Kommentare zu folgendem Beitrag: Usenet-Razzia: Was droht den Nutzern? (Podcast)
Kommentar von Lars „Ghandy“ Sobiraj am 14.11.2017 18:06:
Kritik am Podcast oder am Beitrag ist gern gesehen. Aber wer uns BILD-Zeitungs-Niveau vorwirft ohne dies zu begründen, muss damit leben, wenn sein Kommentar gelöscht wird.
Anzeichen für Boulevard-Journalismus kann ich beim besten Willen keine entdecken. Im Gespräch kommt zudem ganz deutlich und kurz ausgedrückt heraus, was den Nutzern drohen kann. Manche Leute finden in jeder Suppe ein Haar.
Kommentar von Wie immer am 14.11.2017 18:17:
Eine theoretische Überlegung wie das mit den Usenetboards abgelaufen sein könnte. Nur spekulativ, aber es sind auch ein paar Fakten dabei…
Jeder der sich ein klein wenig in die theoretische Materie einarbeitet, bekommt schnell mit, dass es für ein Usenetboard derzeit mehrerer Dinge bedarf. Einen Boardserver, einen Uploadserver und eine Quelle für Waren. (abgesehen vom Personal und KnowHow) Summa summarum ca. 2.000 bis 2.500 Euro im Jahr.
Nun mag es vereinzelt Leute geben die jährlich soviel Geld für ihr Usenethobby ausgeben, aber gleich 7, 8 oder mehr Boards?
Es muss also eine andere Geldquelle da sein. Der einzige Hinweis - der sogenannte Sponsor mit dem Werbebanner. Gut, nach diesen Überlegungen steht also jetzt der Provider genug unter Verdacht, dass man ihn überwachen darf.
Schaut man jetzt den von dort ausgehenden Geldfluss zu, stellt man überraschenderweise fest, dass der nicht an Privatpersonen geht, sondern an OVH (Cloud-Dienstleister). Wobei manche der bezahlten Server IPs mit denen der Usenetboards überein stimmen.
Doch Halt - da ist ja doch noch eine regelmäßige Zahlung an eine Privatperson.
Natürlich möchte man wissen was da dahintersteckt, und Recherchen und Überwachung ergeben dann, dass die Server von Usenetrevolution nicht vom Provider bezahlt werden, obwohl die dafür werben. Die Zahlungen werden doch nicht… Tatsächlich, die revos lassen sich im Gegensatz zu den anderen Boards den Server nicht stellen, sondern besorgen den selber, und lassen sich die Ausgaben dafür sponsern.
Ein gefundenes Fressen also.
Natürlich könnte sich ein ähnliches Szenario auch so mit dem VPN-Sponsor zugetragen haben, falls man tatsächlich ein paar Euro zum auszahlen hatte, aber so einen hatten viele, wieso dann ausgerechnet die revos…
Tatsache ist, jedes Usenetboard zahlt drauf.
Mit den Millioneneinnahmen sind die beiden Usenet-Provider gemeint.
Zwei Provider, 5Jahre macht ca. gute 8.000 Euro Einnahmen im Monat.
Aber Einnahmen sind nicht Gewinn. Als Reseller und die Unkosten… Keine Ahnung, ich halte höchsten 10% Gewinn für real, guter Nebenverdienst, aber nichts zum reich werden. Millionen Einnahmen hört sich da natürlich viel besser an.
Kommentar von Stromzaehler am 14.11.2017 18:44:
Dem Anwalt würde ich grundsätzlich erstmal zustimmen.
Nur, wie soll das in der Praxis weitergehen, sollte man da wirklich durchgreifen wollen?
30000 lul.to Kunden, 20000+ Usenet, kino.to usw.
Aktuell schafft es die Justiz nicht die Einsprüche gegen die Abschiebungen abzuarbeiten und kommt da jetzt schon in Teufels Küche. Ja, das sind andere Gerichte aber denen werden aktuell Richter und anderes Personal zugeordnet, welches von anderen Kammern abgezogen wird.
Dazu noch die ganzen popeligen Drogendelikte nach der Art hat 1,7 Gramm Hasch dabei usw.
Jetzt noch dieser Mist obenauf und wir haben Zustände wie in Italien wo Verjährung auch bei schweren Straftaten, der Regelfall ist. Schwere Körperverletzung kann nicht bearbeitet werden, nur weil man noch mindestens 500000 Filesharer und sonstige Urheberrechtsverletzer aburteilen muss.
