Warum Projekte wie Freifunk nicht funktionieren

Kommentare zu folgendem Beitrag: Freifunk: Warum solche Projekte nicht funktionieren - ein Erlebnisbericht

Kommentar von Ein Patient:
Ich war Anfang des Jahres im Krankenhaus. dort wurde das Patienten-Wlan mittels Freifunk realisiert. das klappte soweit ganz gut, sofern man morgens vor 8 Uhr im WLAN war. Danach war der IP Range erschöpft. Glücklicherweise waren die Freifunker der Nachbarstadt zuständig und ich hatte per E-Mail an die Kontaktadresse, direkt jemanden der weiterhelfen konnte. In dieser Woche gingen dann mehrmals Mails hin und her. Gut war: Obwohl ich unbekannt war, wurden meine Aussagen nicht bezweifelt. Schlecht war die Krankenhaus IT: Die haben zwar ein weiteres Subnetz freigegeben, aber falsch konfiguriert. Mit den IPs kam man nicht ins Netz. An meinem letzten Tag lief es dann rund. Drei Wochen später beim Nachsorge Termin bekam ich wieder keine IP :slight_smile:

Kommentar von Korrupt:
Warum das Internet nicht funktioniert
Ich ging mal ins Internet und traf da Leute, die nicht in der Lage waren, zwischen einem persönlichen Erlebnis in einer lokalen Gruppe und einem großen, dezentralen Projekt zu unterscheiden. Statt sich ihres beschränkten Horizontes zu besinnen, meinten sie, einen Artikel unter einer geklinde gesagt strunzdämlichen Überschrift ins Netz zu rotzen, um Leuten zu erklären, warum das, was sie schon lange tun, nicht funktioniert. Ich war gezwungen, eine Antwort zu schreiben und hatte dabei schon direkt das Gefühl, das sei alles verschwendete Lebenszeit. Eigentlich dachte ich während des Schreibens, wenn ich kein Internet hätte, würde ich jetzt was besseres mit meiner Zeit anfangen als irgendwelchen Leuten zu versuchen, ihre Beschränktheit zu erklären, was sie angesichts ihrer Beschränktheit aber ohnehin nicht einsehen würden. Deswegen kann sowas wie das Internet nicht funktionieren. So kann ein dezentrales, weltumspannendes Kommunikationsnetzwerk nur scheitern, weil letztendlich schreiben nur die was rein, die keine Ahnung haben oder die, die eigentlich viel produktiver mit ihrer Zeit umgehen könnten, statt sie an Leute ohne Ahnung zu verschwenden. Das ist sehr schade, weil ich das Internet eigentlich sehr mag, aber so ist das eben ein verlorener Zeitaufwand.

Kommentar von Waldemar:
Schöne Story, etwas extrem, in ähnlicher aber abgeschwächter Form schon selber erlebt. Anzumerken sein allerdings, dass es diese Nerds waren, die das Internet aufgebaut haben, die wesentliche Software wurde von solchen Nerds erstellt, ohne diese Nerds wären wir auch in anderen Bereichen, nicht da wo wir heute sind. Daher halte ich es für eine zweischneidige Sache, diesen Nerds ihr Verhalten zum Vorwurf zu machen. Wäre es nicht besser, dass zwischen diesen Nerds und den Anderen jemand vermittelt, der gut in beiden Welten steht. Jemand, wie der Autor, der scheinbar Technik affin ist und trotzdem soziale Kompetenz hat. Das würde der Sache helfen, um die es hier geht und letztendlich sogar den Nerds :wink:
Just my 2 cent.

Kommentar von Ebenso:
Ein ähnliches ließ sich in Hamburg feststellen. Auch begeistert vom Freifunk-Gedanken u.a. inspiriert vom 32C3 wollte ich meinen gesellschaftlichen Teil zu dem Projekt beitragen.
Als Anhängsel beim CCC in Hamburg hatte der Freifunk dort in den Räumen seinen Platz. Als Fremder und Wartender wurde man höchstens schief angeguckt, bestenfalls ignoriert.
Als der „Freifunk-Beauftragte“ dann erschien fühlte ich mich recht oberlehrerhaft behandelt. Statt gerne zu helfen bei der Routerinstallation, wurde mir doch nahe gelegt es selber zu machen.

