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Crime-Network.to: Polizei erhält Daten der Betreiber

Im Streit zwischen den Machern vom alten und neuen CNW will man heute die Daten der Betreiber von Crime-Network.to der Polizei übergeben.

Im Streit zwischen den Machern vom alten und neuen Crimenetwork will man heute die Daten der Betreiber von Crime-Network.to der Polizei übergeben. Das erklärt vielleicht auch, warum das Forum seit heute Nacht offline ist.

Ein Betreiber des alten CNW trat gestern mit uns in Kontakt, nachdem am Wochenende die IP-Adresse des Servers beim Webhoster WorldStream B.V. in den Niederlanden bekannt wurde. Ob die 185.132.132.243 stimmt, wissen wir freilich nicht. Innerhalb der EU zu hosten ist zwar günstig. Dies würde den europäischen Behörden aber den physischen Zugriff stark erleichtern. Zwar ist nicht davon auszugehen, dass der Webhoster WorldStream auf irgendwelche Abuse-Mails reagiert. Doch wenn die niederländische Polizei im Auftrag einer deutschen Staatsanwaltschaft eines schönen Tages vor der Tür steht, müsste man sie aufmachen.

Crime-Network.to kürzlich 4x gehackt!

Unser Informant geht davon aus, dass ElCapawn mittlerweile die echten Daten des halben Teams von Crime-Network.to veröffentlicht hat. Das Forum hat man nochmals gleich viel Mal gehackt, bis die Macher dann das Backend ausgetauscht haben. Veröffentlicht wurden neben diversen Fotos auch Threema IDs, Bilder von polizeilichen Vorladungen für Zeugenaussagen und vieles mehr. Außerdem hat man diverse echte IP-Adressen der Administratoren und Moderatoren gesammelt, wie es hieß. Man könne die Benutzung von gekaperten PCs (VicSocks) ausschließen, allerdings hätten sich zahlreiche Betreiber mit ihrem Handy eingeloggt. Ein paar der erbeuteten Daten kann man hier einsehen.

Streit um das CNW eskaliert völlig

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Die Streitigkeiten seien „deutlich nach hingen losgegangen„. Umso mehr ElCapawn publik machen konnte, umso mehr habe er dies öffentlich gefeiert. Allerdings seien nicht alle Teammitglieder sonderlich begeistert wegen seiner Aktion. Die Kehrtwende wurde vollzogen, als man Bilder der Schwester eines Teammitgliedes vom CNW und anderen Familienmitgliedern veröffentlicht hat. Beim Thema Familie höre der Spaß auf.

Unser Kontakt schrieb uns: „Und da kann ich auch noch so sehr ‚Gangster‘ sein, ob nun vor oder hinter dem Bildschirm, aber das ist mir dann egal. Außerdem sollte der Haufen sowieso mal endlich aufgeräumt werden. Es ist nur noch Abschaum in der Szene. Keiner kann mehr irgendwas. Die Leute haben alle keine Ahnung mehr. Nicht mal, wie man ein Board online hält,„. Nachdem man die Familienmitglieder gedoxxt hat, lief das Ganze regelrecht aus dem Ruder.

Heute Übermittlung der Daten der Betreiber

Man habe die Daten der Betreiber mehrfach geprüft und sei sich wegen der Echtheit ziemlich sicher. „Die Jungs werden auf jeden Fall hops genommen.“ Der Techadmin von Crime-Network.to soll sich mit echter IP-Adresse per SSH auf dem Backend einloggen. Er ist Kunde bei Unity Media Bochum. Nachdem man eine neue Lücke entdeckt hatte, war nicht einmal der Einsatz eines Proxy nötig.

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Fehlermeldung bei Cloudflare

Zwar habe ElCapawn nicht geplant, die Wettbewerber zu verraten. Doch als man in die Privatsphäre der Familie eingebrochen sei, gab es wohl kein zurück mehr. Crime-Network.to ist derweil mal wieder down. Ob beziehungsweise wann das Forum wieder online kommt, bleibt abzuwarten. Der Transfer der Daten soll auf jeden Fall am heutigen Montag über die Bühne gehen, schrieb man uns.

Die Polizei kann sich in Anbetracht der Auseinandersetzungen die Hände reiben. Die ganzen Beobachter füllen derweil ihr Popcorn nach, weil es bestimmt noch viel zu sehen gibt. Für die Kunden und Händler vom Crimenetwork ist die Situation hingegen derzeit doppelt gefährlich, weil explosiv. Wer weiß schon, zu was das Ganze noch führt, wenn heute die Betreiber-Daten den Behörden geschickt werden…

Beitragsbild vipul uthaiah, thx! (unsplash licence)

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.