Von Einem der auszog, ganz allein ein Buch zu veröffentlichen

Kommentar von Lars Sobiraj:
Okay, danke für die Erklärung. Jetzt verstehe ich mehr, was Dich umtreibt.

Kommentar von Matthias Wenzel:
Die Buchpreisbindung besagt NICHT das ein Buch IMMER das gleiche kosten muss, sondern nur, das es ÜBERALL wo es verkauft wird, das gleiche kosten muss.

Sprich, wenn ich mein Buch bei Thalia für 4,99 anbiete und bei Amazon für 3,99, verstosse ich dagegeben.

Wenn ich allerdings nur bei Amazon verkaufe und dort den Preis ändere, ist das legal, solange es der einzige Verkaufskanal ist. Deswegen sind dort auch Preisaktionen etc. möglich.

Kommentar von does not care:
Amazons „Jetzt kaufen“ ist kein Mikro-Payment. Das ist ein haufen Geld in einem Moment. Wenn ich 10 Euro im Monat zu verteilen habe, dann erlaubt mir das Mirko-Payment mit flattr z. B. diese 10 Euro aufzuteilen. Jeden den ich unterstützen möchte, der bekommt den gleichen Anteil. Unterstütze ich in einem Monat nur einen, bekommt dieser die ganzen 10 Euro, unterstütze ich 1000 bekommt eben jeder nur einen Cent. Mirko-Payment drückt genau das aus, ich bezahle kleine Beträge. Keine 8,99, keine 2,99 und auch keine 89 Cent. Sondern im Zweifel wesentlich weniger. Je nachdem, wie viel ich überhaupt erübrigen kann und wie viel ich in dem Monat lesen konnte! Diese Art der Bezahlung ist etwas komplett anderes, und nicht vergleichbar mit dem „Jetzt kaufen“!

Ob Flatrates funktionieren, oder nicht, hat keiner ausprobiert! Wieso sollten wir sie vorverurteilen? Ein Beispiel ähnlich flattr: jeder zahlt 10 Euro im Monat, und darf eine begrenzte Zahl an Titeln laden. Ganz egal, ob er sie liest oder nicht. Bezahlt wird also nach Downloads. Ein Autor der viel Aufmerksamkeit hat, wird viel geladen, andere wenig. Die 10 Euro werden nun auf alle Downloads gleichmäßig veteilt. Gleiche Prinzip wie Flattr eben, die Einnahmen sind variabel und davon abhängig, wie oft jemand geladen wird. Bei passendem breiten Angebot und entsprechender Kundenbasis kann man durchaus einen ordentlichen Verdienst raus holen. Allerdings nur, wenn man auch gelesen (oder runter geladen wird). Nur dieses Problem hat jeder Autor unabhängig vom Distributionsweg.

Das derzeit kein Geld mit Lesungen zu verdienen ist, sehe ich ein. Aber das heißt nicht, das es nicht möglich wäre. Man stelle sich eine Lesung eben nicht wie bisher vor, sondern wie einen Auftritt einer ein-Mann-Band! Man zahlt 15 Euro eintritt, bekommt dafür ein Buffett und eine oder zwei Lesungen. Man ist ein Abend beschäftigt, und hat ein ähnliches Erlebnis, wie im Kino. So etwas gibt es - nach meinem Wissen - derzeit so nicht. Wäre aber mal spannend, es zu probieren. Gerne auch mit einem großen Autor als Haupt-Leser, und einigen kleineren, oder unbekannteren Vor-Lesern. Die Idee ist ja genau die, daraus etwas neues, spannendes und unterhaltsames zu machen!

Die Ideen sind sicherlich nicht für jeden Autor geeignet, aber darum geht es auch nicht. Es geht darum zu zeigen, dass es Möglichkeiten gibt. Ich will eben vermitteln, dass man die klassischen Wege verlassen sollte, um wirklich neue Dinge auszuprobieren und damit auf die digitalen Medien WIRKLICH einzugehen. Wahrscheinlich wäre es sogar möglich sämtliche Bücher kostenlos anzubieten, und trotzdem vom „drumherum“ leben zu können. Es ist lediglich die Frage, wie man sich selber „Insziniert“.

