Mysterions Wort zum Sonntag über den Abgang von Boese.bz, den Vollzugriff auf Boerse.to und den daraus resultierenden Folgen für alle Nutzer.
Es liegt eine ereignisreiche Woche hinter uns. Eine Woche, in der es schon wieder hauptsächlich um Boerse.bz und boerse.to ging. Am 11.11.2014 und ganz ohne Scherz ging das Forum Boerse.bz endgültig offline. Ich hatte mir doch eine schönere Abschiedsmeldung als diesen kleinen Text gewünscht.
Aus Boerse.bz wurde Boerse.to
Aber egal. Das Forum verschwand ohne großen Krach und ich hatte schon ernsthaft gehofft, dass nicht jeden Tag ein neuer Artikel kommt, der dieses leidige Thema noch mehr ausschlachtet. Doch ein gewisser Autor machte mir dann doch einen Strich durch die Rechnung. Es kam täglich ein neuer Beitrag, der dieses Thema hervorgeholt hat.
Beim Abgesang kam ich mir vor wie in einen Lebenslauf des Autors, der seine ach so schöne Zeit im Forum beschreiben wollte. Doch die kleine Boerse war von 2008 nur eine Seite von vielen. Ein vergleichsweise kleines Forum, das schon mit zig Usern gestartet ist, welche aus der alten gulli.com-Datenbank übernommen wurden. Als es die Boerse noch nicht gab, gab es weitaus größere Seiten, die die deutsche Szene dominiert haben.
Da hatten wir 3dl, goldesel und ein paar andere Anbieter im Web, die den Besucherzahlen und der Community einer Boerse schon meilenweit voraus waren. Die Boerse war ein nix, ein Häufchen Elend, auferstanden aus Trümmern. Sie ist nur so groß geworden, weil nach und nach eben Seiten wie 3dl.am etc. verschwunden sind. Sie hatten anscheinend gute Leute, die SEO beherrschten, damit eben die neuesten Raubkopien bei Google weit oben standen.
Die Diktatur der Moderatoren
Aber ansonsten war die Boerse wie jedes andere Forum auch eine ganz normale Seite, unauffällig, regiert von einer Diktatur aus Mods, die jegliche Kritik im Keim erstickten und nur auf Geld aus waren. Ob die Boerse jemals wie 3dl.am oder iload.to in mal verkauft wurde, weiß keiner. So etwas wird nur Herr Samuel David K. wissen, der hier ja fleißig in den Kommentaren mitgemischt hat. Und der uns ein Interview geben wollte, aber was soll man ihn fragen?
- Warst du mal der Inhaber von Boerse .bz? Ja.
- Andere Fragen? Kein Kommentar.
Er ist jeder Frage in den Kommentaren ausgewichen, da wird er auch im Interview nichts zu sagen haben. Und das er kein Interview gibt, liegt auch nicht an Watchdog aka Spiegelbest oder an den Usern von Tarnkappe. Ein Interwiew mit jemanden zu führen, der sowieso nichts zu sagen hat, ist einfach sinnlos.
Alle hüllen sich in Schweigen
Wer die Boerse.to betreibt, kann auch keiner sagen – außer die jetzigen Betreiber, die sich sicherlich nicht outen werden mit Reallife-Namen oder in einen Interview – warum sollten sie auch? Es wäre bei der jetzigen Lage einfach nur Selbstmord. Ist der Herr K. (PoeserHacker) von Hideo.io, Herr Müller oder die GVU? Es weiß keiner. Ich finde, es sollte folglich auch langsam mal damit aufgehört werden Verschwörungstheorien zu verbreiten und die Leute in Panik zu versetzen.
Vor allem sollte damit aufgehört werden andere Foren zu erwähnen, die in keinerlei Verbindung mit der Boerse stehen. Nicht jedes Forum welches den Begriff Boerse im Namen trägt, hat etwas mit besagter geschlossener Seite zu tun. Sie sind einfach nur aus den Trümmern aufgestanden und wollen die neue Macht an sich reißen – nicht mehr und nicht weniger. Aber bis auf Boerse.to hat keine andere Seite irgendwelche Verbindungen zum alten Forum.
Hashes entschlüsseln zu zeitaufwändig
Schön und gut was Spiegelbest schreibt, aber die Passwörter konnten so nicht übernommen werden. Da erzählt Dir Dein Techniker Unsinn, weil jede Forensoftware andere Techniken für das Verschlüsseln der Passwörter anwendet. Die Frage warum man diese nicht umgewandelt hat, ist auch ganz einfach. Bei fast 2,7 Millionen Datensätzen würde es Monate oder sogar Jahre dauern, jeden Hash zu entschlüsseln und neu zu verschlüsseln. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Wie man an die IPs der Uploader gekommmen ist, auch dies wird man nie richtig klären können. Fakt ist, die Boerse.bz-Datenbank hat man an eine andere Stelle kopiert. Manch Teammitglied wird auch Vollzugriff darauf gehabt haben.
Es wäre nur folgendes Szenerio denkbar: Jemand der Zugriff hatte, hat heimlich einen Admin-Zugang angelegt. Und jemand mit viel technischem Verständnis kann diesen Zugang unsichtbar machen. Die Theorie mit dem Singvogel ist also nicht so abwegig. Ich bin sicher, die GVU hatte Vollzugriff auf die Server. So ist man letztlich auch an die IP-Adressen und die E-Mail-Adressen der Uploader gekommen.
Wer dumm war, der wurde erwischt.
Und mehr Verschörungstheorien möchte ich dazu nicht hören.
So, dann ein anderes Thema:
Ich habe mir hier die Kommentare ausführlich durchgelesen. Mir ist dabei fast übel geworden. Da postet man Bilder von krebskranken Angehörigen, die aber mit der Angelegenheit absolut nichts zu tun haben. Schämt ihr euch nicht? Das ist einfach widerlich und geschmacklos! Ich persönlich würde, wenn ich so etwas sehe, Anzeige erstatten. Dann würden einige Leute merken, dass das Leben kein Internet ist!
Dann gibt es die andere Reihe von Kommentaren. Dort keimt immer wieder die Frage auf, warum der Staat gegen Raubkopierer so hart vorgeht und gegen andere Straftäter nicht. Wie ich solche Vergleiche liebe, es ist einfach realitätsfremd. Die deutsche Justiz behandelt jedes Verbrechen gleich und macht keinen Unterschied zwischen Delikten, die etwas mit Geld zu tun haben und solchen, die keinen monetären Hintergrund haben.
Zum Ende gibt es dann noch die Warez-Hasser. Aber da spare ich mir lieber meinen Kommentar dazu.
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