Fax vs. E-Mail: Der digitale Wandel und das Datenschutzdilemma


Kommentare zu folgendem Beitrag: Fax vs. E-Mail: Der digitale Wandel und das Datenschutzdilemma

Du kannst bei einer E-Mail nicht vor Gericht nachweisen, dass man diese auch empfangen hat, das geht sehr einfach mit einem Telefax. Da steht es auf die Sekunde genau, wann das Faxgerät des Empfängers das Dokument ausgedruckt hat.

Wären unsere Telefonleitungen nicht ungefragt zu Voice-over-IP-Leitungen umfunktioniert worden, wäre das Thema Verschlüsselung völlig unproblematisch, weil dann wäre es höchst unwahrscheinlich, dass eine dritte Stelle den Inhalt des Schreibens mitlesen kann.

Veraltet? Nö, das funktioniert bis heute und ist auch nicht viel langsamer als der Versand einer E-Mail. Mit dem Unterschied, dass eh kaum jemand Mails verschlüsselt und somit unzählige (Hunderte Server) den Inhalt der E-Mail speichern. Das soll dann modern sein? wtf!

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Brieftaube auf die 1

Ja, kann die auch vor Gericht bezeugen, dass der Brief angekommen ist? Das geht bei einem Fax nämlich, bei einer E-Mail nicht.

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Welche alternative? De Mail wurde eingestellt, normale Mails haben kaum Rechtssicherheit und kommen immer mal wieder nicht an. DHL kann man auch nicht vertrauen, nicht einmal bei einem Einschreiben/Rückschein. Das sicherste ist und bleibt das Fax und in ganz wichtige Fällen persönliche Zustellung durch Gerichtsvollzieher.

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Doch, kann man… Seitdem es die „Elektronische Kommunikation in Rechtssachen“ gibt. Man kann per E-Mail (De-Mail) offizielle, signierte Dokumente rechtssicher an Gerichte senden. Für Nachweisbarkeit gibt es die Optionen „Versandbestätigung“, „Eingangsbestätigung“ und „Abholbestätigung“. Das sind offizielle Nachweise, dass die E-Mail fristgerecht eingegangen ist. Sobald man nach dem Mailversand eine Eingangsbestätigung erhalten hat, gilt das Schreiben als angekommen und muss dementsprechend anerkannt und bearbeitet werden.

stimmt nicht… DE-Mail ist das einzige, offizielle digitale Kommunikationsmittel bei Rechtssachen.

Jeder Bürger hat die Möglichkeit sich ein DE-Mail Konto einzurichten.

De-Mail

Die Gerichte und Staatsanwaltschaften (vgl. dazu nachfolgenden Abschnitt »Rechtsgrundlagen«) sind per De-Mail erreichbar, wodurch eine nachweisbare und vertrauliche elektronische Kommunikation gewährleistet wird.

Wenn Sie an ein sächsisches Gericht eine De-Mail senden möchten, benötigen Sie selbst ein De-Mail-Konto, das Sie bei einem der staatlich zugelassenen De-Mail-Anbieter erhalten. Dieses muss in der Lage sein, eine absenderbestätigte De-Mail zu verschicken (bitte wählen Sie bei Ihrem De-Mail-Anbieter bei der Einrichtung des De-Mail-Kontos die entsprechende Option).

Die De-Mail-Anschrift des Gerichts oder der Staatsanwaltschaft, die Sie kontaktieren möchten, finden Sie über den De-Mail-Verzeichnisdienst Ihres Anbieters oder über das unter nachfolgendem Link erreichbare De-Mail Informationsportal.

De-Mail Informationsportal

Elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach

Jedes Gericht und jede Staatsanwaltschaft des Freistaates Sachsen verfügt auch über ein Elektronisches Gerichts- und Verwaltungspostfach (EGVP). Dies eröffnet Ihnen die Möglichkeit, elektronische Nachrichten ebenfalls vertraulich, verschlüsselt und im Bedarfsfall auch elektronisch signiert zu übertragen. Zur Kommunikation mittels EGVP wird eine sogenannte Sende- und Empfangskomponente (Client-Software) benötigt, die sie auf Ihrem Endgerät (z.B. PC) installieren müssen. Diese Software ist bei mehreren Anbietern - teilweise kostenlos - erhältlich.

