Kurt Kulac verschickt Wikipedia-Abmahnungen mit neuer Masche

Kommentare zu folgendem Beitrag: Kurt Kulac verschickt Wikipedia-Abmahnungen mit neuer Masche

@Ghandy
Der Trägerverein der Online-Enzyklopädie, die Wikimedia Deutschland, hat ihre Augen vor dem Sachverhalt fest verschlossen.

Das Wikipedia finanziell schon seit zig Jahren auf der Kippe steht, sollte alleine schon durch die wiederholenden Spendenaufrufe, jedermann klar sein!
In meinen Augen entzieht sich Wikipedia einfach seiner Verantwortung, in dem sie die Behauptung aufstellen, nicht zuständig zu sein! Ob das mal gesetzlich konform ist, wage ich zu bezweifeln - ich denke sie haben dort einfach Angst vor den eventuellen Folgen einer Einmischung in solchen Fällen!?
Soziale Netzwerke, wie z.B. Fratzenbuch sind ja nun auch durch das Gesetz gebunden, kriminelle Handlungen (Hatespeech, Verleumdungen, Drohungen etc.) nicht nur zu löschen, sondern auch dem BKA zu melden in Deutschland.
Wenn solche Modelle nun auf einer Plattform, wie Wikipedia, ihre Anwendung finden würden, um dort ebenfalls kriminelle Machenschaften (Abmahn-Abzocke) auszuschließen, kann das ein sehr schnelles finanzielles „Aus“ für die Betreiber bedeuten!!
Deswegen hält man sich mehr als bedeckt und versucht so, jeder juristischen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, um keine Ähnlichkeiten zu sozialen Netzwerken zu assoziieren…Das bedeutet final, dass sie sich unter einer „Tarnkappe“ verstecken, um nicht irgendwann vom Gesetzgeber zu solchen Maßnahmen verpflichtet zu werden!! :wink:

Also bitte, was haben die denn für Kosten? Die Wikifanten (die Mitglieder der Wikipedia-Community) machen das doch alles ehrenamtlich. Das Hosting kostet ne Mille im Jahr? Oder der eigene Anwalt? Oder was?

Ich denke, dass ist genau das, was bezweckt werden sollte. Schau dir mal Länder an, in denen Diktatoren oder andere Unholde an der Macht sind. Dort sind die ersten Restriktionen meist, den Zugang zu Bildung massiv einzuschränken. Schau dir mal die Türkei an. Durch die diversen Säuberungen der Regierung, sind die meisten Universitäten geschlossen und viele gelehrte vertrieben oder eingesperrt worden. Da man in Europa aber nicht so radikal vorgehen kann (Der Demokratie gewohnte Bürger akzeptiert nur die Salamischeibchen Taktik, wenn seine Grundrechte eingeschränkt werden), denkt man sich hier eben so Scherze wie das Leistungsschutzrecht oder Uploadfilter aus. Das blöde für unsere Politik ist eben, dass wir noch eine Verfassung haben, an der nicht einfach so rumgeschraubt werden kann. Wahrscheinlich haben die etablierten Parteien schon lange gemerkt, dass der Fernseher alleine nicht mehr ausreicht, um bei der Jugend eine umfangreiche Indoktrinierung vorzunehmen, wie sie z.B die Babyboomer erfahren haben. Das hängt natürlich auch mit der Mediendiversität zusammen, die wir uns heute reinziehen können. Und genau da setzt der Versuch unserer Politik an. Unter dem Vorwand „Arbeitsleistung und Urheberrechte“ schützen zu wollen, werden wir langsam aber sich die Art von Internet bekommen, die CDU Politiker für angemessen halten.

Naja, war es nicht irgendwie so, dass die keinen CDN Anbieter wie CF haben wollen, weil die Angst vor der Zensur durch solche CDN Anbieter haben? Die haben doch locker 24/7 DDOS auf der Leitung… Stand auf der deutschen Wikipedia Seite nach Erdoğans inszeniertem Putsch nicht eine Zeit lang, dass die Regierungsform eine Diktatur wäre? Als hätten Wikipedia dafür keinen DDOS aus der Türkei bekommen :smiley: Und Traffic kostet nunmal.

Der Schutz für zwei Seiten kostet auch keine Millionen im Jahr.

Der Gesetzgeber läuft den bösen Internet-Machern doch ständig hinterher. Kaum wird etwas beschlossen, schon hat man einen technischen Ausweg dafür gefunden. Bis zum nächsten Gesetzentwurf dauert es dann wieder X Monate. An ein vollständig reguliertes Internet ohne Lücken glaube ich nicht. Dann dürfte sich die Gesetzgebung bald mit nichts anderem mehr beschäftigen. :wink:

Das ist richtig. Aber vielleicht wollen die ja auch was auf die Hohe Kante legen.

Das ist eben ein grundsätzliches Problem, dieses viel zu dezentralen Internets. In China und Russland begegnet man diesem Problem ja schon. Aus Russland kommen doch Vorschläge für ein Internet auf Basis dieses „New IP“ Standards. In meinen Augen nur noch eine Frage der Zeit, bis vergleichbare Systeme auch für Europa gefordert werden. Das wird wahrscheinlich der nächste Schritt sein, wenn die Politik feststellt, dass ihre europäische Vorstellung vom Internet sich nicht durch länderspezifische Gesetze verwirklichen lässt.

Mir ging es bei den Kosten nur darum, dass diese entstehen würden, wenn sie genau solche Ermittlungen anstellen müssten, wie die ganzen sozialen Netzwerke es mit dem neuen Gesetz auch machen müssen!
Wikipedia müsste in einem solchen Fall, eine eigene Abteilung dafür gründen, Ressourcen zur Verfügung stellen usw.
Das kostet natürlich ne Menge Geld! Und zwar Geld, welches die nunmal nicht haben, deswegen die Vermutung mit dem wirtschaftlichen „Aus“…

Im Unterschied zu Facebook sind bei der Wikipedia unzählige Freiwillige unterwegs, die tagtäglich die Einträge optimieren und auch auf sowas schauen könnten, wenn man das denn wollte.

Um sich aus der Verantwortung zu stehlen reicht das Stecken des Kopfes in den Sand halt auch nicht. Aber gut, ich bin kein Jurist.

Ob diese freiwillige Kontrolle zu gesetzlichen Auflagen ausreicen würdet, bezweifel ich einfach mal! Es müßte ja eine kontinuierliche Prüfung stattfinden, die durch freiwillige Maßnahmen nicht gewährleistet werden könnte…aber gut, so weit sind wir ja noch nicht bei Wikipedia.

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