Bulbasaur, Pokemon
Bulbasaur, Pokemon
Bildquelle: stockcake

Pokémon-Entwickler Game Freak gehackt, viele Beta-Versionen im Netz

Den Spieleentwickler Game Freak haben Unbekannte gehackt und damit viele Infos über künftige Switch-Spiele enthüllt.

Auf den Servern von Game Freak haben die Hacker sehr umfangreich abgeräumt. Beim Markdown-Dienst rentry.co tauchte gestern erstmals eine detaillierte Auflistung der geleakten Dateien und Spiele auf.

Die Hacker bezeichnen ihre Errungenschaften als „FreakLeak“ beziehungsweise „GameFreak Teraleak“. Noch heute früh hat man für jede Beta-Version oder finales Spiel ein einzelnes Archiv auf unterschiedlichen Sharehostern angeboten. Mittlerweile hat man alles zusammen bei Google Drive hochgeladen.

Hack bietet tiefe Einblicke in die Interna von Game Freak

Beim Hack ging den Tätern so einiges ins Netz. So beispielsweise Pokémon-Legenden: Z-A für die Switch, was erst nächstes Jahr erscheinen soll. Dazu kommt der Quellcode des Nintendo DS-Spiels Pokémon Schwarze Edition 2 und Weiße Edition 2.

Oder das Spiel Quinty, das Game Freak eigentlich als erstes Spiel überhaupt herausbringen wollte. In der Mitte der 90er Jahre stellte man die Arbeiten ein, um einen zweiten Anlauf mithilfe der Virtual Console der Wii zu probieren. Doch es kam wieder zu einem Abbruch. In Nordamerika und Japan erschien das Spiel dann auf dem NES unter dem Namen Mendel Palace. Satoshi Tajiri und seine Firma hat den Verkaufserfolg später dazu animiert, die Pokémon-Spieleserie zu erstellen.

Das ist momentan alles im FreakLeak enthalten.

Den aufgetauchten Dokumenten zufolge soll übrigens der Nachfolger der Nintendo Switch branchenintern als Ounce bezeichnet werden. Erste Gerüchte dazu gab es zwar schon vor fünf Monaten, der Hack hat diese jetzt aber bestätigt.

Die Firma Game Freak ist zwar kein Bestandteil von Nintendo, über die geleakten Dateien erhält man aufgrund der engen Zusammenarbeit aber auch tiefe Einblicke in die Strategie von Big N.

Neben den Beta-Versionen sind zahlreiche Spiele im riesigen Archiv, die teilweise erst ab 2025 herauskommen sollen. Für die Gamer ist natürlich nicht das komplette Material von Interesse. Außer halt für absolute Fans der Spielereihen von Nintendo. So etwa Dokumente eines abgesagten PokeToon Detektiv Pikachu Specials, Informationen über die Pokémon-Filme und des noch nicht veröffentlichten Kinofilms Detective Pikachu 2, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Game Freak
Logo von Game Freak, Quelle.

Für den japanischen Entwickler Game Freaks ist das Ganze tragisch. Es ist nur eine Frage von Stunden oder wenigen Tagen, bis die halbfertigen und finalen Games kostenlos im Internet verfügbar sein werden.

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.