Nähere Informationen zum EGVP allgemein sind unter dem nachfolgenden Link abrufbar:

h***s://egvp.justiz.de

h…s://www.justiz.sachsen.de/content/4536.htm
h…s://de-mail.info/verzeichnis.html

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Ja, De-Mail ist die Ausnahme. In der Verwaltung kommt De-Mail im August eingestellt. Das war’s dann.

Der EGVP Bürgerclient als externer Zugang zum EGVP wurde am 4. Oktober 2018 abgeschaltet und durch das besondere elektronische Anwaltspostfach (beA), das besondere elektronische Notarpostfach beN und das besondere Behörden-Postfach (beBPo) ersetzt. Anstelle des EGVP Classic-Bürger-Client wurde bis 30. Juni 2022 der Governikus Communicator Justiz Edition angeboten. Seitdem müssen alle Benutzergruppen kostenpflichtige OSCI-fähige Software nutzen.

Weitere Infos zur zukĂĽnftigen Kommunikation:

https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Oeffentliche-Verwaltung/Moderner-Staat/Virtuelle-Poststelle/virtuelle-poststelle_node.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Poststelle

Neue Regelungen fĂĽr die EGVP-Sende- und Empfangskomponenten ab 01.01.2018:

https://egvp.justiz.de/beh_allgemeine_info/index.php

Wie meinst du das? Ich hab einen kostenfreien De-Mail Account, für die Kommunikation z.B. mit Behörden, bei einem zertifizierten Anbieter. Alle meine Mails darüber werden automatisch signiert.

Das einzige was man beachten muss, dass nur die Mails signiert und datenschutzkonform sind. Angehangene Dokumente müssen manuell von jedem selber Richtlinienkonform bearbeitet werden. Angehängte Schreiben (Briefe) im pdf-Format signier ich mit der Adobe Signaturfunktion. Da reicht es die eigene Unterschrift einzuscannen und mit dieser Sig-Funktion einzufügen. Nach dem Speichern ist die Datei automatisch schreibgeschützt und die eingefügte Signatur offiziell anerkannt.

Also so schwierig ist das eigentlich nicht und die besonderen Kommunikations-Richtlinien der Behörden und Gerichte schon sinvoll, wenn man weiß wie man das ganze nutzt.

Ich denke, das Hauptproblem bei der ganzen Sache ist, dass die meisten Bürger gar nicht wissen, dass es überhaupt De-Mail gibt und wie man das ganze einrichtet. Da müssten die Leute mehr aufgeklärt werden.

FĂĽr die Anmeldung bei einem De-Mail Anbieter muss man mit der Online-Funktion des Ausweises ĂĽber die AusweisApp (PC oder Smartphone) sich registrieren. Ansich ist das kein Problem, solange die Nutzer wissen dass jeder neue Ausweis eine Onlinefunktion hat, man muss nur den Pin dafĂĽr wissen oder sich einen neuen schicken lassen.

Fehler meinerseits. Hatte da was falsch verstanden!

Klar macht sich jeder darĂĽber lustig.
Aber es halt durchaus Vorteile.

Du legst das Dokument da drauf drĂĽckst auf nen Knopf und alles ist erledigt.

Du brauchst keinen extra Computer mit Internetanschluss und immer gewarteter Software, brauchst einen Scanner usw
Es ist auf jeden Fall sicherer als ungesicherte Mail.

Das einzige Problem das die Geräte immer noch aussehen wie in den 80ern des letzten Jahrhunderts. Und leider hat sich auch kein neuer Standard etabliert.

Ein Anbieter nach dem anderen knippst die grad aus.
Hätte was werden können und schön wäre es auch wenn es direkt autonome Geräte dafür gegeben hätte.

Wie gesagt, die Behörden akzeptieren DE-Mail ab August 2024 nicht mehr.

Das kann schon sein… Dann gibt es eine Alternative dafür. Oder die Behörden müssen Email Kommunikation von einem normalen Anbieter akzeptieren. Die meisten Behördenanträge kann man sowieso schon online erstellen. Da ist ein E-Mail Kommunikation gar nicht mehr nötig.

