Von Einem der auszog, ganz allein ein Buch zu veröffentlichen

Kommentar von Nucknuck:
So unterhaltsam das ganze hier ist, es führt zu nichts.
Mal im Ernst, natürlich sind das unvereinbare Standpunkte.
Vom rechtlicher Seite ist die ganze Sache auch glasklar, nach aktueller Rechtslage ist Bücher befreien eine Urheberrechtsverletzung und kann bestraft werden.
Nur unter realen Bedingungen haben wir ein Überangebot an Literatur die in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Nachfrage steht.
Es besteht also ein klassischer Angebotsüberhang. Zusätzlich ist es kindergartenleicht die sogenannten Kopierschutzmaßnahmen zu umgehen
(neben den offen agierenden Protagonisten [SB und Co] gibt es eine Menge inoffizieller Buchklubs [hauptsächlich Frauen aller Alters- und Einkommensgruppen] die kaufen zusammen ein Buch und alfen das, lesen gemeinsam; die sind für die Buchindustrie viel problematischer, weil gar nicht fassbar und weit verbreitet).
Weiter scheinen die Leser nicht dieselben Vorstellungen bei der Preisgestaltung wie die Anbieter zu haben (betrifft vor allem Verlage). Dazu dieser Link: https://phantanews.de/wp/2014/01/preiserhoehungen-die-feuchten-traeume-der-buchbranche/
Die logische Folge ist, sofern möglich, Selbstbedienung und das passiert auch.
Aber keine Angst das wird auch wieder anders. Sobald die große Menge der Autoren erkannt hat, das das Marktumfeld freundlich ausgedrückt schwierig ist, in dem sie sich bewegen, werden viele das Handtuch werfen und die ganze Situation wird sich normalisieren.
Weniger Autoren bedeutet weniger Veröffentlichungen und die die übrig bleiben werden auch davon leben können. Buchpiraten wird es weiterhin geben aber ich denke sobald diese Angebotsschwemme nicht mehr da ist, wird bei einem Teil der Konsumenten das Bewustsein geschärft werden das halt auch Autoren mampfen müssen (ich denke das ist auch jetzt schon jedem bewußt).
Es wird sich halt alles auf einem neuen Nivau einpendeln (passiert überall andauernd).
Das es aktuell diese Riesenmenge an Veröffentlichungen gibt ist ja derselben neuen Technik zu verdanken die halt auch das einfache kopieren ermöglicht.
Nur durch die Möglichkeit, sehr kostengünstig seine Werke einzustellen, bringt (in vielen Fällen verleitet) die Leute dazu dies auch zu tun.
Man kann halt nicht das eine ohne das andere haben.
Wer Glück hat und eine hohe Reichweite erzielt, für den kann sich die Piraterie positiv auswirken (Microsoft Effekt) für die anderen wird sie vermutlich nicht wahrnehmbar sein, in einem Teil der Fälle wirkt sie mit Sicherheit auch jetzt schon negativ.
Entgangene Käufer durch „raublesen“ werden eine Rolle spielen aber auch ein anderer Faktor ist nicht zu unterschätzen, die Möglichkeit quasi unbegrenzt kostenlos Bücher „anlesen“ zu können ermöglicht dem Leser viel einfacher als früher zu selektieren und die Qualität eines Buches oder Schriftstellers einzuschätzen. Ich vermute mal, das viele die sich die Bücher wirklich zum lesen ziehen. Intensivleser sind (zusätzlich sehr verwöhnt was die Qualität [die liegt natürlich im Auge des Betrachers] angeht da ja Zugang zu einer großen Menge an Literatur besteht) und damit auch erheblich zur kollektiven Meinungsbildung beitragen. Dies kann für das eine oder andere Werk/Autor schon recht verheerend sein.
Demgegenüber steht die Möglichkeit das eine Schwemme von positiven Beurteilungen den Verkauf auch ankurbeln können (schon damit der Autor eine Fortsetzung schreibt kauft man das Buch, das Modell scheinen die Profis unter den Autoren auch zu präferieren).
Machen wir uns aber nichts vor, davon werden nur eine handvoll Autoren etwas haben (ist aber normal, The Winner Takes It All).

Dann noch fröhliches weiterstreiten und gegenseitiges Beleidigen

PS:
Auch Frührentner mit geringen Haushaltseinkommen dürfen nicht einfach Leute abknallen (außer in begründeter Notwehr). Das hat mich schon geschockt.