Kommentar von am 14.11.2017 20:10:
Na Glückwunsch… das haben die ja toll gemacht. Erst lassen sie das Gutachten von 2014 verschwinden, aus dem hervorgeht, dass es gerade KEIN Millionengeschäft ist ein paar Bücher oder Filme zu ziehen und das die Kundschaft verschwinden gering ist und nun wird sich hier oberwichtig gemacht… Ziel ist es sie deutsche Warez-Szene zu zerstören, Hausfrauen, kids, Opis und Omis die gerne lesen zu belangen… jaja, der Wahnsinnscoup gegen das organisierte Verbrechen ist gelungen. Das wirkt wie die üblichen Soziopathen, die in Behörden eine Arbeit gefunden haben und sonst im Osten Chiwawas Maulkörbe verpassen, weil sie den Postboten angeblich gekniffen haben. Herzlichen Glückwunsch.
Kommentar von d0wNLoAdEr am 14.11.2017 22:13:
Danke für den Podcast. Hatte glücklicherweise nie einen „SSL-News-Account“ Kam mir schon immer spanisch vor und gab es (zum Glück) woanders günstiger…
Kommentar von am 14.11.2017 23:43:
Gibt es zu den angeblichen HDs in Bayern schon Näheres?
Kommentar von mrmofro am 15.11.2017 07:19:
Ich hatte selber einen speeduse account. Bin mal gespannt ob da überhaupt was passiert. Der reine Besitz ist ja eh nicht illegal.
Kommentar von OlloBollo am 15.11.2017 08:10:
Danke für die kompetenten Infos. Ich habe Filesharig über Bearshare, Torrent und Megaupload überlebt. Hoffentlich sinkt mein Glücksstern hier nicht. Danke Lars
Kommentar von IchVermisseUHQ am 15.11.2017 15:00:
Danke für den informativen Podcast Lars, bitte halte uns auf dem Laufenden was das Usenet-Thema angeht!
Bin gespannt wie es weitergeht.
Kommentar von MissingUHQtoo am 15.11.2017 19:46:
Wie sollte bitte folgendes zusammenpassen:
Bei zwei Usern waren angebliche Hausdurchsuchungen. Möglicher Grund dafür -> Powerleecher die Beweismittel vernichten könnten. Ich frage mich jetzt, wieso Hausdurchsuchungen wenn es möglich wäre über die Providerlogs eindeutig festzustellen wer, was gezogen hatte ? Da wären doch Hausdurchsuchungen überflüssig.
Entweder die beiden (oder nur eine Person ?) möchte Angst schüren und die Haussuchung hat gar nicht stattgefunden.
Oder es ist nicht möglich per Providerlogs User eindeutig den Download nachzuweisen. (Falls Logs existieren)
Oder - die beiden taten etwas was sie über die normalen Leecher rausragen lässt. (Eher sehr unwahrscheinlich)
Kommentar von Lars „Ghandy“ Sobiraj am 15.11.2017 19:50:
Ich halte die Durchsuchungen bei den Nutzern für eine Ente, ehrlich gesagt. Wenn die Logs bis auf Usenetrevolution gelöscht waren, wie soll man das dann noch nachweisen? Und dort gab’s ja das Strom-„Problem“.
Kommentar von MissingUHQtoo am 15.11.2017 20:12:
Ich habe das nicht richtig mitbekommen wo das gewesen sein soll, habe aber etwas von einem Ausfall beim Serveranbieter gehört. Vermutlich ist das gemeint.
Aber Stromproblem hin oder her …
Erstmal liegen die Daten natürlich auf dem Server. Vielleicht auch ein paar Dumps der DB
Aber das ist mit Sicherheit nicht der einzige Ort. Es wäre mehr als nur grob fahrlässig wenn nicht mindestens ab und an der ein oder andere Admin eine Kopie der Datenbank und Boarddateien gemacht hätte.
Die dann eben bei im Zuhause auf dem PC liegen. Ob diese Daten bei allen gut genug verschlüsselt waren (Udo Vetter sprach letztens von minimum 30 Zeichen PW) oder rechtzeitig vor den Durchsuchungen gelöscht werden konnten ist eine andere Frage.
DA war nur in einem Board wirklich der TEC-Admin. Die anderen hatten eigene Tecs die sicher selber ein Backup machten. Und auch die Boardbesitzer selber hatten sicher eines. Also einige Personen mit entsprechenden Daten zuhause.
Ich frage mich sowieso warum DA meinte er hat die FP geschreddert. Ist er nach Frankreich gefahren dazu oder zu den ganzen Kollegen in Deutschland um die zu zerstören ? Ich hoffe es zwar, aber sorry, ich glaube nicht wirklich das jedes Backup rechtzeitig zerstört wurde.
Alleine wenn man bedenkt das löschen alleine ja nicht nutzt, die Platte muss überschrieben werden. Das dauert bis zu einige Stunden.
Kommentar von MissingUHQtoo am 15.11.2017 20:30:
Edit:
Gerade erst den neuen Artikel gelesen.
Ändert aber nicht allzu viel an dem was ich geschrieben habe.