Weiterhin lief der Router dann im heimische Netzwerk auch nicht, da war dann wohl jemand auch zu cool und lässig unterwegs. Die Twitter-Kommunikation davor war auch eher sporadisch und ich hatte das Gefühl lästig und nicht willkommen zu sein.

So wird die Sache wohl immer ein Nerd-Thema bleiben. Das ist sehr schade.

Kommentar von freifunk ist nicht frei:
Freifunk ist schon lange gescheitert. Wenn ich mir die Freifunk Gruppen in meiner Umgebung ansehe finde ich in den Vorständen immer Vertreter der Internet und Telefon Anbieter. Wundert es da noch das man das Freifunknetz nur zum www surfen nutzen kann und eine breite Palette von möglichen Anwendungen direkt von den regionalen Vorständen abgeblockt wird?

Nun ja, man sollte es eigentlich nicht verallgemeinern. Aber so ähnlich ist es mir in abgeschwächter Form auch schon passiert, ist leider symptomatisch.

Kommentar von Hexadezimalion:
Der Autor Hextor hat wohl seinen Artikel mit random Tweets mit dem Tag #freifunk gespickt = unschön. Meinen Tweet hier bei diesem „ironischen“ Artikel zu sehen, erfreut mich nicht. Meine frühere Community @FreifunkMUC ist wohl nicht gemeint: Unsere Treffen finden im @muccc statt - ja, da sind auch Nerds, aber es wurde miteinander geredet. :slight_smile: Wie Hextor bei über 45.000 Nodes in Deutschland von einer gescheiterten Idee sprechen kann, ist mir schleiferhaft. Ich habe soviele nette Leute kennengelernt, bei der Verfreifunkung von Flüchtlingsunterkünften, bei Straßenfesten, bei der makemunich, usw. Tja, schade irgendwie.

Das war nicht er, die „Schuld“ daran trage ich, weil ich den Artikel aufwerten wollte.

Kommentar von Hexadezimalion:
OK, vorab schon vielen Dank für’s Rausnehmen meines Tweet!

Tweet ist entfernt, nichts zu danken!

Kommentar von Sozialphobikautistaspergist:
Vielen Dank, der Artikel hat mich echt zum lachen gebracht!

Kommentar von WInk3katze:
Hm, irgendwie stößt mir der Artikel bitter auf; auch wenn er teilweise stimmen kann (jede freifunk Community ist anders) ist es doch eine Verallgemeinerung die so nicht auf alle zutrifft.

Eventuell sollte der Author bei einem weiteren Treffen das Thema ansprechen und nicht „fast anonym“ irgendwo seinen dampf ablassen? (Wobei ich davon ausgehe dass dies wenigstens schon geschehen ist?)
Weiß nicht, irgendwie ein blödes Gefühl und für die Community eher nicht soo super :frowning:

Sie nicht explizit zu nennen ist zwar nett, aber wird es sie auch erreichen? Sie sich bessern? Oder was ist der Sinn des Artikels?

Gab es nicht wenigstens eine Kleinigkeit die die Gruppe klären konnte? Komplett verschlossen sind sie oft nicht nur manchmal etwas in die Netzentwicklung vertieft :wink:

Kommentar von SoOderSo:

  1. Sehr reiserische Überschrift. 5-
  2. Bei mir in der Region funktioniert dass alles ohne Probleme weil da DAUs und Fachidioten zusammenarbeiten. Es gibt aber auch Fachidioten die das Wort Idiot verdienen weil sie sich wichtiger tun als sie es wirklich sind. Sie denken ich kann das ganze zwei Klicks schneller und deswegen bin ich was besseres. Habe ich auch schon öfters festgestellt.
  3. Deswegen sagen das Freifunk scheitern wird ist einfach falsch. Ich habe das Gefühl das „Hextor“ einfach anonym Dampf ablassen wollt.

Kommentar von FF-Dude:
Ich denke, dass wir es mit einem „Henne-Ei“-Problem zu tun haben. Der Kern einer FF-Community besteht in der Rege aus den beschriebenen Hardcore-Nerds, die Spaß an der Technik haben, aber im Bereich der sozialen Kompetenz nicht immer große Stärken vorzuweisen haben.

