Niedrigere Preise gegen Piraterie: Zu schön, um wahr zu sein?


Kommentare zu folgendem Beitrag: Niedrigere Preise gegen Piraterie: Zu schön, um wahr zu sein?

Aus meiner Sicht, der sich ab und an mal etwas aus dem „Archiv“ zieht: Genau das.

Wobei die Preise für die End-Produkte (BluRay, Game, Buch, etc.) nur ein Tropfen im Meer sind. Es hängt ja alles zusammen.

Bspw. gehe ich nur noch sehr selten ins Kino, weil ich es mir schlicht nicht mehr leisten kann. Die Ticketpreise werden ja (wie z.B. im Fall von Disney [sollte allgemein bekannt sein]) zu einem Großteil vorgegeben - und der Betreiber des Kinos will ja dann auch noch ein Stück vom Kuchen.
Die Preise für die Knabbereien lassen wir da mal unbeachtet - ja, die sind auch zu hoch ggü. des Aufwandes (Herstellung, Verteilung, usw.). Aber das ist Betreibersache. Man „muß“ ja nicht.

Daran hängen aber auch noch Sachen wie die Infrastruktur. Die Kunden müssen ja erstmal ins Kino kommen - entweder mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Benzin ist teuer - ebenso wie die Bus-/-Bahntickets (selbst die 49€ sind für manche einfach nicht drin - und können sich dann schon gar kein Kinoticket leisten).
Dann kommt noch ggf. eine schlechte Anbindung dazu, selbst in großen Städten, wo man X-mal umsteigen muß. Da ist man gefühlt einen halben Tag unterwegs für 2 Stunden Kino.

Im TV/beim Streaming zahle ich jetzt auch noch für Werbung - ich denke, darüber müssen wir wirklich nicht sprechen, oder?
Klar, wenn ich mehr zahle, habe ich keine Werbung - wäre ja noch annehmbar, wenn die Qualität dann auch entsprechend wäre. Aber da wird teilweise die Auflösung auf HD gedrosselt, nur noch Stereooutput reingeklatscht und ich kann froh sein, überhaupt was angucken zu können. Und da ich nicht alles bei jedem Anbieter sehen kann, habe ich 3, 4, 5 Streamingdieste - und das geht richtig ins Geld - welches viele schlicht nicht haben. Nein, danke.

Oder Games: ich zahle keine 60/70 Euro für ein Spiel. Punkt.
Ich habe ein einziges Mal richtig viel Geld für ein Spiel ausgegeben und das war für den Amiga „Monkey Island 2“: 120 DM. Hat es sich gelohnt? Damals ja. Physische gute Verpackung, Handbuch/Kopierschutz, die Disketten - das hatte, abgesehen vom Spiel selbst, einen Gegenwert.
Heute bekommt man für die o.g. 60/70 Euro einen Download für ein manchmal noch unfertiges Spiel. Warum sollte ich mir das antun?
Abgesehen davon: woher soll ich wissen, ob das Spiel etwas für mich ist, wenn es nicht mal mehr Demos gibt? (Außer vielleicht bei manchen Indie-Games). Es gibt einfach keine Rechtfertigung für solch hohe Preise.
Ja natürlich, die Entwickler wollen was dran verdienen, kann ich alles einsehen. Aber es steht einfach in keiner Relation. Werbungs- und Marketingbudget machen einen Großteil der Investitionskosten aus - und wofür? Bestes Beispiel: GTA V (oder dann bald VI) - da wurden Gefängnisinsassen Mikrofone vor die Nase gehalten um Lines einzusprechen, damit es „realistischer“ nach Ghetto klingt… WTF. Aber dann noch nicht mal Geld für eine deutsche Synchro ausgeben?
Jaja, ich weiß - lern Englisch, du HuSo. BlaBlaBla. Aber darum geht es ja nun mal. Ich persönlich kaufe einfach keine Spiele, bei denen sich nicht mal die kleinste Mühe gegeben wird, sich dem drittgrößten Spielemarkt auf der Welt (wenn das noch so ist; aus dem Gedächtnis heraus) anzupassen. Bei einer Triple-A-Produktion reichen nun mal einfach keine dahingerotzten Untertitel mit jeder Menge Orthographiefehlern.

Bei Büchern sieht es ähnlich aus. Ich bin sehr großer Buchkonsument, aber was sich in den letzten Jahren dort am Markt bietet ist wirklich beschämend. Selbst renommierte Verlage, die Übersetzer:innen und Lektor:innen beschäftigen, kriegen es nicht mehr auf die Reihe, vernünftige Bücher rauszubringen. Da sind Schreib- und Übersetzungsfehler noch das kleinste Problem. Die physische Qualität hat dermaßen stark nachgelassen, daß man sich fragen muß, ob sie die Leute bewusst zu E-Books drängen wollen. Die Bindungen sind mies, die Covergestaltung hat der Praktikant des Hausmeisters gemacht und ein „Bestseller“ wird nur noch durch Geldfluß an die entsprechenden Stellen generiert - nicht etwa, weil das Buch so brillant ist…

Am Ende bleibt der Griff zum Archiv und der wird immer attraktiver. Denn solange sich der Markt nicht ändert, wird das auch so bleiben.