PW muss auch hochwertig genug gewesen sein (siehe Video Udo Vetter Recht auf schweigen 2.0) Wie er dort sagt war sich einer seiner Clienten auch sicher das die nichts rausbekommen. Nach zwei tagen haben sie angerufen „Das PW ist Limonade“
Selbst wenn auch alle auf privaten PCs vorhandenen daten verschlüsselt waren ist die Frage - Sind alle PWs hochwertig genug ?
Kommentar von BlueVik am 15.11.2017 23:31:
@mrmofro
Ich habe das, was ich in den überall verteilten Pressemitteilungen gelesen habe so verstanden, dass Speeduse.net als Sponsor von z.B. UsenetRevolution.info tätig war, und seine Zugangsangebote offensiv auf dem Board beworben wurden. User, die einen Account eben bei den Revos gehabt hätten, und die gleichzeitig einen kostenpflichtigen Zugang beim dort beworbenen Speeduse.net gebucht haben, könnten sich demnach unter Umständen der Beihilfe zu gewerbsmäßigen Urheberrechtsverletzungen schuldig gemacht haben! Inwieweit Zahlungsdaten noch vorhanden sind, denn meines Wissens warb Speeduse ja genau damit, dass diese Daten sofort wieder vernichtet werden, wird sich zeigen. Auch muss der Zusammenhang mit genau zu bestimmenden gedownloadeten Titeln ja auch erstmal hergestellt werden, da ja ein Zugang alleine ja eigentlich legal ist, und bestimmt nicht jeder Zugangsbucher über die geschlossenen Boards an Speeduse rangekommen ist. Zudem habe ich überhaupt noch nicht davon gehört, das bestimmte Usenet-Boards Mitgliedsgebühren erhoben haben sollen, was ja auch schonangeklungen ist. Naja, wie du siehst mache ich mir auch so meine Gedanken und harre der Dinge…
Kommentar von Uwe am 16.11.2017 09:41:
Ich denke mal so…Mitgliedschaft bei den Boards ist nicht illegal, einen Provider zu haben wie Speeduse ist auch völlig problemlos. Speeduse ist Reseller von Eweka und wird die Kunden über Ihre Server an die Rechencenter/Server von Eweka weitergeleitet haben. Eweka schreibt in Ihren Nutzungsbedingungen das sie nichts loggen und speichern. Selbst wenn man auf dem Board als Nutzer identifiziert wird und Kunde bei Speeduse war und selbst wenn es eine IP gäbe die zu Eweka führen würde bzw. bei Speeduse abgegriffen worden wäre, dann fehlt immer noch der Nachweis, von dem was man geladen hat! Und ohne diesen Nachweis ist nix zu beweisen. Selbst ohne die Meldung oben wäre es sehr unwahrscheinlich, das dem Downloader irgendwas nachzuweisen wäre.
Kommentar von Michael am 16.11.2017 11:38:
Also das mit der Limonade ist auch echt grob fahrlässig Meine verschlüsselten Container haben Passwörter von über 30 Zeichen mit Groß/Kleinschreibung, Zahlen, Sonderzeichen und nix aus dem Wörterbuch. Und es ist trotzdem einfach zu merken und einzugeben, wenn man sich ein bisschen Gedanken bei der PW-Erstellung macht.
Ich kann auch jedem nur empfehlen VeraCrypt zu nutzen. Egal ob man digitaler Pirat ist oder einfach nur seine Daten schützen will. Bei meiner Freundin, die eine völlig weiße Weste hat, richte ich jetzt auch VeraCrypt ein. Wenn man Programme installieren kann, dann kann man auch VC nutzen, total einfach.
Kommentar von mrmofro am 16.11.2017 17:26:
@BlueVik
Ich bin von meinem Provider dank Brothers zu speedusenet gewechselt (mein alter hatte extreme Probleme mmit der Geschwindigkeit gehabt)
Ich denke mal nicht das da was passiert. Dank SSL und co düfte alles extrem schwer nachzuweisen sein
Kommentar von hans am 21.11.2017 09:37:
könntest du evt. nochmal beim Anwalt nachfragen welche konkreten zivilrechtlichen Kosten auf die Nutzer zukommen könnten?
Kommentar von Lars „Ghandy“ Sobiraj am 21.11.2017 10:11:
Das ist abhängig davon, wie viele Downloads man der Person nachweisen kann. Und natürlich, wie wertvoll die Werke waren, die sich der Abgemahnte illegal beschafft hat. Im Gegensatz zu P2P-Abmahnungen hast Du das Werk ja keinen Dritten hochgeladen, um so weiteren Schaden zu erzeugen, den Du hinterher ersetzen müsstest. D.h. pro Kinofilm der Preis der DVD (soweit schon vorhanden) etc. Ist die Fragen, ob sich das für die Abmahnkanzleien überhaupt lohnen würde, Euch zivilrechtlich zu belangen. Bei Uploadern sieht es natürlich ganz anders aus.
Aber das würde ich erstmal abwarten, ob es soweit überhaupt kommen wird.