Der Informatikprofessor Douglas J. Leith untersuchte kürzlich die Übertragung von Daten der bekannten Apps Google Telefon & Google Messages.
Der Informatikprofessor Douglas J. Leith vom Trinity College in Dublin untersuchte die Datentransfers der Apps Google Telefon und Google Messages. Er informierte das Unternehmen über seine Ergebnisse und verzögerte die Veröffentlichung um mehrere Monate, um dem Unternehmen eine Chance auf eine Reaktion zu geben.
Google Telefon will den gläsernen Nutzer
Auf diesen Bericht hin wurde ihm dann später erklärt, dass man mehrere Änderungen an den Apps Google Telefon und Google Messages plant vorzunehmen. Mehr als diese schwammige Ankündigung war bislang nicht zu vernehmen.
Die untersuchten Android-Apps werden häufig auch außerhalb der Pixel-Smartphones verwendet. Die beiden Kommunikations-Apps übertragen laut Prof. Leith ungefragt und ohne die Nutzer darüber zu informieren jede Menge ihrer persönlichen Daten an die hauseigenen Server. So etwa ein Hash jeder einzelnen Nachricht, die man verschickt hat. Dazu kommen die Telefonnummern aller Kontakte, mit denen man telefoniert oder Nachrichten ausgetauscht hat. Der Konzern wünscht sich offenkundig einen vollständig gläsernen Nutzer.
Was will der IT-Konzern mit den ganzen Daten eigentlich?
Die Apps Google Telefon & Messages übertragen auch die Dauer der ein- und ausgehenden Anrufe und Zeitstempel für alle Nachrichten und Anrufe, die eingehen oder hinaus gehen. Dies geschieht alles in Kombination mit den verfügbaren Nutzerdaten, womit man die erhobenen Daten problemlos mit dem Namen des jeweiligen Anwenders verknüpfen kann.
Der Hammer aber ist, dass der Hersteller den Nutzern keine Möglichkeit einräumt, sich von dieser Datenerfassung abzumelden! Zudem verschickt Google die Daten über gleich zwei Kanäle: den Google Play Services Clearcut Logger und die Analyse-Software Google Firebase. Firebase ist eine Entwicklungs-Plattform für mobile Webanwendungen.
Die mittlerweile erzeugte Datenmenge muss gigantisch sein. Google Messags ist auf mehr als einer Milliarde Geräte installiert. Die gleiche Menge trifft auch auf Google Telefon zu.
Telemetrie erstmals untersucht
Die Studie von Professor Douglas J. Leith ist eine der ersten, die Licht auf die tatsächlichen Telemetriedaten wirft, die die Google Play Services verschicken. Deren Verhalten blieb bisher zumeist undurchsichtig. Man fragt sich, was das Unternehmen eigentlich mit den ganzen Informationen anstellen will. Doch dies ist wahrlich nicht der erste Vorfall dieser Art. Wer mehr wissen möchte: Die kompletten Untersuchungsergebnisse von Google Telefon & Co. kann man hier im Detail nachlesen.
Tarnkappe.info