Kommentare zu folgendem Beitrag: mailbox.org: russischer Inlandsgeheimdienst will Mail-Anbieter sperren
Mich wundert in Russia schon länger nichts mehr…Durch die ganzen Änderungen / Neufassungen sämtlicher russischer Gesetzgebung bezüglich Medienrecht, Urheberrecht, Datenschutz usw. alleine in diesem Jahr, wurde ja schon dieser Staat als „Safe Harbor“ für den Grauubereich ad absurdum geführt!!!
Da dies nun alles finalisiert wurde, hat man endlich wieder die Kapazitäten frei, sich der Kommunikation und Meinungsfreiheit zu widmen! Die Pläne dahingehend lassen die im Artikel genannten Sperrungen doch eher als „Kinderkram“ aussehen!
P.S.
Pu*in have big nipples…
Im Artikel finde ich die letzten Absätze top, denn das ist es, was ich in deutschsprachingen Artikeln immer vermisse. Sie lesen sich eingebildet an und zeigt mit dem Finger auf andere und in der Lügenpresse immer dieselben, z.b. Russland. Dabei sind EU und Deutschland überhaupt nicht besser.
Was sind eure Vorschläge, wenn es um Emails geht? Solche News sind für mich so was wie Werbung für diese Anbieter. Telegram nutze ich seit einigen Monaten wegen der Sperre von denen in einigen Ländern. Ich verbreite es auch meinen Freunden zu Telegram rüber zu gehen.
@Dr.Bundy
Vorschläge für Email-Anbieter sind halt so ne Sache. Da es so gut wie nie die „eierlegende Wollmilchsau“ bei den einschlägigen Providern gibt, sollte man sich beim Aussuchen des richtigen Anbieters vorab im Klaren sein, auf welche angebotenen Features man besonders viel Wert legt! Hinzu kommt natürlich auch die Unterscheidung, wofür man den Dienst später einsetzen möchte…
Auch bei Email-Providern unterscheidet man grob nach zwei Faktoren:
- Anonymität (Erstellung eines Kontos ohne Angabe von persönlichen Daten)
- Sicherheit (Priorität sollte man für sich auf eine vollständige Verschlüsselung des Datenverkehrs setzen! Dazu gehört der gesamte Email-Inhalt, also auch die Betreffzeile zum Beispiel!)
Wenn man sich über seine eigenen Prioritäten klar geworden ist, sollte man sich wirklich mal die paar Minuten Zeit nehmen, die einzelnen Anbieter mal zu ihren Features und Kompetenzen zu „durchleuchten“! Spontan werfe ich mal folgende Anbietervorschläge ins Rennen:
- Protonmail (auch wenn es kleine Mankos in der Vergangenheit gab)
- VFEmail (privat geführt seit 2001)
- Safe-Mail (Standort ist Israel, trotzdem „High Secure“)
- Yandex (trotz operativer Zentrale in Moskau)
- Hushmail (Sitz in Kanada, aber empfehlenswert)
- Countermail (ähnlich zu Proton, benutzen aber „Diskless Data Server“)
- Inbox (Features ähnlich zu Yandex, Standort ist Lettland)
- Mailfence (2FA)
- Runbox (2FA, Standort Norwegen, gilt als „Bullet Proof“)
- Disroot (High Secure Service)
- Torguard (Standort Ukraine, keine Logs, bekannt als VPN-Dienstleister)
Super vielen Dank, da picke ich mir was raus.
Kann man bei Protonmail wirklich einen kostenlosen Zugang eröffnen? Meine Benutzernamen gehen weder auf pronomail.com noch auf .ch.
Ja, kostenloser Zugang geht. Die Einschränkungen sind minimal. Aber der schweizer Staat darf da halt auch dran, soltle man vorher wissen.
Zum Thema Protonmail:
Der schweizer Staat könnte im Ernstfall Zugriff zu Protonmail erhalten, so wie @Ghandy auch sagte.
Vorab mal folgende Infos der Protonmail-Technik. Die Verschlüsselung wird auf der Client-Seite ausgeführt und die ProtonMail-Server haben nie Zugriff auf Klartext-Nachrichten oder Verschlüsselungsschlüssel. Selbst wenn Protonmail von Geheimdiensten unterwandert wird und selbst auch wenn Protonmail Honeypots betreibt, wäre die Verschlüsselung nicht gebrochen, auch zukünftig nicht !! Protonmail nutzt Open Source Cryptography. Dazu kommt das das die genutze OpenPGPjs die bekannteste Javascript PGP Bibliothek, mit der bei weitem größten Benutzergemeinde ist. Dies bedeutet wiederum, dass viele Entwickler aus der ganzen Welt den Code mit überprüfen und auditieren.
Noch einfacher ausgedrückt, es gibt keine andere JS PGP Bibliothek die ein so hohes Maß an Peer Review durchlaufen hat.
