Laut einer Analyse der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit haben Ransomware-Hacker in 2022 schon über 30 TB an Daten erbeutet.
Die Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit hat eine neue Analyse über die jüngsten Ransomware-Angriffe veröffentlicht. Die Zahlen für das erste Halbjahr 2022 lassen aufhorchen und zeichnen kein gutes Bild.
Ransomware Analyse der ENISA liefert beängstigende Daten
Einer Recherche von Atlas VPN zufolge, wurden im Jahr 2022 bereits über 30 TB (Terabyte) an sensiblen Daten verteilt auf über 300 Angriffe von Ransomware-Hackern gestohlen. Die zugrundeliegenden Zahlen basieren auf einem Bericht der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit (ENISA) unter dem Namen Threat Landscape for Ransomware Attacks. Darin wurden insgesamt 623 Ransomware-Angriffe aus dem Zeitraum von Mai 2021 bis Juni 2022 analysiert.
34 TB an sensiblen Daten in 320 Angriffen erbeutet
Auf 5 respektive 7 TB in den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 folgte demnach der März, der es mit rekordverdächtigen 16 TB an die Pole Position schaffte. In den Monaten April und Mai gingen es die Ransomware-Hacker mit jeweils 3 TB wieder etwas gemächlicher an. Im Juni stand der Zähler sogar still.
Laut der kumulativen Darstellung des Teams von Atlas VPN, erreichte der Datendiebstahl damit in der ersten Jahreshälfte ein Gesamtvolumen von 34 TB, wovon fast die Hälfte allein auf den Monat März fiel.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Blick auf die Anzahl der Angriffe. Im Januar gab es „nur“ 25 Angriffe. Im Februar waren es mit 54 Angriffen schon 116% mehr. Doch die Monate März und April erreichten mit 92 respektive 113 Fällen die Spitze des Eisbergs, wohingegen im Mai nur noch 32 und im Juni schließlich 4 Angriffe registriert wurden. In der Summe kam es also im ersten Halbjahr 2022 zu 320 registrierten Ransomware-Angriffen.
Hacker machen Sommerpause
Auch, wenn es im Sommer etwas ruhiger um die Hackerangriffe geworden ist, bleibt die Bedrohung durch Ransomware allgegenwärtig. In der kälteren Jahreszeit wird sie sicherlich wieder an Fahrt aufnehmen. Denn auch Hacker sind nur Menschen und genehmigen sich gerne mal eine Sommerpause. Welcher Hacker sitzt schon gern vor dem Bildschirm, während draußen die Sonne scheint?!
Die tatsächliche Anzahl an Ransomware-Angriffen, dürfte jedoch noch weitaus höher liegen. Denn viele Unternehmen schrecken vor einem transparenten Umgang mit dem Thema zurück. Sie haben schlicht Angst, damit ihr Image zu ruinieren und das Vertrauen ihrer Kunden zu verlieren.
Die Gefahr durch Ransomware wird größer
Auch wir haben in jüngster Vergangenheit immer wieder von aktuellen Ransomware-Angriffen berichtet. Ein besonders brisanter Fall war im Februar der Angriff auf Nvidia, bei dem die Angreifer insgesamt 1 TB an Daten kopiert haben sollen. Aber auch die italienische Steuerbehörde, sowie Bandai Namco hatte es erst im Juli diesen Jahres erwischt.
Die Vorgehensweisen der Ransomware-Hacker werden dabei immer geschickter und die Angriffe immer verheerender. Es lohnt sich also für Unternehmen, das Thema IT-Sicherheit stets im Auge zu behalten und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um potenziellen Angreifern keine Angriffsfläche zu bieten.