Andererseits fehlt es den Communities aber genau an der Stelle, die der Autor zu Recht bemängelt. Als „Graswurzelbewegung“ im klassischen Sinne ist es notwendig, FF in der Gesellschaft zu verankern. Dazu bedarf es einer niedrigen Eintrittsschwelle, um neue Leute an Bord zu bekommen. Eine Willkommenkultur etabliert man dabei am besten mit einer Mischung aus Techies und Leuten, die die gesellschaftspolitischen Aspekte vertreten. Diese Gruppen stoßen sich aber in der Realität oftmals wie Magnete ab. Und da kommt das „Henne-Ei“-Dilemma in’s Spiel: Leute mit Interesse an Aspekten abseits der Technik kommen nicht zu FF, da dort nur Techies sind. Techies gehen nur selten auf Leute zu, die geringeres Interesse an Technik haben. Deshalb stagniert die Community.

Für Leute, die erstmal in der Community sind und Themen abseits der Technik treiben wollen, ist das alles andere als einfach. Es mangelt häufig an Mitstreitern - aus oben aufgeführten Gründen. Das demotiviert, und schon dreht sich die Abwärtsspirale weiter.

Eine Lösung habe ich auch noch nicht gefunden. Bei uns in der Community sieht es - zugegebenermaßen - ähnlich aus. Ab und an bekommen wir etwas außerhalb der Technik bewegt, aber es fällt schwer, macht nicht immer Spaß und die Ergebnisse treffen auch nicht immer die Erwartungen…

Es ist auch nicht einfach, die Leute zu solchen Themen bei der Stange zu halten. Den Techies liegen ihre Themen sehr viel mehr am Herzen als den Leuten, die sich um Marketing (zB Besetzen eines Stands auf dem Stadtfest), Mitgliederarbeit oder Projekte abseits von RiFu etc. kümmern. Und schon verpuffen solche Initiativen und es bleibt der fade Beigeschmack, den der Autor geschildert hat.

Kommentar von Stoffbär:
Solche Treffen habe ich auch bereits erlebt. Dass Frust entsteht ist auf diese Art sicher klar.

Liebe Freifunker: Ihr werdet auf irgend eine Art und Weise wahrgenommen werden. Wenn Eucht nicht gefällt, wie ihr wahrgenommen werdet, überdenkt Euer Verhalten!

Kommentar von Text vs. Inhalt:
My 50 cents:

„Fachidioten“? Ok, möglich.

„Erfahrung mit Euch teilen“? Oder einfach nur ranten?

„und niemand begrüßte mich“: Eventuell etwas unhöflich aber von „Fachidioten“ zu erwarten…

„versuchte mich mehrfach vorzustellen“ siehe oben

„Es erfolgte keine Reaktion“ eventuell waren sie on anderen Gespräche vertieft?

„das bist Du ja von Informatikern manchmal gewöhnt“ alle in einen Topf schmeißen macht alles einfacher"!

„das ganze Notebook war mit Aufklebern versehen“ was genau war damit gerade erwähnenswert? Soll vorkommen

„Es fing eine wilde Diskussion rund um die Themen“ Dafür sind die sog. „Stammtische“ bei einigen Communities da

„erwähnte auch meinen Beruf in der Cybersicherheit“ Das ist leider ein gebrantmarkter Begriff welcher in letzter Zeit politisch ziemlich oft für rellativ banalen müll verwendet wird, wahrscheinlich waren die Kommentare eher ironisch? (Siehe „schallendes Gelächter“)

„richtiger Unfug, was ich mache.“ sicher?

„dass das Informatikstudenten waren, die in ihrer eigenen Welt leben.“ alle in einen Topf, wissen schon

„Ich wusste aber immer noch nicht wie die Leute hießen“ Fragen hilft :wink:

„flüsterten leise aber mit Euphorie über irgendein Netzwerk-Thema“ Nerds? War ihnen Wichtig? Was auch immer? Soll vorkommen, eventuell sehen sie sich nicht so oft?

„folgte mir einer der älteren Herren“ Vervolgungswahn? Oder Zufall?

„War ich […] komisch? […] Falsches gesagt?“ oder siehe oben?

„Ist nicht negativ gemeint, aber man sah den Leuten sofort an, was sie studieren“ oh, noch ein Topf in den man sie stecken kann!