Und fĂĽr die Kommunikation mit Gerichten (EGVP) kann man diese Seite nutzen:
https://ebo.bund.de/#/

Oh dann ist das der Grund, wusste ich gar nicht.
Das Deutschland keine langfristige und nachhaltige Digitalpolitik hinbekommt ist ein echtes Trauerspiel.

Naja, hatte ich wohl doch nicht falsch verstanden…!
:wink:

Grundlage für die Abschaltung von De-Mail in der öffentlichen Verwaltung sei das Auslaufen des Rahmenvertrags mit dem Provider FP Digital Business Solutions, erklärte das BMI.

Der Bundesrechnungshof hatte das BMI bereits 2021 aufgefordert, über ein De-Mail-Ende in der Verwaltung zu entscheiden. Bundesbehörden hätten von 2016 bis 2019 nur 6.000 De-Mails verschickt, nur 0,1 Prozent des vom BMI erwarteten Aufkommens von 6 Millionen, heißt in einem Prüfbericht des Rechnungshofs. Statt 3,5 Millionen Euro seien deshalb nur 3.500 Euro im Vergleich zur Briefpost eingespart worden. Laut dem Rechnungshof gab das BMI zwischen 2011 und 2020 für De-Mail mindestens 6,5 Millionen Euro aus. Die Regierung habe ihre Ziele für die Technik „gänzlich verfehlt“. (heise.de)

Was ist das denn fĂĽr ne BegrĂĽndung.
Der läuft aus wenn man denen kein Geld mehr gibt. :scream:

Bin ja immer fürs sparen, aber da wäre mehr Zeit und mehr Werbung sinnvoll gewesen.

Die offizielle Begründung des Bundesministerium des Innern und für Heimat aus Berlin. Was die „tatsächlichen“ Gründe sind, kann man nur vermuten! Ich würde sagen, dass man dies einstampft, weil es zu 100% ein absoluter Mißerfolg war und kaum genutzt wurde - hat halt nur Kosten produziert!

Die letzten News auf deren Seite sind von 2015… Bieten aber weiterhin kostenpflichtige Accounts an. Noch nicht mal eine Info, dass der Dienst demnächst eingestellt wird. Die haben wahrscheinlich vor 8 Jahren nicht mehr daran geglaubt und nur noch den Mailserver nebenbei laufen lassen.

Wenn die Software auf deren Mailserver genauso alt ist, wie die aktuellsten News, dann sieht man ja wie sicher das ganze ist…

Aber ich sag mal so… Die Firma dahinter (FP Digital Business Solution) ist gar nicht so verkehrt. Die machen auch viel mit eSign, e-Health, EGVP, eBO… Die sind ja quasi Digitalisierungspartner deutscher Behörden.
Auf deren Hauptseite sind die aktuellsten News von 2024.
https://www.fp-dbs.com/de

Die Firma gehört zur FP Gruppe die es schon ewig auf dem Markt gibt.

Wir sollten also nicht gleich die Firma verteufeln, weil sie De-Mail gegen die Wand gefahren haben. Zumal das eBO (elektronische BĂĽrgerpostfach), was dieses Jahr zur Pflicht wurde, der Nachfolger von De-Mail ist. Ich nutze eBO auch, und muss sagen dass das schon ziemlich einfach und eine gute Alternative ist. Wer trotzdem mit eBO nicht klar kommt, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen.

Und von Grund auf ablehnen, nur weil es vom Bund ist, ist auch der falsche Weg…

Das mache ich auch gar nicht. Diejenigen, die es vor die Wand geballert haben, waren die Politik und als Exekutive die Behörden selber, da sie den Dienst ja selber so gut wie überhaupt nicht genutzt haben (siehe mehrfacher Anschiss vom Bundesrechnungshof) :wink:

Ich habe hier DE-Mail zur Kommunikation mit der Kripo oft genutzt (nutzen müssen), da diese hier für die waffenrechtlichen Dinge (z.B. Erteilung / Verwaltung von WBKs) zuständig sind. Bei dem Thema kann man, ausser Formulare runterladen, online so gut wie gar nichts machen. Die Kommunikation mit dem Dezernat fand dann per DE-Mail grundsätzlich statt! Oder halt persönlich im Präsidium.