Zum Schluß würde ich Ihnen gerne ein paar Bitcoins schicken. Ich kenne zwar keine Titel von Ihnen, aber die Diskussion wäre es mir Wert! Leider ist mir das derzeit nicht möglich, da ich bisher nicht verstanden habe, wie das System Bitcoin funktioniert und ich fürchte, Bitcoins würden auch den Rahmen dieser Diskussion sprengen. Aber es ist gut zu sehen, dass Sie sich auf Alternativen einlassen.

Kommentar von does not care:
Du gehst wirklich davon aus, dass Verlage den Großteil ihrer Einnahmen reinvestieren? Es sind also keine Wirtschaftsunternehmen?

Kommentar von Hans:
@robin
Bin mir nicht ganz sicher, ob Du meine Beiträge genau gelesen hast, insbesondere den ersten, oder ich mich missverständlich ausgedrückt habe. Sollte Letzteres zutreffen hier nochmal ein eindeutigerer Versuch: Ich habe mich kritisch dazu geäußert, wie verunglimpfend Thomas Elbel teilweise diskreditiert wurde und die Frage aufgeworfen, ob die gleichen Argumente, mit denen man ihm und anderen Kreativen begegnet auch anderen gesellschaftlichen Gruppen entgegen gehalten werden. Außerdem habe ich infrage gestellt, dass die vorgebrachten angeblichen „Lösungen“ wie crowdfunding etc. wirklich zukunftsorientiert sind und den Kern des Problems treffen. Mit piratisch hat das insgesamt eher weniger zu tun, jedenfalls nach meiner Beobachtung. Und schon gar nicht, wenn man die Diskussion hier verfolgt und meine Kommentare im Kontext liest. Kann man natürlich alles auch einfacher, provokanter, griffiger und respektloser formulieren, muss man aber ja nicht.

Kommentar von does not care:
Klar, wenn man keine Argumente mehr hat, dann werden Kinder-Pornos ausgepackt. Hat ja schon bei der Zensur-Diskussion funktioniert.

Kommentar von does not care:
Nein, ein Titel der im deutschen Amazon(.de) Store über 12 Euro kostet, hat auf Amazon.com (US) wesentlich weniger gekostet. Die Preise sind also AUF EINER PLATTFORM unterschiedlich. Je nachdem, in welchem Land ich mich befinde.

Kommentar von Bernd Stützstrumpf:
Ach ja Mimimi ist ein Netzvokabular, nun für early adaptors may be…

ZITAT WIKIPEDIA:

Prof. Dr. Honigtau Bunsenbrenner und Assistent Beaker

Prof. Dr. Honigtau Bunsenbrenner (im Original Dr. Bunsen Honeydew) ist der leitende Wissenschaftler im Muppetlabor. Sein Name bezieht sich auf den in Chemielaboren anzutreffenden Gasbrenner des Typs Bunsenbrenner sowie seinen Erfinder Robert Wilhelm Bunsen. Prof. Dr. Honigtau Bunsenbrenner erfindet seltsame Gerätschaften, die meistens auch tatsächlich funktionieren – oft aber nur kurzzeitig und dann auch häufig zum Schaden seines Assistenten Beaker (engl. für Becherglas), der sie testen muss. Ein typischer Ausspruch des Professors lautet: „Und wer anderes als unser werter Assistent Beaker würde sich freiwillig bereit erklären, dieses … für uns auszuprobieren.” Die typische Reaktion von Beaker sind verdrehte, hilfesuchende Augen und sein hysterisches „Mi, Mi, Mi“, mit einer einzigen Ausnahme im Film Muppet Movie („Mi, Mi, Mu, Mu, Mi, Mi“) – das Einzige, was er je von sich gegeben hat. Dr. Bunsenbrenner wurde von Dave Goelz gespielt, seine deutsche Stimme stammt von Kurt Zips. Seit dessen Tod leiht Michael Habeck der Figur seine Stimme. Die Puppe des Dr. Bunsenbrenner hat keine Augen, diese werden lediglich durch eine Brille angedeutet. Beaker wurde von Eberhard Storeck synchronisiert. ZITATENDE

