RTB: Die größte jemals dokumentierte Datenschutzverletzung

Datenschutz, Überwachung, Daten-Tracking und Sammeln von Nutzerdaten, 3D-Rendering
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Stellt sich mir persönlich aber die Frage, was ein Datenbroker davon hätte, alle 3,83 Minuten meine Online-Daten zu kaufen?? Ich kaufe eigentlich nur das, was ich wirklich brauche! Und das, was ich online kaufe, sind die Dinge, die mir die Innenstädte im Umfeld nicht bieten können!
Also was hätte ein Datenbroker von diesen Daten, außer das die Storage-Server der Broker bald platzen müssten, bei der Sammelwut, die diese an den Tag legen…?! Natürlich ist das nun eine völlig naive Ansicht meinerseits, aber ich denke, sie wird sich in den nächsten Jahren bestätigen:
Nicht das RTB am Ende doch nur die allergrößte Blase im Internet ist, die Verkäufer und Käufer losgetreten haben und in denen Milliarden von Taler versenkt worden sind?

Falscher Denk-Ansatz … alleine hier in Europa sind es knapp über 1000 Firmen (Datenbroker), an welche alleine Google diese Datenmassen verkauft. Microsoft kommt noch einmal mit an die 1600 Firmen dazu. Und die beiden sind ja nicht die alleinigen Spieler auf dem Platz.

Und da sich personenbezogene Daten wie Standort oder aktueller Bedarf an Konsumgütern in sekundenschnelle ändern können, werden quasi im Minutentakt Daten erhoben. Um so aktueller die Daten und um so genauer sie sind, um so mehr bringen sie in den Auktionen ein = um so mehr verdienen Google und Co.

Ich bezweifel ja gar nicht, was du dazu geschrieben hast. Von daher wird das alles schon seine Relevanz haben!
Ich zweifel nur an dem Geschäftsmodell an sich. Genauso wie sich damals die „Immobilien-Blase“ erst nach zig Jahren als solche herausstellte - das meinte ich mit meiner Aussage! :wink:

Das tue ich auch. Aber vor allem wegen des mangelnden oder kaum vorhandenen Datenschutzes, der daraus resultiert.
Wenn es aber ums Geld geht … nun. Die RTB-Branche erwirtschaftete im Jahr 2021 in den USA und Europa mehr als 117 Milliarden US-Dollar.

Alles normal. Würde ich sagen.

:thinking:
Wieviele Mettigel man wohl für 117 Milliarden Taler bekommt :question: image

Ich bin da zwar auch eher naiv, aber wenn ich raten müsste, geht es um Geld verdienen, wie so oft. Oder um Meinungsbildung. Wenn es ums Geld geht, dann vermutlich darum, wie man mit den gewonnenen Daten mehr Geld verdienen kann, also jemanden dazu zu bringen, mehr Geld auszugeben.

Wenn man die Daten verknüpft (z.B. wonach jemand im Internet sucht [Google usw.], was jemand zu welcher Zeit wo einkauft [Amazon, Payback usw.] und mit welchem Gerät jemand unterwegs ist [iOS, Windows usw.]), dann lässt sich damit ein schönes Profil erstellen. Und damit wiederum kann gezielter geworben werden, was das Individuum wahrscheinlich interessiert.

Dass Werbung nach dem Gießkannenprinzip schon gut funktioniert, zeigt sich z.B. daran, wie seit Jahrzehnten TV-Werbung zur Bekanntheit und häufig auch Reputation von Marken beiträgt, bis hin zur Synomisierung ganzer Produkte. Beispiel: viele, auch in meinem Bekanntenkreis, sagen „Tempo“ statt „Taschentuch“.

Wenn Werbung stattdessen maßgeschneidert auf eine bestimmte Person geliefert werden kann, mag es sein, dass der Verkaufserfolg größer ist. Aber selbst wenn sie nicht komplett individualisiert, sondern „nur“ auf bestimmte Personengruppen abgestimmt ist (z.B. Frau zwischen 18 und 25, oder Apple-User, oder Autofahrer mit Kindern, um nur ein paar simple Beispiele zu nennen), lässt sich vermutlich schon recht gut einschränken, ob jemand eine Werbung überhaupt anschaut oder nicht.

Allerdings - nach viel Geschreibsel meinerseits - muss ich ja sagen, dass ich ganz persönlich aufgrund von Adblockern, die ich flächendeckend auf all meinen Endgeräten einsetze, wirklich extrem wenig Werbung zu Gesicht bekomme. Ich bin immer erschrocken, wie viel Werbung jemand angezeigt bekommt, der so etwas nicht nutzt, z.B. wenn ich mal bei jemandem zu Gast bin und wir auf dessen Endgerät „mal eben“ was im Internet nachschauen oder die Person mir eine App auf seinem Smartphone zeigen will.

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Das ist ja nicht naiv, sondern eine Tatsache! :wink: Um nichts anderes gehts dabei (vielleicht noch um Mettigel, das ist aber ein eigenständiges Thema! :joy:)

Ja, ich kenne das. Die „werbeverseuchte“ real-virtuelle Welt ist dann quasi ein Kulturschock, den man erstmal verkraften muss! Vor allem, wenn man sich diese ganzen Zecken schon über viele Jahre erfolgreich, vom Hals gehalten hatte!! Das Werbung und ihre Messbarkeit an Weite und Tiefe, natürlich nachverfolgt wird (und da gehören natürlich auch die Benutzer dazu!) ist ja einerseits klar. Das es Plattformen gibt, wo diese Daten verkauft oder auch versteigert werden weltweit, ist ebenfalls völlig auf dem Schirm! Nur wie @Sunny das schon oben sagte, geht es ja lange in diesem Bereich darüber hinaus! Nämlich an den Schnittstellen, wo es dann für den einzelnen User „gefährlich“ wird. Dort wo also konsequent auf Datenschutz und auf die Eigenbestimmung zu seinen Daten, geschissen wird!! Nicht das diese Daten dann einfach nur unkontrolliert im Netz rumgurken und bei denen landen, für die sie am wenigsten gedacht sind. Manche Nutzer könnten dadurch ja auch auf komplett andere Weise wirklich gefährdet werden, anstatt „nur“ die 120. Werbeeinblendung über professionellen Mettigel-Versand zu Gesicht zu bekommen!

wozu muss „der böse Russe“ und sein bester Freund, die „gelbe Gefahr“ nun wieder explizit hervorgehoben werden? Die Datensammelwütigen auf diesem Planeten tun sich alle in gleicher Weise gar nix! Keiner von ihnen macht transparent, „was mit den Daten geschieht“ … aber so will es wohl der zeitgeistliche Tenor

Alleine hier in Europa werden diese Daten täglich insgesamt 197 Milliarden Mal an die meist bietenden Datenbroker in aller Welt verkauft. Darunter auch Firmen in Russland oder China.

  1. Wenn du nicht direkt auf dem Pin stehen würdest, wenn du diese beiden Länder liest, hätte es doch niemand bemerkt!

  2. Des weiteren bist du selber der erste hier, der die Russen als „böse“ und die Chinesen als „gelbe Gefahr“ tituliert! Und sich dann noch drüber aufregen, wenn man selber den Leuten diese Worte in den Mund schiebt, hat schon was von leichter Schizophrenie…

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