Anfang der Woche hat man die Betreiber von FakeID-Dobby im Rahmen einer Razzia hochgenommen. Es folgten Beschlagnahmungen und Verhaftungen.
Nach umfangreichen Ermittlungen gelang es Ermittlern kürzlich die Fälscherwerkstatt von FakeID-Dobby zu enttarnen. Man hat mehrere Personen verhaftet, die beim CNW und Wall Street Market gefälschte Dokumente verkauft haben sollen. Die Polizei stellte im Rahmen der Durchsuchungen Beweismittel wie zahlreiche Datenträger und Fälschungsutensilien wie beispielsweise Drucker, Druckerplatten, Siegel, Chemikalien und Folienelemente sicher.
War der Bust von FakeID-Dobby eine Folge der Cyberbunker-Razzia?
Die Verdächtigen des Teams, das gemeinschaftlich unter dem Namen FakeID-Dobby agierte, war unter anderem im Wall Street Market aktiv. Zwar gab die Polizei nicht an, wie sie den Tätern auf die Spur gekommen ist. Allerdings hat man diesen Darknet-Marktplatz am 2. Mai 2019 zusammen mit vielen anderen Foren und Märkten im Rahmen der Cyberbunker-Razzia abgeschaltet. Wahrscheinlich ist der Bust von FakeID-Dobby eine Folge der Auswertung der Daten dieser Beschlagnahmung. Man kann davon ausgehen, dass der Auswertung noch weitere Ermittlungen bzw. Razzien folgen werden.
Am Einsatz am 20.01.2021 waren laut Pressemitteilung etwa 220 Fahndungs- und Ermittlungsbeamte der Bundespolizei beteiligt. Die beiden Hauptverdächtigen 24-Jährigen verbleiben in Untersuchungshaft. Einen 23-jährigen Beschuldigten hat man nach Abschluss der Maßnahmen wieder freigelassen. Den drei noch nicht vorbestraften Personen droht im Falle einer Verurteilung eine mehrjährige Freiheitsstrafe wegen gewerbsmäßiger Urkundenfälschung.
Durchsuchungen an zwei Orten, Beschlagnahmungen und mehrere Verhaftungen
Maßgeblich beteiligt an der Aktion gegen FakeID-Dobby war die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle (Saale).
Die Verdächtigen haben in ihrer Magdeburger Fälscherwerkstatt Dokumente in 140 Fällen nachgemacht, um sie im CNW und anderen Foren bzw. Portalen illegal zu verkaufen. Die Bezahlung lief zumeist per Bitcoin ab. Laut offiziellen Angaben sollen die Tatverdächtigen mit ihrem schwunghaften Handel rund 45.000 Euro Gewinn erzielt haben.
Die Polizeiführerin der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle (Saale), Polizeioberrätin Romy Töwe, gab zur Causa FakeID-Dobby Folgendes bekannt.
„Wir beobachten verstärkt, wie der virtuelle Raum zur Begehung von Straftaten genutzt wird. Der vermeintliche Identitätsschutz durch Anonymität wird durch die Handelnden ausgenutzt, um die Strafverfolgung zu erschweren. Die Behörden der Polizei und der Justiz steigerten in der Vergangenheit ihre digitalen Kompetenzen personell und technisch. In diesem Verfahren konnte gezeigt werden, dass sich diese Bemühungen auszahlen.“
Tarnkappe.info