Kommentar von Thomas Elbel:
Das kommerzielle Urheberrecht IST grundrechtlich geschützt. Hat das Bundesverfassungsgericht in ständiger Rechtsprechung wieder und wieder festgestellt. Sehr aufschlussreich ist z.B. das Gefängnismusikurteil. Dort hat das BVerfG festgestellt, wie hoch die Hürde ist, wenn es darum geht, den Urhebern die Duldung der kostenlosen Nutzung ihrer Werke aufzuerlegen, nämlich nur dann, wenn der Nutzer andernfalls kulturell komplett depriviert wäre, wie eben ein Gefängnisinsasse. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das auf die Mehrheit der Filesharer zutrifft.
Geschmacksdiskussionen im Sinne von, wann, wo, wer, wieviel beste Musik oder Bücher gemacht hat, finde ich in diesem Kontext sinnlos, da es da naturgemäß so viele Meinungen wie Rezipienten gibt.

Kommentar von Thomas Elbel:
Zwei Dinge:

  1. Flatrates:
    Wenn sogar schon die Filesharerbegeisterte Amanda Palmer sich beschwert, dass Spotify & Co. zu wenig Geld in die Kreativgemeinde zurückspeisen, dann kann man das wohl getrost als Wahrheit hinnehmen. Wir Künstler haben Angst durch Flatratemodelle letztlich völlig ausgetrocknet zu werden. Vielleicht ist das paranoid, aber es sollte jedermann verständlich sein. Ich persönlich finde Flatrates im Übrigen eher unsympathisch. Hier in Berlin kann man sogar zur Flatratefriseuren gehen. So was meide ich. Irgendwo muss mit dieser neoliberalen Ausbeutungsgesellschaft mal Schluss sein.
  2. Direktzahlungen
    Klingt charmant. Aber wenn ein Künstler sich von seinen Rezipienten direkt bezahlen wird, wird er aus rechtlicher Sicht vom Künstler zum Händler. Damit gerät er dann ins Visier der Gewerbeaufsicht und muss ab einem bestimmten Volumen ein Gewerbe anmelden, Gewerbesteuer entrichten und auf seine Preise Umsatzsteuer drauflegen. Im Übrigen weiß heute noch keiner, wie das Finanzamt mit Phänomenen wie Flattr und Bitcoin umgeht. Durch derartiges Ansinnen wird dem Künstler dann - im Dienste der Bequemlichkeit des Lesers - wieder unnötige Bürokratie aufgebürdet. Ich persönlich denke, Künstler sollten vor allem Kunst machen. Das können sie nämlich am Besten. Die Einbeziehung von Verlagen und Händlern ist insofern auch ein Resultat des Prinzips der Arbeitsteiligkeit, das in keiner anderen Branche als sinnvolles Ordnungsprinzip angezweifelt wird.
    Ich finde es auch etwas schwierig, wenn es von filesharenden Lesern immer nur heißt: billiger, besser, einfacher, schneller. Ich vermute mal, dass sind häufig dieselben Menschen, die andernorts über Neoliberalismus und Kapitalismus wettern. Ich wünschte, sie würden die Widersprüchlichkeit ihres Verhaltens einmal in den Fokus nehmen.

Kommentar von Thomas Elbel:
Wo rede ich von einem Überwachungsstaat? Und wenn Deine These, bürgerliche Revolutionen seinen nur mit einem anonymen Internet möglich, stimmt, wie funktionierten Revolutionen denn vor dem Internet???
Nein. Wir wissen heute alle, dass die Umwälzungen in Arabien oder der Ukraine eben gerade nicht hauptsächlich im Internet stattfinden und wenn sie das tun, dann geschieht das meist völlig unanonym, sondern herrlich offen auf Facebook und Twitter.
Das entanonymisierte Internet wird kommen, spätestens dann, wenn der erste minderjährige Schulamokläufer mangels Waffenschein mit einer 3-D gedruckten Waffe aus dem Internet um sich geballert hat. Oder spätestens dann wenn Baupläne für Killerviren frei durch Cyberspace flottieren. Dann wirst auch Du nach einem deanonymisierten Internet rufen.
Warum das mit dem Auto hinken soll, hast Du nicht hinreichend erklärt. Es geht lediglich um Verantwortungszuweisung. Wenn der Halter nicht angeben kann, wer sein Auto für eine Schädigung Dritter genutzt hat, haftet er eben selbst. Das gilt dann genauso für den Internetdienstleister. Entweder er identifiziert den schädigenden Nutzer, oder er haftet selbst. Konkret gesagt: Wenn Kim Schmitz seine Downloader nicht preisgibt, zahlt er den geschädigten Urhebern den Schaden aus eigener Tasche.