Mimimi

Kommentar von Hansi:
Es gibt kein Menschenrecht auf einen Bestseller. Geld verdient man mit Arbeit, nicht mit Hobbies. Erst das bedingungslose Grundeinkommen würde das ändern. Bis dahin bitte nicht klagen und vor allem nicht den gleichen Denkfehlern erliegen wie die Musikindustrie… Nicht jeder der ein Ebook runterlädt liest es auch. Ausserdem zahlen wir bereits Gebühren auf allen Medien.

Kommentar von Hänschen:
Ich kann mich daran erinnern gelesen zu haben, dass hier eine sachliche Diskussion gewünscht ist, am besten mit Lösungsvorschlägen.

So sehr mich Dein privates Schicksal auch bewegt, so sehr stösst mich Deine Äusserung ab. Nenne bitte die Titel Deiner Bücher und die entsprechenden Zeiträume, ich möchte das gerne überprüfen und ich kann das auch.

In diesen Kontext sind derlei polemische Kommentare einfach fehl am Platz, wenn sie denn nicht mal fundiert sind, Du lässt hier nur Deiner Wut freien Lauf und schiesst ganz gewaltig übers Ziel hinaus.

Ich bin ein Pirat, ich bin auch ein Käufer mit einem Volumen von ungefähr 300€ pro Monat was gedruckte Medien betrifft und ich habe keine Lust von Dir über den Haufen geballert zu werden, nur weil Deine Werke nicht dazu angetan sind, dass ich Geld dafür ausgebe.

Das hat hier fast das Facebook-Niveau inzwischen facepalm

Kommentar von Matthias Wenzel:
Auch richtig. Amerika hat keine Buchpreisbindung. Dem deutschen Gesetz ist egal, wieviel ein Buch in einem anderen Land kostet, es geht nur um in Deutschland verkaufte Bücher.

Importgebühren darf man auch nicht vergessen. Darüber hinaus bezahlt man in unterschiedlichen Bundesstaaten der USA verschiedene Steuern auf Bücher, d.h. selbst da können Unterschiede entstehen, hab ich mir sagen lassen. Meistens orientiert sich der Dollarpreis auf Amazon.com je nach Umrechnungskurs am Euro Preis deutscher Bücher, das ist die Standardeinstellung. Manche Autoren passen das an, aber ganz ehrlich, auf über 5000 Verkäufe in .de kommen bei mir keine 10 in den USA, insofern vernachlässige ich das. Wenn einer einen Weg findet, mein Buch sozusagen als Grauimport billiger hier her zu schaffen, gut für denjenigen. :slight_smile:

Mikropayment hört sich interessant an, das schaue ich mir mal genauer an. Auf den ersten Blick las es sich nur wie ein Konkurrenz zu Paypal etc., Asche auf mein Haupt. Vielleicht lässt sich damit ja was anfangen.

Auf den Rest kann ich leider erst Morgen wieder antworten, ich wünsche allen einen schönen Abend und danke für die Diskussion.

PS: Das hier ist mein Realname und darunter findet man mich auch auf Amazon. Ich mache mich als Autor und Selfpublisher so oder so zum gläsernen Menschen, das habe ich akzeptiert. Gut für die Publicity ist es immerhin. :slight_smile:

Kommentar von does not care:
Und Computern…

Kommentar von robin:
‚Es gibt kein Menschenrecht auf einen Bestseller. Geld verdient man mit Arbeit, nicht mit Hobbies‘

Da ist er ja schon wieder, dieser dumpfe Zynismus. Hansi, es ist vorbei - dieser Argumentationsstil nach Piratenart an allem tatsächlich Gesagten und allen Fakten vorbei ist inzwischen dekodiert, wirkungslos.