Nachtrag: übrigens bekomme ich im Archiv gerade im Bereich Filme Versionen geboten (Uncut, Bonusmaterial, etc.), die es in D manchmal gar nicht gibt - für die der Markt aber vorhanden ist…

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Dafür hätte ich keine Studie gebraucht.

Das Problem sind auch nicht ein paar Prozent.
Wer früher Netflix bezahlt hat mit 7,- braucht für das selbe heute x Anbieter mit zusammen 50,- . Da werden die Leute dann rückfällig. Hier haben sich die Anbieter selbst ins Knie geschossen.

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Viel Wahres in Deinem Posting! Speziell der Bereich „Buch“ hat mich aufgeschreckt.

Hatte letztens erst ein Exemplar bei Thalia in der Hand, wo ich mich gefragt habe - wo ist die Qualität geblieben.
Die Bücher kosten in der preiswertesten Ausgabe immer mehr und die Qualität ist auf dem absteigenden Ast.

Gerade für mich der Bücher schätzt, besonders übel, wenn Preis und Qualität in keinem Verhältnis mehr stehen!

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Verglichen mit… einer „gigantischen“ Preissenkung von bis zu (gigantischen) 14 Prozent bei Büchern??? Mir tut schon alles weh vor lachen - wenn es nicht tatsächlich ernst gemeint wäre.
Ich kann mir nicht ernsthaft vorstellen das Tante Frieda mit mickeriger Aufstocker-Sozialamtsrente jetzt ihre ganzen Schmöcker im Laden kauft weil sie bei jedem vielleicht eine mickerige Eurone sparen kann.
Frage mich ernsthaft auf welchem Planeten manche Leute leben. Preissenkung AUF 14 Prozent, dann würde Tante Frieda ernsthaft darüber nachdenken… Aber alles deutlich darüber KANN sie beim besten Willen nicht stemmen. Ergo läuft alles so weiter wie es bisher gelaufen ist.

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Was denkt ihr, wer die Werbung bezahlt. Wenn man mal sieht, wo überall Werbung mit dabei ist (Youtube, Zeitung, Fernsehen, etc… ), dass kostet alles Geld. Das zahlt keine Firma aus dem Chef seinem Privatvermögen. Das zahlt alles der Endkonsument. Und wenn der nix mehr hat, dann wars das eben. Kapitalismus und auf pump leben im Endstadium.

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Ich hab noch was vergessen.
Was Wahlen angeht: Die fressen alle aus dem gleichen Trog :wink:

das was Gabe Newell sagt

Bekomme ne Krise bei dem riesen Haufen Selbstmitleid hier. Seit wann muss man denn ins Kino gehen um mit seinem Leben glücklich zu sein? Seit wann bei einem oder sogar mehreren Stremingdiensten? Warum muss man Bücher und Filme neu kaufen? Ich streame nicht, kaufe CDs, DVDs und BRs gebraucht im Internet und auch Bücher könnte man da kaufen.
Reicht der Horizont der Leute, die hier so meckern, nicht um auf die Idee zu kommen gebraucht zu kaufen? Oder seid ihr nur glücklich, wenn ihr immer die neusten Filme, Serien und Bücher konsumieren könnt?

„Heulheulheul, mir gehts so schlecht, ich bin praktisch dazu gezwungen raubzukopieren, anders überlebe ich einfach nicht, weil ich mich ohne nagelneue Serien und Filme mit meiner Frau unterhalten oder nach draußen gehen müsste!“.

Was soll so ein blödes gequatsche? Hauptsache meckern? Ich Finds auch teils unethisch, was die Studios an Filmen, Serien, Spielen usw verdienen. Die haben aber auch ein großes Risiko. Wenn die Milliarden in die Entwicklung eines Spiels stecken, muss das Geld auch wieder rein kommen. Wenn nicht, haben die halt Milliarden in den Sand gesetzt. Das Risiko würden die aber wohl kaum eingehen, wenn bei Erfolg nicht Milliarden an Gewinn winken würden. Die Alternative wären also vermutlich billige Produktionen, die dann auch günstiger zu konsumieren wären. Aber dann würde hier vermutlich drauf geschimpft, dass dir Qualität so schlecht ist und man auch bereit wäre mehr auszugeben, wenn dann nur endlich die Qualität mal besser wäre.

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Bei mir ums Eck gibts achtmal pro Jahr einen 100%igen Trödelmarkt (ohne Business-Verkäufer) auf fast 55.000 qm.
Ich hab mit dem Thema „gebraucht“ null Probleme und kaufe auch regelmässig dort. Konsolen-Games (mitunter echte Raritäten), Mucke (Vinyl, CDs) Film-Raritäten, andere Sammlerstücke, uralte Bücher UND Reibekuchen :laughing:
Alles für den kleinen Taler, weil von privat zu privat!