Valeroa, CPY, fight
Valeroa, CPY, fight

Valeroa: Release-Group CPY rächt sich an der Firma

CPYs Release von “City Patrol: Police” ist eine Rache an Valeroa. Sie hatten zuvor eine Nachricht im Quellcode ihres Schutzes versteckt.

CPYs Release von “City Patrol: Police” ist eine Racheaktion an Valeroa. Valeroa hatte zuvor eine Nachricht im Quellcode ihres DRM-Schutzes versteckt. Darin werden die echten Namen von diversen Szene-Mitgliedern offenbart. Das Unternehmen besteht wohl aus Personen, die selbst einmal Games gecrackt haben. Jetzt hat man es darauf abgesehen, den früheren Mitstreitern mit der Aufdeckung deren Identität regelrecht ein Messer in den Rücken zu jagen.

Valeroa wird von Conspiracy geärgert

Conspiracy hat gestern das Windows-Game „City Patrol Police“ gecracked, obwohl davon bereits ein P2P-Release illegal im Umlauf war. Dies ist allem Anschein nach eine Racheaktion, weil in der Valeroa-Protection dieses Games diverse Realnamen in Verbindung mit Pseudonymen verborgen waren. Wir haben über die illegale Veröffentlichung der P2P-Group Steam006 am 01.12. berichtet. Und auch darüber, dass CPY-Mitglieder zeitnah in der Protection von Valeroa einen sehr merkwürdigen Gruß an die Szene entdeckt haben. Dort stand, dass man besser nie bei Sturm in sein Boot steigen sollte. „Never sail in a storm!“ und die Aufdeckung der Identitäten mehrerer prominenter Szene-Mitglieder von Codex, Conspiracy (CPY), Reloaded & Co. war eine klare Kampfansage des Unternehmens. Die eigene Nähe zu diesem Sektor ist naheliegend. Wie hätte man sonst an die ganzen Informationen gelangen können?

Eine anonyme Person von Valeroa hatte uns Anfang Dezember auf unsere Anfrage hin mitgeteilt, Steam006 nutzte bei seinem „Crack“ einen selbst entwickelten Emulator. Die Schwarzkopie von „City Patrol Police“ funktioniert zwar, der Schutz an sich sei aber noch existent und somit ungebrochen, hieß es in der E-Mail.

CPY did it for fun, not for the fame!

Conspiracy hat gestern das fragliche Windows Game veröffentlicht. Wahrscheinlich um damit zu beweisen, dass sie für ihren Release keinen Emulator benötigen. Diese Publikation ist für das Ansehen der Gruppe völlig unwichtig. Der CPY Crack an sich ist eher sinnfrei, weil das Spiel ja schon längst illegal im Netz verfügbar ist. Außerdem ist „City Patrol Police“ kein Vollpreisspiel, was man dem Game deutlich anmerkt. Im oberen Preissegment gibt es zudem mehr als genug Windows-Games inklusive Denuvo-Schutz, die noch auf einen Crack „warten“. Ganz offensichtlich wollte sich CPY damit ein bisschen bei Valeroa revanchieren. Oder um zu demonstrieren, dass ihr Werbespruch „We protect your games in a way you can only dream of.“ nicht der Realität entspricht. Oder ist die Aufdeckung der Namen der Aktiven in Wahrheit der Kopierschutz, von dem die Spieleindustrie träumen darf?

Never sail in a storm!

ValeroaInteressant in diesem Zusammenhang ist die Frage des Valeroa-Mitarbeiters, ob wir uns letzten Sommer auf der Demoszeneparty Evoke getroffen haben. Dort hängen jedes Jahr neben den Machern von digitalen Kunstwerken diverse Personen ab, die sich in ihrer Freizeit mit der Entfernung von Kopierschutz beschäftigen. Nach der Veröffentlichung unseres Beitrags wurden wir gefragt, woher wir denn wüssten, dass ausgerechnet ein CPY-Mitglied ihren merkwürdigen Szene-Gruß entdeckt hat. Diese Frage haben wir natürlich nicht beantwortet. Im Gegenzug wollte unser Gegenüber nicht preisgeben, wer er denn nun von den über 400 Personen auf der Evoke war.

Hier ein Auszug aus dem NFO von Conspiracy. Abgedruckt werden in den Notes die Szene-Fuckings, die viele Sternchen (*) enthalten, um die Sicherheit der fraglichen Szene-Mitglieder nicht unnötig zu gefährden:

Conspiracy CPY NFO Valeroa

Beitragsbild: Modifikation des Fotos von Xuan Nguyen @ Unsplash, thx! (CC0 1.0)

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Lars Sobiraj

Über

Lars Sobiraj fing im Jahr 2000 an, als Quereinsteiger für verschiedene Computerzeitschriften tätig zu sein. 2006 kamen neben gulli.com noch zahlreiche andere Online-Magazine dazu. Er ist der Gründer von Tarnkappe.info. Außerdem brachte Ghandy, wie er sich in der Szene nennt, seit 2014 an verschiedenen Hochschulen und Fortbildungseinrichtungen den Teilnehmern bei, wie das Internet funktioniert.