Kommentare zu folgendem Beitrag: Sondergutachten der Monopolkommission: Fällt die Buchpreisbindung?
Kommentar von DJKuhpisse:
Die Relevanz von Büchern sind kontinuierlich.
Selbst wenn man das jetzt aufhebt, wird es den Buchhändlern nicht besser gehen.
Amazon & Co wird es aber besser gehen, denn die werden billiger anbieten können. So entsteht ein Markt, wie er sein sollte.
Kommentar von Lit_Flaneur:
Wie so oft, wird einfach zu kurz gedacht. Natürlich kann man da anfangs vielleicht mal ein paar Cent beim Bucheinkauf sparen. Hurra! Geiz ist ja geil!
Aber dann geschieht genau das, was im Kleinen jetzt schon versucht wird: Nämlich, dass Einfluss auf Verlagsprogramme genommen wird. Bücher zu veröffentlichen, die sich vermutlich nicht gut verkaufen, wird dann zum No-Go. Das Buch ist dann nur noch Ware, und gerade ein übermächtiger Abnehmer wird dann schnell klar machen, dass in seinem Sortiment kein Platz für „Ladenhüter“ ist und diese gar nicht erst veröffentlicht werden brauchen.
Es geht also gar nicht darum, dass es Buchhändlern besser geht, sondern darum, dass Vielfalt erhalten bleibt. Was nicht genug Umsatz macht, kommt dann weg.
@ DJKuhpisse:
Ich hoffe, du bist ein Fan von rosaroten Liebesromanen, denn die gehen am besten! Viel Vergnügen in der schönen neuen Bücherwelt.
Kommentar von :
Da stellt sich doch die Frage, warum ein Verlag Bücher verlegt, die sich nicht verkaufen. Nur um der Vielfalt willen? Wo ist da der Sinn?
Schon heute ist es ein reines Lotteriespiel für Autoren ein Buch verlegt zu bekommen und das zu Verträgen, die für einen Newcomer knapp über der Armutsgrenze liegen. Auch heute schon hat eine Buchhandlung das Recht sein Sortiment frei zu wählen - sie müssen nicht jedes verlegte Buch in ihrem Geschäft haben…tun sie auch nicht mehrheitlich.
Auch das Argument Buchhandelssterben ist mehr als ausgelutscht, seit vielen Jahren gehen kleine Buchhändler ein, weil die Kosten zu hoch sind und die Konkurrenz (Internet) in punkto Auswahl und Service einfach besser ist und das trotz Buchpreisbindung. Lediglich die Großen der Zunft profitieren, wenn sie nicht Mist bauen wie Weltbild, aber einem Hugendubel geht es nicht so schlecht und er ist mit seinen Riesenfilialen auch am Sterben der kleinen inhabergeführten Buchläden Schuld.
Alles in allem ist das Geschrei der Buchhändler und des Börsenvereins verständlich: ein Wegfall der BPR würde Wettbewerb bedeuten und zwar nicht in Form von „wer führt in der Filiale das beste Pseudo-Intellekt-Gespräch?“, sondern ein allseits bekannter Preiskampf, der Verzicht auf einige Prozentpunkte Marge, ein Umdenken auch in der Wahl des Standorts…muss es eine Filiale in der FuZo sein oder nehme ich etwas billigeres in einem Wohngebiet, wo Menschen wohnen. Das ist nicht jedem zuzumuten, findet der Börsenverein, wird aber kommen…vielleicht gehe auch ich dann mal wieder in eine Buchhandlung und bestelle dafür weniger im Internet.
Kommentar von Mauzi:
Das Internet macht nicht nur Buchhändler kaputt, sondern auch andere Fachgeschäfte. Fachgeschäfte beraten, zeigen und tun. Der Kunde bestellt dann im Internet.