„Viel nerdiger gingen[…]“ Hm, von „Nerdiges Aussehen“ auf „Studenten“ zu schließen, nun ja…

„jeder vertiefte sich in sein Notebook“ Eventuell hatten sie gute Gründe dafür? Auch wenn es eventuell etwas unangebracht ist, manche Communities benutzen auch „Stammtische“ als „Wir passen unser Netz an“ Treffen

„warum esst ihr nur Fleisch – das ist alles ungesund.“ Ah, endlich ein Grund weshalb Freifunk nicht funktioniert!

„Diskussion zum Thema veganes Essen“ Why not, ging ja ums Essen

„Es gibt eine Sorte Mensch mit der diskutiert man besser nicht, da es im heftigen Streit endet.“ Ist mir persönlich nicht passiert und denke nicht dass dies in einem öffentlichen Raum vorkommen wird uzumal die Community wahrscheinlich ein geisses Interesse hat in diesem Restaurant weiterhin zu essen :wink:

„wollte ich bald gehen, da das Treffen für mich doch sehr ernüchternd war“ was leider sehr zu bedauern ist

„Ich erzählte also nochmals, dass was ich bereits erwähnt hatte“ Es gib ein sinnvolles gespräch? Weshalb es unterbrechen?

„ist ja wohl doch eine etwas andere Welt hier“ Was auch immer das mit dem Thema zu tun hat?

„Mein Einwand wurde mit teils abstrusen Argumenten totgeschlagen“ Interessant, hier wären Details etwas klärender?

„waren hier total auf Technik fixiert“ Ah, die „Fachidioten“

„Ich ging ohne das es jemanden groß interessiert hätte“ Was wäre die Erwartiúng gewesen? „Bittte bleib doch noch etwas, wir würden dir gerne noch mal allles erklären“?

„Ich glaube, dass viele tolle IT Projekte […] scheitern.“ Endlich mal ein Bezug auf die Überschrift…

„weil ich die Idee hinter dem Thema Freifunk mag“ Dann wäre das die möglichkeit dich in der entsprechenden Commmunity einzubringen und neulingen das ganze zu erklären :wink:

Kommentar von :
Das Internet wurde in erster Linie von der US army entwickelt … und zwar schon anfaenglich 30 Jahre bevor es zum ‚Allgemeingut‘ wurde. Nerds waren das bestimmt nicht.

Kommentar von Blobbinaut:
Tja, kommt mir, wie bei anderen hier: abgeschwächt, bekannt vor. Ich nehme mal an, bei Dir hat über den „verschwendeten Abend“ bisschen Ärger mitgeschwungen, weswegen es überspitzt ist.^^

Meine Erfahrung mit bislang zwei Gruppen (wg. Umzug). Die eine ähnlich wie deine - da hätte man sich auch virtuell treffen können, da war kommunikativ mehr los (war dann auch so in der Folge) und wenn man nicht zu 99,7 % im Thema steckte = lolmode. Die andere bestand teilweise aus den hier schon genannten Crossoverkandidaten, die es fachlich (sogar mehr als Gruppe #1) draufhatten UND sozial vermitteln konnten. Dementsprechend lief’s dort besser, auch was die lokale Umsetzung anging. Trotzdem mangels Mitteln auch nur ein Inselthema, was höchstens mal anderen Interessierten auffiel. Problem ist, wenn man da mal bisschen mehr „Vermarktung“ reinbringen wollte (und da ging’s nur um Lokalpresse bisschen anfüttern), dass das für die meisten wohl eher nach Kommerzialisierung anstatt Lust zur Verbreitung klang…

Kommentar von Mitch:
Das Projekt Freifunk finde ich insgesamt klasse, nur leider mangelt es etwas am Budget für bessere Geräte und an der Software.

Auch die Mesh Technik frisst mehr AirTime als das es was bringt. Besser wenn das Mesh nur auf 5 GHZ läuft, und maximal mit einem anderen Knoten sich verbindet. Die neue Gesetze stehen wegen der Störerhaftung allgemein ja nicht im Weg. Free Wi-Fi geht jetzt ja auch ohne VPN. Schnelles Roaming ist auch noch so ein Thema. Aber insgesamt ist es gut und funktioniert. Es ist Zeit aber für eine Umstrukturierung.