Kommentar von Thomas Elbel:
Die NSA hat uns sowieso längst alle identifiziert.
Wie sowas funktionieren soll? Jedenfalls nur so global wie möglich. Mit dem neuen IPv6-Standard wird wahrscheinlich ohnehin jeder von uns eine statische IP-Adresse haben und das ist dann schon der erste Schritt hin zur flächendeckenden Pseudonymisierung.
Ausländische Hoster sind ein Problem, aber lösbar. Das ist eine Frage des politischen Drucks.
Selbsthilfegruppen sind unproblematisch, weil sie sich nicht illegal verhalten. Politische Gruppen gleichfalls, soweit sie sich in Rechtsstaaten bewegen. Der chinesische Dissident ist ohnehin gekniffen, egal, ob der Westen nun anonyme Kommunikation zulässt oder nicht, denn über sein Internet entscheidet das Politbüro.

Kommentar von does not care:
Mikro-Payment gibt es inzw. in unterschiedlichen Ausprägungen. Es geht lediglich darum, Kleinsttransaktion zu ermöglichen. Flattr ist ein Konzept dafür. Diverse Verlage haben für Ihre Zeitungen ein eher klassisches Bezahl-Modell aufgesetzt. Gemeinsam ist aber, dass man einen Betrag X auf ein Guthabenkonto einzahlt, und dieses dann in Minimal-Transaktionen verteilen kann. Also z. B. einige Pfennige für einen Zeitungs-Artikel, oder eben die Aufteilung auf Webseiten bei flattr. Durch diese Guthabenkonten wird einmalig eine Gebühr durch Abbuchung verlangt und die eigentlichen Transaktionen sind dann meist sehr günstig.

In der Tat gibt es in den USA unterschiedliche Steuersätze. Und natürlich ist das ein anderes Land, das mit Deutschland nichts zu tun hat. Es ging lediglich darum, die Frage zu beantworten, ob Titel in den USA auch Preisgebunden sind. Und da haben Sie Recht, das sind sie natürlich nicht. Auch wenn ich mich da nicht so gut ausdrücken konnte…

Ihre Titel habe ich inzw. bei Amazon nachgeschlagen. Allerdings handelt es sich leider nicht um mein Interessen-Gebiet. Ich bin daher noch am Überlegen, ob ich mir nun trotzdem eines kaufe… :wink:

Kommentar von Thomas Elbel:
Ich finde das bedingungslose Grundeinkommen eine interessante Idee, aber ich sehe dafür in der Bevölkerung keine Mehrheit. Wenn es aber nicht durchsetzbar ist, kann es keine Rechtfertigung für Filesharing sein.

Kommentar von Hänschen:
@Erich

"Hier lese ich was Neues!

Nicht, daß „Hänschen“ monatlich 300€ Gedrucktes ausgibt (dieser selbstlose Typus Pirat findet sich in jeder Debatte und ist in jeder Debatte so glaubwürdig wie ein fliegendes Schwein); neu ist vielmehr der drollige Gag, daß ein anonymes Hänschen Klarnamen und Belege verlangt. Leg mal Quittungen über insgesamt 300 € für, sagen wir, letzten August vor, Hänslein."

Mal abgesehen von Deiner generellen Unzufriedenheit mit Dir und der gesamten Situation, kannst Du mir einen einzigen plausiblen Grund nennen warum ich Dir für irgendetwas Belege liefern soll? Oder noch besser dieses verlangt habe, dass es ein anderer tut? Ich hätte lediglich gerne die Titel erfahren, die Dein Kollege und Sinnesgenosse (Du weisst schon, der mit der Flinte, der gerne Downloader wegrotzen möchte) in den Abgrund gerissen haben durch Filesharing.

Muss ja nachvollziehbar sein…wenn er es kann, kann ich es auch, oder?

