr schon einen Account habt, müsst ihr es manuell aktivieren.
Während 20 Millionen und 390 Millionen Dollar für uns Normalsterbliche nach Unmengen von Geld klingen, dürfen wir nicht vergessen, dass Google im letzten Jahr einen Umsatz von über 250 Milliarden Dollar hatte. Wir sprechen hier also von stolzen 0,0016 %; das zahlt Google aus der Portokasse und verbucht es vermutlich unter „the cost of doing business“.