Wir dürfen uns nicht wundern, wenn die Städte eines Tages leer sind. Wenn man nur noch von Pommesbuden und Pizzerien umgeben ist. So etwas bedeutet Auswanderung der Menschen. Daran hängt ein Rattenschwanz, was letztendlich unser Wohlbefinden beeinflussen wird.
Kommentar von :
Das ist natürlich wahr und richtig…allerdings wird die Buchpreisbindung daran nichts ändern - es schliessen seit Jahren kleine Buchhändler, die beraten, zeigen und tun.
Übrig bleiben großflächige Verteilstationen wie Hugendubel, Thalia und Konsorten, bei denen du vom Tisch oder aus dem Rega greifen kannst und zur Kasse dackeln musst. Sicher kann man auch bestellen, was recht schnell da ist…aber das geht im Internet eben auch genauso schnell.
Man kann über Innenstadtmieten reden oder Personalkosten, aber eins muss erst noch bewiesen werden, nämlich dass die Buchpreisbindung daran irgendwas zum Positiven ändern könnte. Ist aber auch gar nicht ihre Aufgabe, sie erhält die Pfründe einiger weniger. Auch Amazon findet das klasse: sie verkaufen sehr viele Produkte mit BPR und verdienen sich daran nicht nur dumm, nein auch noch dämlich.
Kommentar von Mauzi:
Stimmt leider. Es ist überall so. Die Großen fressen die Kleinen. Früher gab es in jedem Dorf, einen kleinen Tante Emma Laden. Die konnten mit den Preisen der großen Discounter nicht mehr mithalten. Sie mussten schließen. Solange man Jung ist und Autofahren kann belastet das nicht. Aber die Alten, die das nicht können, sind aufgeschmissen.
Und so geht es auch mit den kleinen Buchläden. Sie können aufdauer mit Hugendubel, Thalia usw. nicht mithalten.
So bequem Amazon auch ist. Es macht die kleinen Geschäfte kaputt. Es ist traurig. Aber der Trend geht nun mal zum Internet. Die Konsequenzen werden wir in ein paar Jahren tragen müssen. Wenn es nur noch große Konzerne gibt und die Städte leer sind. Nicht nur das diese Entwicklung Arbeitsplätze kosten wird, die Ansicht einer Stadt, der Trubel und auch das Flair geht verloren. Magst du dich in eine Eisdiele setzen, wenn um dich herum nur noch große Discounter, Fressbuden und Souvenirläden sind?
Kommentar von :
„Handel ist Wandel!“
„Wenn du willst, dass alles so bleibt wie es ist, musst du bereit sein alles zu verändern.“
Alles alte Händlersprüche, die aber heute noch stimmen, vielleicht sogar mehr als vorher. Die meisten Innenstädte sind nicht mehr so wie früher, drin sind nun Banken, Einheits-Fastfood und irgendwelche Ketten, die man an jeder Ecke findet. Warum ist das so?
Ist weiter unten zu lesen, die Mieten sind derart hoch geworden, dass ein Fachhändler nebenbei noch geklaute Goldbarren verkaufen müsste um die monatlichen Kosten bezahlen zu können. Dazu kommt noch, dass zum reinen Einkaufen Innenstädte immer mehr an Attraktivität verlieren durch zB. fehlende oder teure Parkplätze, alles verlagert sich dann in Shopping-Malls, was aber auch langweilig ist: kennst du eine, kennst du alle.
All das hat aber nichts mit der Preisbindung für Bücher zu tun, die macht Fette nur noch fetter, allen voran Verlage. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Regelung noch sehr lange lebt, wenn doch…naja, auch mich sieht keine Buchhandlung mehr. Ich brauche den meisten Krempel nicht, der da im Schaufenster liegt. Ich kaufe gezielt da, wo ich alles aus einer Hand bekomme und bewege meinen Hintern dabei nicht mal von der Couch, suche keinen Parkplatz, muss nicht suchen, nicht nochmal in, weil es bestellt werden muss.
Die gewonnene Zeit nutze ich lieber für Aktivitäten mit meiner Familie in der Natur.