Bei der Justiz herrscht Personalmangel und es gibt, dank den Remmo und Abu-Chacker Clans wichtigere Fälle, die die Justiz viele weitere Jahre voll beschäftigen wird. Dazu kommt, dass bei Uploadern für jede Anklage erstmal eine Anzeige vorhanden sein muss. Für solche Fälle sind keine Sammelklagen vorgesehen, somit muss theoretisch für jeden hochgeladenen Film jeweils eine separate Anzeige erfolgen.
Bei Serien ist es noch umfangreicher, wenn diese in mehrere Staffeln aufgeteilt sind. Ich bin mir nicht sicher ob eine Serie als Ganzes behandelt wird oder jede Episode einzeln, wenn diese separat hochgeladen werden. Dann müsste es zu jeder einzelnen Episode eine Anzeige/Anklage geben.
Am Ende werden viele Fälle oder Anzeigen die eine Person betreffen zwar zu einer Anklageschrift zusammengefasst, aber jeder Punkt in dieser Anklageschrift muss bewiesen, bzw. rechtssicher sein.
Also bevor überhaupt angeklagt wird, muss der Contentinhaber (Software- oder Medienunternehmen) jeden einzelnen hochgeladenen Content anzeigen, mit einer genauen Beweislage und Identifizierung der Person, die diesen verbreitet hat.
Bei ShareOnline als Ganzes, wird zusätzlich noch die Frage im Raum stehen, ob der Serverbetreiber nun für den Inhalt auf seinen Servern verantwortlich ist oder nicht. Solange es dazu noch keine richtige Gesetzesgrundlage gibt, bleibt diese Frage offen und kann somit auch nicht verhandelt werden.
Die STA Köln hat die Aachener Betreiber bis aufs Hemd finanziell ausgezogen, die hätten mangels Geld nirgendwohin fliehen können.
Die Hauptverhandlung sollte eigentlich schon stattfinden, das Ganze hat sich immer wieder verzögert. Aber jetzt hat man ja alle Zeit der Welt, weil die Tatverdächtigen sicher nicht das Land verlassen werden.
Großer Vorteil für alle Beteiligten: Das Ding ist offline und klar ,es war zu ca. 95% mit illegalen Inhalten gefüllt. In der Folge waren auch die ganzen Foren und Warez-Portale über Monate hinweg leer, weil die Download-Links alle nicht mehr funktionieren.
Bauernopfer oder einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort…
Nachdem ShareOnline dicht gemacht wurde, hat sich nichts geändert. Vielleicht war 3 Monate mal Ruhe, aber es kamen neue Player oder die alten, kleineren wurden größer. Jetzt ist es Rapidgator, DDownloads usw… Und das ist nur der deutschsprachige Bereich…
In anderen Ländern gibts noch dreimal soviel, wie in Deutschland.
Rapidgator und Ddownloads gibts mittlerweile auch schon paar Jahre und die werden jeden Tag mit illegalem Content überschwemmt. Da frag ich mich, ob die Behörden nach der Schließung von SO gesättigt sind, ihren Soll erfüllt haben oder einfach nur keine Leute haben, gegen die jetzigen Hoster zu ermitteln.
Das ist wie bei Drogendealer. Wird der eine hochgenommen, freut sich der nächste und macht genau da weiter wo der andere aufgehört hat. Das tolle daran ist, dass es der Kundschaft egal ist, wo sie ihr Zeug herbekommen, hauptsache sie bekommen es.
Ja, die GVU kann froh sein, dass sie im Konkurs ist, das Verfahren zieht sich ja ewig in die Länge. Unfassbar. Okay, die Hauptverdächtigen hat man finanziell gesehen nackig gemacht, die können eh nicht weglaufen, aber das ist schon krass.
Auf jeden Fall besser so als ein Justiztornado quer durch Deutschland bei dem jeder gegriffen wird der Share-Online auch nur buchstabieren kann…
Das es tatsächlich so extrem im Sand verlaufen wird hat vor 4 1/2 Jahren wohl niemand auch nur ansatzweise vermutet.
Da wäre ich vorsichtig mit! Das kann man meinen, wenn es was offizielles dazu gibt. Bedenkt bitte auch mal dabei, dass unser Justizapparat in DE so sehr überlastet ist, dass erstmal ein Termin mit den zugehörigen ganzen Prozesstagen gefunden werden muss! Plus ein passender Richter, der sich in der Materie wenigstens ansatzweise auskennt!!
Grade beim Spiegel gesehen - passt ja zur Situation. Wenn wir schon keine Kapazitäten mehr für „Mörder und Drogendealer“ (interessante Straftatsuswahl nebenbei) haben hat man für son Urheberrechtskram wohl erst Recht keine Zeit mehr.
Kann ich mir nicht vorstellen! Das hätte sich wahrscheinlich auch wie ein Lauffeuer verbreitet im Netz.
Für eine Schliessung gibt es auch keine Gründe - eher das Gegenteil ist der Fall. Alleine schon, um einen Präzedenzfall für zukünftige Verfahren zu kreieren. Ansonsten müssten die Behörden und Juristen wieder bei Null anfangen und das würde irgendwie keinen Sinn machen! Ich vermute mal, dass es einfach verdammt viel Arbeit ist, aus den vorhandenen Informationen, Beweisen etc. eine wasserdichte Klage zu erzeugen. Hinzu kommt die völlige Überlastung in der Justiz, die täglich schlimmer wird! Die Ermittlungsbehörden stehen diesbezüglich auch nicht besser da…
Für alles was nicht Betreiber ist: Ziemlich wahrscheinlich.
Für die Betreiber denke ich nicht. Die werden schon angeklagt werden aber hier gibts ja auch (glaube ich?) keine Verjährung die in absehbarer Zeit eintreten könnte so dass das noch ewig dauern kann…