Und…„Erichbaby“…Facebook ist eigentlich gar nicht so blöd, man muss nur mal dahintersteigen, was das eigentlich für eine Marketingmacht haben kann…und sich nicht in einem ungelesen Wordpress.Blog darüber auslassen, dass alle anderen Schuld sind, nur weil man selbst die Welt nicht mehr versteht.

Aber egal…konstruktive Lösungen erscheinen schwierig, wir haben gelernt, dass die Buchpreisbindung überall gilt, ausser für Selbstpublisher, die können ihre Preise hoch- und runtersetzen wie sie wollen. Von aktiven Schreibern haben wir gehört, Crowdfunding nicht geht (warum eigentlich?) und Flatrate auch nicht (warum eigentlich?). Also sollte wohl am Besten alles so bleiben wie es ist und das Internet wird abgeschaltet, gelle?

Kommentar von Thomas Elbel:
Die Behauptung „Das klassische Modell funktioniert nicht“ bitte belegen. An anderer Stelle heißt es, dass Filesharing ja gar keine Schäden verursache. Nur eins von beidem kann richtig sein.
Das mit den Fortsetzungsgeschichten gibt es längst. Hugh Howey („Silo“) hat es in den USA recht erfolgreich gemacht. Man hat versucht, es hier in Deutschland nachzumachen, aber es hat nicht funktioniert. Die Leser fanden das offensichtlich nicht attraktiv.

Kommentar von Thomas Elbel:
Ich vermute, dass bei professionellen Verlagsveröffentlichung, vor allem das Lektorat etwas teurer ist. Ich habe allenthalben Sonderpreise bekommen.
Selbstverständlich bin ich mir des Risikos einer freien Tätigkeit bewusst und kann damit gut leben. Allerdings werden Friseure, Architekten und Einzelhändler auch nicht von illegal agierenden Personen um einen Teil ihres Umsatzes gebracht und genau darum geht es hier doch.
Hauptberufliche Autoren gibt es in Deutschland nur eine Handvoll. Die weitaus überwiegende Zahl deutscher AutorInnen ist rein nebenberuflich tätig. Das hängt auch mit der Größe des Marktes zusammen. Der deutschsprachige Buchmarkt hat nun einmal nur ein Zehntel des Volumens des englischsprachigen.

Kommentar von Thomas Elbel:
Jeder in diesem Metier weiß genau, was DKZ sind und wir meiden sie alle wie die Pest. Mit BoD, PoD und SelfPublishing werden die ohnehin aussterben.

Kommentar von Thomas Elbel:
Nein, das suggeriert dieser Artikel nicht, jedenfalls soll er das nicht, aber seriöse Statistiken gehen von einer Substitutionsrate von 10-30% je nach Studie aus.

Kommentar von Thomas Elbel:
Ich muss ehrlich sagen, ich sehe er die Buchpiraten in der Pflicht durch Empirie zu beweisen, dass Piraterie nicht schadet, als dass ich das Gegenteil beweisen müsste. Soll Kim Schmitz doch bitte mal eine Studie dazu finanzieren.

Kommentar von Thomas Elbel:
Perverse Gesellschaft, in der Leute Äpfel, die sie nicht essen wollen, in ihre Kammer legen, nur weil sie sie umsonst bekommen haben.

Kommentar von Thomas Elbel:
Ich beschuldige niemanden. Ich bin einfach nur sauer. Als ich noch bei Verlagen veröffentlichte und mich über die Piratenangebote aufregte, hieß es von den Piraten:
„Probier doch mal ein neues Geschäftsmodell. Veröffentliche z.B. selber.“
„Sei mal DRM-frei.“
„Sei mal billiger, als immer nur 80% des Papierbuchpreises.“

Jetzt bin ich all das und werde immer noch piratiert?! Hallo. Ich rege mich einfach nur über diese scheinheilige Doppelzüngigkeit auf. Die Szene soll sich einfach mal ehrlich machen. Ihr piratiert schon lange nicht mehr aus Protest gegen die Pösen, Pösen Verlage, zu hohen Preise oder das DRM, sondern ihr piratiert, weil es halt nix kostet.

