NSA & GCHQ hören mit Southwinds die Mobilfunkgeräte verschiedener Fluglinien ab. Die Satellitenverbindungen werden dafür angezapft.
Aus heute veröffentlichten Snowden-Dokumenten geht hervor, dass NSA & GCHQ die Mobilfunkgeräte während eines Fluges abhören. Der Versand der Standortdaten, Datenpakete (Internet-Nutzung), SMS und Telefonate geschieht über spezielle Satellitenverbindungen, in die sich die Geheimdienste einklinken. Dies berichtet „The Intercept“ gemeinsam mit der Zeitung „Le Monde“. Das Ganze nennt sich Projekt Southwinds.
Southwinds – NSA & GCHQ belauschen Fluggäste
Heute veröffentlichte Papiere berichten, dass NSA und der britische Geheimdienst GCHQ seit mindestens acht Jahren systematisch den Mobilfunk auf diversen Fluglinien überwachen. Die Mobilfunksignale werden von geheimen Boden-Luft-Stationen abgefangen. Wer sein Handy oder Smartphone anschaltet, verrät den Geheimdienstmitarbeitern augenblicklich nach dem erfolgreichen Einbuchen seinen Standort.
Als Beweis für die Fähigkeiten von Programm Southwinds finden sich in den Dokumenten viele Beispiele für abgehörte Informationen von diversen Fluglinien aus aller Welt. Deswegen sei es bereits möglich gewesen, den pakistanischen Präsidenten, Zigarettenschmuggler, Waffenhändler oder Terroristen bei Telefonaten abzuhören. Die verstärkte Nutzung der Internet-Telefonie beziehungsweise von Messenger-Anbietern soll die Möglichkeiten zur Überwachung nicht einschränken, geht aus den Papieren hervor. Laut GCHQ sollen auch die russischen Geheimdienste ähnlich vorgehen, weswegen sie mit der Fluggesellschaft Aeroflot kooperieren.
Die NSA beantwortete die Anfrage der Journalisten mit den Worten, man sei stets entsprechend der US-Gesetze und Richtlinien vorgegangen. Die NSA verweigert jeden weiteren Kommentar. Der englischsprachige Artikel von „Le Monde“ in Kooperation mit „The Intercept“ ist sehr ausführlich. Der Beitrag beinhaltet noch einige zusätzliche Informationen.
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