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Hacker stahl Daten von fünf Millionen Bulgaren, 110 Datenbanken kopiert

Die persönlichen Daten von Millionen von Bulgaren wurden offenbar gestohlen. Der Hacker will den Rest der Daten schon bald veröffentlichen.

Anscheinend wurde die nationale Finanzbehörde Bulgariens NRA Opfer eines umfangreichen Hackerangriffs. Ein mysteriöser Hacker (oder eine Hackergruppe) hat die persönlichen Daten von Millionen von Bulgaren entwendet. Die Download-Links zu den gestohlenen Daten hat er per E-Mail an die lokalen Nachrichtenagenturen geschickt.

Hacker hat 110 Datenbanken kopiert, 57 wurden geleakt

Gegenüber lokalen Medien, behauptet der Hacker, dass er die persönlichen Daten von über fünf Millionen Bulgaren erbeutet hat.

Der Hacker prahlte damit, insgesamt 110 Datenbanken von der nationalen bulgarischen Finanzbehörde National Revenue Agency (kurz NRA) entwendet zu haben. Das entspricht ungefähr 21 GB an Daten. Der Hacker hat bereits mit einigen lokalen Nachrichtenagenturen insgesamt 57 Datenbanken, die 11 GB der gesamten Daten umfassen, geteilt. Die gestohlenen Daten enthalten unter anderem Namen, persönliche Identifikationsnummern (PINs), Privatadressen und Informationen zu den Einkünften der Bürger. Die meisten Informationen sind zwar schon ein Paar Jahre alt. Zwar reichen einige Daten sogar bis ins Jahr 2007 zurück, aber auch aktuelle Datenbankeinträge wurden entdeckt.

Der Hacker ließ gegenüber mehrerer Nachrichtenagenturen verlautbaren, dass er den Rest der Daten nach eigenen Angaben ebenfalls schon bald veröffentlichen will.

Täter anscheinend ein Assange-Fan

crime-network.toDer Hacker nutzte um die Nachrichtenagenturen zu kontaktieren eine E-Mail-Adresse vom russischen Anbieter Yandex. Enthalten in dieser Mail waren Teile eines Zitats von WikiLeaks-Gründer Julian Assange, die man grob aus dem Bulgarischen in Eure Regierung ist dumm und Eure Cybersicherheit ist eine Parodie. übersetzt hat.

Bereits im vergangenen Monat hatten die bulgarischen Behörden einen IT-Experten verhaftet und vorübergehend festgenommen. Dieser IT-Experte hatte Details darüber veröffentlicht, wie man eine Schwachstelle in einem staatlich verwalteten Kindergarten-Webportal ausnutzen konnte, um an die Daten aller Bulgaren aus der Abteilung für Registrierungs- und Verwaltungsdienste zu kommen. Laut ersten Berichten stehen diese beiden Vorfälle allerdings in keinem Zusammenhang zum aktuellen Leak.

Quelle Beitragsbild geralt,thx! (Pixabay Lizenz)

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Sunny schreibt seit 2019 für die Tarnkappe. Er verfasst die wöchentlichen Lesetipps und berichtet am liebsten über Themen wie Datenschutz, Hacking und Netzpolitik. Aber auch in unserer monatlichen Glosse, in Interviews und in „Unter dem Radar“ - dem Podcast von Tarnkappe.info - ist er regelmäßig zu hören.