Anonymes Netzwerk: neue Version von I2P veröffentlicht

Anonymes Netzwerk: neue Version von I2P veröffentlicht

Von der freien Software I2P wurde kürzlich ein Update veröffentlicht. Mit dem Update wurden Fehler behoben, die Software arbeitet nun auch etwas schneller.

Von der freien Software I2P wurde kürzlich ein Update veröffentlicht. Für die neue Version des anonymen Netzwerks wird aber die Installation von Java 7 vorausgesetzt. Mit dem Update wurden vor allem Fehler behoben, die Software arbeitet nun auch etwas schneller.

Kürzlich erhielten wir von einem Entwickler von I2P die Mitteilung per E-Mail, es werde noch bis „irgendwann im Februar“ dauern, bis die nächste Version des Netzwerkes verfügbar sein würde. Version 0.9.24 kam aber schon vor dem Monatswechsel heraus. Die Entwickler legten ihren Fokus erneut auf die Effektivität der Software und haben darüber hinaus diverse Fehler behoben. Die Liste der Veränderungen seit dem letzten Update ist dementsprechend lang.

Was ist I2P ?

I2P: Wir müssen noch tiefer runter. Bild: xp0s3 Xpose (CC BY 2.0)

I2P ist wie Freenet (ganz im Gegensatz zu Tor) ein in sich geschlossenes Netzwerk. Die Daten werden nicht vom oder in das Internet durchgeschleust, sie verbleiben stets innerhalb des eigenen I2P-Netzwerks. So ist der Besuch und Betrieb von anonymen Foren, Blogs, Webseiten (Eepsites) und vieles mehr möglich.

Neben HTTP werden dort weitere Kommunikationsprotokolle wie beispielsweise IRC, XMPP (ehemals Jabber) oder E-Mail angeboten. Für den Datenaustausch via BitTorrent stehen zudem diverse eigene Clients zur Verfügung. Wer sich reguläre Webseiten ansehen will, muss weiterhin auf den Tor-Browser ausweichen.

zzz von I2P schrieb mir in einem Interview vor mehreren Jahren: „Der fundamentale Unterschied zu Tor ist, dass Tor für den Datenverkehr ins Internet gemacht wurde. I2P wurde erschaffen, um den Verkehr innerhalb des eigenen Netzwerkes zu regeln, was von Tor als versteckter Service bezeichnet wird. Tor hat 1.000 Exit Nodes, I2P nur eine.“ Der Programmierer begründet dies damit, dass man sich beim Verlassen des eigenen anonymen Netzwerkes immer vielen Risiken aussetzt, ob man will oder nicht. Fast jeder I2P-Anwender trägt zur Schnelligkeit des gesamten Netzwerkes bei. „Über 95% aller I2P-Anwender leiten Datenströme auch für andere Teilnehmer weiter, ganz im Gegensatz zu Tor, wo der Anteil sehr gering ausfällt.

In der Informatik ist Sicherheit stets relativ

Auf das Thema IT-Sicherheit antwortete mir zzz:

„Ich weiß nicht, ob wir jemals im Einzelfall absolute Sicherheit gewährleisten können. „Sicherheit“ ist immer relativ und beruht auf deinen Bedürfnissen, sprich deinen Zielen, Ressourcen und denen deiner Gegner.

Aber im Detail gesprochen, die beiden Bereiche, die es betrifft, sind die vom Netzwerk. Die Einbindung und der Aufbau haben Außenstehende nie überprüft. Bislang haben wir soweit ich weiß noch von keinen technisch fortgeschrittenen Gegnern die Aufmerksamkeit erregt. Die grundlegende Architektur und die Verschlüsselung haben sich seit Jahren nicht geändert.“

Die Software ist schon wegen der Nutzung ovn Java plattformübergreifend. Sie funktioniert auf Rechnern mit Linux (Debian & Ubuntu), Windows, Mac OS X bzw. auf Smartphones mit Android. Wer Lust auf einen eigenen Test bekommen hat, kann die kostenlose Software I2P von hier herunterladen.

Tarnkappe.info

Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Früher brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert. In seiner Freizeit geht er am liebsten mit seinem Hund spazieren.