Versand von SMS
Versand von SMS
Bildquelle: Sora ChatGPT

Razzia in Berlin und Brandenburg: massenhafter Versand von SMS als Betrugsversuch

In Berlin und Brandenburg fand in privaten und gewerblichen Räumlichkeiten eine Razzia wegen dem betrügerischen Versand von SMS statt.

Die Kriminalpolizei Paderborn wurde heute in Berlin Tempelhof und Brandenburg mit einer Razzia aktiv. Die Polizei suchte die Quelle der technischen Einrichtung, über die ein massenhafter Versand von SMS vollzogen wurde. Bei Durchsuchungen mehrerer Wohnungen und eines Ladenlokals in Berlin Tempelhof und in Brandenburg beschlagnahmte die Polizei Bargeld in nicht geringer Menge, zahlreiche SIM-Karten, mehrere Smartphones, Notebooks, Speicherkarten, Tablet-PCs und Desktop-PCs.

Simfarm soll für den betrügerischen Versand von SMS verantwortlich sein

Die Polizei war bei ihrer Razzia insbesondere auf der Suche nach einer sogenannten Simfarm. Darüber konnten die mutmaßlichen Täter mithilfe sehr vieler SIM-Karten Tausende Kurznachrichten (SMS) gleichzeitig verschicken. Die Polizei nimmt an, dass man von Berlin Tempelhof und Brandenburg aus betrügerische Kurznachrichten verschickt hat oder die durchsuchten Personen mit den Straftaten in Verbindung stehen.

Die Nachrichten forderten die Empfänger dazu auf, ihre Bankdaten für eine angebliche Paketzustellung zu bestätigen. Mit der Kurznachricht verbunden waren Links zu Phishing-Seiten. Diese haben die Webseiten der jeweiligen Bank imitiert, um die Daten der Opfer für betrügerische Zwecke zu erhalten.

Kurznachrichten, SMS

Laut Durchsuchungsbeschluss lautet der Verdacht auf einen Verstoß von § 263 StGB Absatz 3. Also einen besonders schweren Betrug, womit sich die Täter finanziell auf Kosten Dritter bereichert haben sollen. Uns liegt die Kopie eines Durchsuchungsbeschlusses vor. Zweifellos würde der massenhafte Versand von SMS die Chancen der Phisher erhöhen, um eine entsprechende Ausbeute zu erzielen.

Polizei auf der Suche nach Phishing-Betrügern

Nach Aussage eines Tatverdächtigen waren seine Geräte gar nicht für den Versand von SMS geeignet. Er habe damit nur Kurznachrichten empfangen können. Diese Behauptung können wir naturgemäß von hier aus nicht überprüfen. Er spricht ferner von falschen Tatsachenbehauptungen, die die Polizei veröffentlicht haben soll.

Fest steht: Alle Online-Medien, die heute über den Fall berichtet haben, haben ihre Informationen offenkundig von der gleichen dpa-Meldung. Und die dpa bezog wiederum ihre Informationen von der Polizei. Auch den Verdacht, dass man auf diesem Weg falsche Informationen gestreut hat, können wir nicht überprüfen.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.