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Streamcherry & Streamango stellen ihr PPV-Programm ein

Aufruhr bei Wjunction: Streamango & Streamcherry haben gestern beide entgegen der letzten Ankündigung ihr Auszahlungs-Programm eingestellt.

Streamango und Streamcherry haben gestern beide ihr Auszahlungs-Programm eingestellt. Uploader erhalten ihre Auszahlung bis Ende April erst ab einem Mindestwert von 20 US-Dollar. Wer darunter liegt, hat Pech gehabt. Künftig entlohnt man niemanden mehr dafür, zusätzliche Seitenzugriffe zum Wohl der beiden Streaming-Hoster zu generieren. Zudem ist keine Provision für die Vermittlung von neuen Abos geplant.

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Diese Nachricht wird den Uploadern angezeigt.

Streamcherry und Streamango verändern ihr Programm

Bei Wjunction war über Ostern so einiges los. Obwohl man anfangs eine Umstellung dementiert hat, wurde gestern publik, dass auch Streamango und Streamcherry ihr PPV (Pay-Per-View)-Programm eingestellt haben. Erst hieß es, entgegen bekannt gewordener Berichte (damit war Tarnkappe.info gemeint), sei keinerlei Änderung bei der Bezahlung der Uploader geplant. Man freue sich aber über die vielen neuen User, die der Konkurrenz weggelaufen seien. Gestern gab man hingegen bekannt:

Due recent fall of advertising prices we sadly have to close our affiliate program.

You are able to withdraw your balance until 30th April 2019 if you reached the minimum payout treshold.

Wir hatten also doch Recht mit unserem Beitrag vom 15. April. Aufgrund der fallenden Preise für Online-Werbung habe man sich nun auch bei Streamango und Streamcherry zu diesem Schritt gezwungen gefühlt. Ohne ausreichend hohe Einnahmen können keine Gelder ausgezahlt werden. RapidVideo machte am 05. April den Anfang, Branchenprimus OpenLoad folgte mit der Umstellung nur zehn Tage später. Gestern erfolgte dann für alle Uploader der nächste Schlag ins Kontor. Dementsprechend gereizt reagierte man auf diese Strategieänderung. Die Betreiber werden beim Forum Wjunction als Lügner bezeichnet. Sie hätten es auf das Guthaben vieler Betroffener abgesehen, die bis Ende April keine 20 US-Dollar einspielen können und dementsprechend gar nichts ausgezahlt bekommen.

Bereitschaft für Streaming Geld auszugeben, geht gegen null

rapidvideoDoch die Krise betrifft nicht nur die beiden Anbieter Streamango oder Streamcherry.

Alex Bytes, der Geschäftsführer von RapidVideo, hatte schon im Vorfeld geäußert, ihm fehle das Verständnis für das Gemecker vieler Nutzer. Sie hätten mal eben bis zu 1.500 EUR für ein Smartphone übrig und würden gut und gerne bis zu 4.000 Euro für einen Computer der Marke Apple bezahlen. Doch wenn sie für ihren ungetrübten Filmgenuss 4,50 EUR monatlich bezahlen sollen, ist das plötzlich viel Geld und nicht mehr zu erübrigen. Diese auf bestimmte Teilbereiche fokussierte Sparsamkeit ist für ihn schwer bis gar nicht nachvollziehbar. Wir alle seien es es halt gewohnt, viele Online-Dienstleistungen kostenlos nutzen zu können. Bei Facebook & Co. zahlen wir mit unseren Daten. Die Gier vieler Menschen, die für nichts etwas zahlen wollen, spiele aber auch eine gewichtige Rolle, so Bytes.

Der CEO von RapidVideo beurteilt die Lage der Streaming-Hoster grundsätzlich kritisch. Ob sich die Betreiber künftig nur noch aufgrund der sowieso sinkenden Werbeeinnahmen und der wenigen Premium-Abos, die sie verkaufen, halten können, müsse sich noch herausstellen. Man wird sehen, ob sich dieses Geschäftsmodell in der jetzigen Form halten kann.

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Screenshot des Threads bei Wjunction.

Beitragsbild Ian Robinson, thx! (Unsplash Lizenz)

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.