Da man bei Geheimdiensten nicht den gleichen Maßstab ansetzen kann, wie z.B. bei Behörden, könnte es theoretisch tatsächlich passieren, dass diese eine Hintertür zur Unterwanderung finden und einsetzen. Allerdings beschränkt sich diese Möglichkeit nicht nur auf Protonmail, sondern quasi auf jeden Email-Anbieter weltweit - Faktum ! Allerdings könnten beim schweizer Anbieter nur die Metadaten abgegriffen werden, ohne die textlichen Inhalte dazu…Natürlich kann man Metadaten nutzen, um damit Mist zu machen (Rückverfolgung von Verbidungen z.B.) aber ALLES ohne jeglichen Inhaltsbezug !!!
Jetzt kommt mein großes ABER
- Wie interessant ist man denn als Privatperson für den Geheimdienst eines Drittlandes, außer vielleicht, wenn man Snowden mit Namen heißt ?? Ich würde behaupten, normalerweise gar nicht !!!
- Interessanter ist man eventuell für die schweizer Behörden. Aber auch nur dann momentan, wenn man gegen nationales Recht verstoßen würde ! Schweiz und Geldwäsche ist dahingehend ein altbekanntes Thema. Wer also Protonmail nutzt, um irgendwie seine dubios erworbenen Bitcoins zu waschen usw. dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.
- Seit ca. 1,5 Jahren ist nun in der Schweiz das BÜPF-Gesetz aktiv ! Mir ist in dieser Zeitspanne nicht ein einziger Vorfall geläufig, wo es diesbezüglich bei Protonmail angewendet wurde ! Viel wichtiger dabei ist die Tatsache, dass niemand mit Gewissheit sagen kann, ob Proton überhaupt in das BÜPF mit einbezogen wurde !! Laut Vorgaben der schweizer Regierung, die zum BÜPF erlassen wurden, würde Protonmail aktuell gar nicht darunter fallen, da die firmenseitigen Voraussetzungen bislang NICHT gegeben sind !!!
IMHO:
Ich bin kein leichtgläubiger Mensch und hinterfrage fast alles. Grade in der digitalen Welt und dem Internet ins besondere, sollte man IMMER gesundes Misstrauen walten lassen - gar keine Frage.
Allerdings sollte man auch die Kirche mal im Dorf lassen bei vielen Aspekten ! Das ganze Thema Sicherheit im Netz sollte langsam mal wieder mit einer gewissen Neutralität neu bewertet werden, anstatt durch seine eigene Übersensibilisierung alles und jeden in Frage und Generalverdacht zu stellen ! Nur mal so als Beispiel dazu: Jeder zweite ITler, der im Internet seinen Blog oder ähnliches betreibt, ist mittlerweile Security Researcher Ich schätze mal, dass davon mind. 80-90% selbst ernannte Fachleute, ohne jegliche Ausbildung und Qualifikation, sind !!! Und im Internet verderben dann viele Köche echt den Brei…
@VIP die Qual der Provider-Wahl: https://dismail.de/serverlist.html
Jooo…ich kenne diese Liste. Auf den ersten Blick erschlägt dich der bunte Inhalt einfach nur! Die meisten Leser sind dann erstmal abgeschreckt und verlassen die Seite.
Allerdings, wenn man sich die Mühe macht und die Tabelle auseinander klamüsert, kann sie extrem hilfreich sein. Jemand, der nicht so affin in IT-Themen ist wird aber auch dann nicht viel mit der Liste anfangen können! Solchen Nutzern kann ich nur empfehlen, sich über Suchmaschinen und Vergleichsseiten eine Vorauswahl diverser Anbieter zusammen zu stellen, um diese dann anschließend einzeln abzuklopfen, auf die Belange des einzelnen hin!
Das ist nunmal das Wesen einer Tabelle, ein Haufen Infos & Daten auf einer Seite. Du sollst sie ja auch nicht auswendig lernen. Auf die Farben habe ich überhaupt nicht geachtet und weggelaufen bin ich auch nicht.
Kurz die Anbieter links durchgeguckt und ggf den eigenen Anbieter mit ein, zwei Alternativen vergleichen, thats it. Wenn die Abkürzungen das nicht zulassen, der VPN-Privacy-Guy hat auch eine E-Mail-Sparte und die Seite vom Privacy-Handbuch (PrHdb) ist immer einen Besuch wert, nicht nur für Mails. Alle auf der Tabelle miteinander zu vergleichen, halte ich für übertrieben.
Natürlich ist eine Tabelle die komprimierte Form von Informationen. Und die Seite des „Privacy Guy“ habe ich hier selber schon öfters empfohlen, grade im Bezug auf VPN-Dienste, aber auch bzgl. der Mail-Anbieter.
Trotzdem ist ncht von der Hand zu weisen, dass es genug Nutzer im Internet gibt, die keine ausgeprägte Affinität zur IT oder tabellarischen Statistiken besitzen und alleine deshalb schon beim Anblick der recht bunten Tabelle innerlich abschalten! Denen sei einfach nur ans Herz gelegt, sich trotzdem über ihre bevorzugten Anbieter zu erkundigen, bevor irgendwann die große Überraschung eintritt…Gubbeln kann eigentlich jeder im Netz, was dazu dann auch erstmal reicht, um an Infos dieser Art in aufbereiteter Form zu kommen!