Da kannst Du keinen Blumentopf mehr mit gewinnen. Diese Plattheiten taugen nur als noch Folklore für ein bisschen sinnbefreiten Austausch unter Euch.

Und stimmt…nicht jeder liest oder hört das Gesaugte selber. Viele geben es auch einfach nur an die weiter, die drauf stehen und es dann lesen oder die hören. Das

‚Kann ich Dir besorgen…logo‘

ist prima für den sozialen Status. Aber eine Rechtfertigung fürs Bescheissen kann ich auch darin nicht entdecken.

P.S. Ansonsten - Gebühr ist für Privatkopie und so…aber das weisste ja sicher. Abteilung Nebelkerze…

Kommentar von robin:
Mein Fehler - ich meinte damit nicht Dich.

Kommentar von Erich Virch:
Hier lese ich was Neues!

Nicht, daß „Hänschen“ monatlich 300€ Gedrucktes ausgibt (dieser selbstlose Typus Pirat findet sich in jeder Debatte und ist in jeder Debatte so glaubwürdig wie ein fliegendes Schwein); neu ist vielmehr der drollige Gag, daß ein anonymes Hänschen Klarnamen und Belege verlangt. Leg mal Quittungen über insgesamt 300 € für, sagen wir, letzten August vor, Hänslein.

Kommentar von robin:
Danke für die Belehrung.

Im Kontext der Urheberrechtsdebatte - zu der das hier ja irgendwie gehört - ist ‚mimimi‘ eine durch stetige Wiederholung der Piratenseite geprägte Diffamierung der Urheber, um sie meist völlig undifferenziert als weinerliche Jammerlappen darzustellen ( ähnlich: 'Es gibt kein Recht darauf, von seiner Kunst leben zu können / oder s.u. : …kein Menschenrecht auf Bestseller ). Dabei wird diese Rhetorik immer dann verwendet, wenn eine sachliche Auseinandersetzung zum Verhältnis von Aufwand und möglichem Ertrag aus urheberischer Arbeit ( wie sie hier Thomas Elbel anbietet ) zu mühsam erscheint. Lustig gemeint und zu verstehen ist es also ganz sicher nur im Originalkontext.

Kommentar von robin:
Ja, natürlich tun sie das - WEIL sie Wirtschaftsunternehmen sind.

Wo sollten denn sonst die ganzen neuen Produkte, Bücher, Filme und Musiken herkommen? Von denen die meisten trotz einigem Aufwand dennoch einfach nur Flops sind…während ein paar wenige Erfolge wieder jede Menge neues Material finanzieren.

So ist das.

Kommentar von Thomas Elbel:
Da gibt es viele Gründe: Zu viel zeitlicher Abstand zum ersten Buch (mir kam ein Kind dazwischen). Wirtschaftskrisenjahr. Zukunftsunsicherheit des Buchhandels im Angesicht von digitalem Wandel und Konzentration hin zu Ketten. Daher eher Fokussierung auf die Bestseller und altgedienten Schlachtrösser etc. Reicht das erst mal?

Kommentar von Thomas Elbel:
Momentemal. Besteht denn der Filesharingkosmos nur aus Boerse und Gulli? Da finde ich aber noch so einiges mehr. Und WIEVIEL Klicks? Das ist ja immens. Da kippe ich hintenüber. Und wenn nur ein Viertel davon das Buch regulär gekauft hätten, hätte das einfach schon mal richtig gescheppert. Interesse in engen Grenzen sieht für mich anders aus. Das grenzt ja an ein Drittel der legalen Verkäufe. Ich werd nich wieder. Ham die mich wenigstens alle brav an ihre zahlungswilligen Freunde weiterempfohlen? Mich geflattrt oder mir Geld auf mein Privatkonto überwiesen, oder wenigstens massenhaft Rezensionen auf Amazon geschrieben???

Kommentar von Thomas Elbel:
Das ist mir völlig klar. Aber was soll eigentlich dann diese sinnlose Sammelwut, dieses digitale Messietum? Ist das gesund? Müssen wir als Gesellschaft sowas dulden?