Kommentar von Thomas Elbel:
Nein. Diese Studien gibt es nicht. Ein Werbeeffekt ist nur im Musikmarkt belegt und dort auch nur für die Großkopferten, also diejenigen, die sowieso schon Bestseller sind. Die Kleinen und Mittleren profitieren von Filesharing gleich Null. Bei Bedarf reiche ich gerne die entsprechende Studie rüber.
Beim Statement von Michael spricht immerhin der enge, zeitliche Zusammenhang für Kausalität. War bei meinem ersten Buch übrigens genauso. Ich habe auf den Tag genau gesehen, wann das Buch auf der ersten Piratenbörse auftauchte. Drei Tage später hatten sich die e-Book Verkäufe, die vorher über Monate konstant waren, quasi über Nacht halbiert. Das ist sicherlich kein empirischer Beweis, aber ich kenne von Kollegen mehrere solcher Geschichten.

Kommentar von Thomas Elbel:
Ich habe mal auf einer Podiumsdiskussion neben dem Geschäftsführer des Aufbauverlages gesessen. Eher einer von den Größeren. Es war eine Diskussion mit Piraten und da geisterte dann auch diese unbewiesene Behauptung herum, dass die Buchverlage ja alle endlos sprudelnde Geldmaschinen sind. Er dazu ganz trocken:
„2011 haben wir 3 Millionen Euro Verlust ausgewiesen.“
Ich:
„Wow. Wie überlebt ihr das?“
Er:
„Wir haben einen reichen, bibliophilen Privatinvestor, der bis jetzt immer noch nachgeschossen hat.“
Ich:
„Und wird der das auch weiter tun.“
Daraufhin hat er nur mit den Achseln gezuckt.
Das ist sicherlich nicht repräsentativ. Mit Büchern lässt sich (noch) gutes Geld verdienen, aber die dicken Margen werden in ganz anderen Branchen gemacht.
Was mich auch stört, ist das Verlage von der Filesharingszene immer so als monolithische Kapitalistennester begriffen werden, dabei sieht man doch gerade am Beispiel Suhrkamp, wie weit man da von der Wirklichkeit entfernt ist. Man sollte sich auch bewusst machen, dass Verlage aus Menschen bestehen, vielen Menschen, mit z.T. widerstreitenden Interessen. Sicherlich gibt es da auch die geldgierigen BWLer, die nur ihren Investoren die Taschen füllen wollen, aber es gibt auch die künstlerische Abteilung, das Lektorat, die die Geldgeber immer wieder anbetteln, mit einem interessanten Neuling doch mal wieder ein Wagnis einzugehen. Der Preisdruck der durch Konzentration und Digitalisierung entsteht, macht aber - da sollten wir uns alle nicht in die Tasche lügen - eher die geldgierigen BWLer stark als die künstlerische Abteilung, denn je größer der Druck von außen, desto mehr wird man auf die Bestseller und die bewährten Strategien setzen und desto geringer die Bereitschaft auch mal ein künstlerisches Risiko zu gehen.

Kommentar von Thomas Elbel:
Najaaaaaaa. Spam ist auch Netzvokabular, obwohl es bekanntlich in einem völlig unnetzigen Kontext entstanden ist, but I’m trailing offtopic.

Kommentar von Thomas Elbel:
Ob die Mediengestalter nun an ihrer eigenen Durchschnittlichkeit scheitern, oder dem Überangebot an Mediengestaltern, ist doch recht egal. Es geht mir vor allem darum die moralischen Verbrämungen der Piratenszene zu dekouvrieren. Ich beschuldige nichts und niemanden für meinen wirtschaftlichen (Miss-)Erfolg. Ich wünsche mir lediglich, dass die Szene zur Kenntnis nimmt, dass wenn Autoren - wie ja oft gewünscht wird - das schützende Land der Verlage verlassen, sie dann einiges an Investitionen schultern müssen. Unter dieser Prämisse wirkt Piraterie dann m.E. moralisch noch um einiges fragwürdiger. Es geht dann nämlich sicherlich nicht mehr um „Rebellion gegen DRM und hohe Preise“.

Kommentar von Thomas Elbel:
Das ist ja genau der Punkt: Es ist Arbeit, kein Hobby. Welchen Denkfehlern der Musikindustrie erliege ich denn? Und wenn ich im Restaurant eine Pizza bestelle um sie NICHT zu essen, muss ich sie doch trotzdem zahlen, oder? Und von den Gebühren, die wir auf „allen Medien“ zahlen erhielt ich über die VG Wort letztes Jahr schlanke 200 Euro. Soll mich das jetzt für die 2000 runtergeladenen Bücher entschädigen, die oben jemand auf Boerse und Gulli gezählt hatte?