Kommentar von malvar infected:
@ Marinella C.van ten Haarlen:
„Ich habe eine Petition an die Kulturstaatsministerin gestellt […]“
Sorry, aber das klingt für mich nach viel heißer Luft und sonst nichts… Der gewerbliche Handel mit Schwarzkopien ist bereits strafbar und in Bezug auf die Bildung einer kriminellen Vereinigung haben Sie sogar selbst den entsprechenden Paragraphen genannt. Eine Petition an die Legislative ist also an sich schon völlig sinnlos und diese auch noch an das Kultusministerium zu richten, macht noch einmal besonders wenig Sinn!
Auch ihre Aussagen über ein Kopfgeld auf die Betreiber von lul.to und eine gesamte Kanzlei, die in ihrem Auftrag Jagd auf selbige macht, klingt für mich in erster Linie, als hätten Sie eine leichte Neigung zum Größenwahn:
Wir reden hier von der aktuell größten deutschsprachigen Ebook-Seite! Hinter denen sind mit Sicherheit auch sehr viele andere Leute her, die einen deutlich größeren Einfluss haben, als Sie persönlich (beispielsweise ihr Verlag) und das ist den Betreibern auch durchaus bewusst. Ihre wütenden Drohungen haben insofern nur ein extrem geringes Potential bei den Adressaten für Angst und Schrecken zu sorgen. Das Einzige, was Sie damit erreichen, ist sich selbst als wütenden Hitzkopf darzustellen und sich auf diese Weise Feinde zu machen. Im schlimmsten Fall gelingt es Ihnen auf diese Weise sogar, einen Teil ihrer zahlenden Leserschaft dazu zu bringen, sich ihre Werke in Zukunft nur noch illegal zu besorgen, weil sie eine Person, die in dieser Weise öffentlich auftritt, nicht unterstützen wollen…
Zur Abrundung des schlechten Eindrucks gelingt es Ihnen dann auch noch, ihre Schimpftiraden in einem Sprachstil zu halten, der auf mich wirkt, als wollten Sie besonders gestochen reden, scheiterten aber daran, diesen selbst gesetzten Anspruch dann auch wirklich zu erfüllen. Ganz ehrlich: Ich werde dank dem Eindruck, den Sie hier hinterlassen, mit Sicherheit keines ihrer Bücher lesen und das nicht, weil ich ihre ablehnende Meinung zu Buchpiraterie nicht akzeptiere, sondern schlichtweg dessen, weil ich ihre Art, selbige auszudrücken, nicht gut finde. Für jemanden, der mit Schreiben sein Geld verdienen möchte, halte ich das, was Sie hier veranstalten sogar für extremst peinlich…
Sie setzen offenbar große Hoffnungen in die Wirkung ihres Auftritts hier, allerdings erwecken Sie bei mir nur den Eindruck einer erfolglosen Autorin, die in lul.to ein Feindbild gefunden hat, auf das sie all ihren Frust projizieren kann, anstatt darüber nachzudenken, was sie selbst tun könnte, um erfolgreicher zu werden.
Dass Menschen wie Lysander in der Lage sind, mit dem geistigen Eigentum anderer auf illegale Weise Geld zu verdienen, finde ich selbst auch nicht gut, aber diese Menschen sind nicht die Ursache des Problems, sondern profitieren bloß davon.
Wenn Sie wirklich etwas erreichen wollen, sollten Sie vielleicht lieber mal mit ihrem Verlag darüber reden, warum Ebooks nur minimal weniger als ein gedrucktes Buch kosten, welches man im Gegensatz zu den digitalen Kopien ganz legal an Freunde und Bekannte verleihen und sogar gebraucht weiterverkaufen kann!
Gerade vor ein paar Wochen habe ich bei Amazon ein Buch digital gekauft, das sowohl mich als auch meine Freundin interessiert und die einzige Möglichkeit, es ihr legal zu geben, nachdem ich damit durch war, hätte darin bestanden, ihr gleich meinen kompletten Ebookreader in die Hand zu drücken.
Um also ein Buch, für das ich bezahlt habe, mit meiner Freundin teilen zu können, was vor der Einführung von Ebooks völlig normal war, bin ich gezwungen, entweder den Kopierschutz zu knacken (was nicht erlaubt ist) oder eine illegale Kopie zu besorgen und ihr diese zu geben. Ganz ehrlich, ich komme mir dabei ziemlich verarscht vor, ganz besonders weil die Einschränkungen, denen das Ebook im Vergleich zur Papierausgabe unterliegt, beim Preis nicht berücksichtigt werden…
Aus meiner Sicht liegt genau darin ein maßgeblicher Grund, warum so viele Bücher „raubkopiert“ werden: Von den Lesern wird plötzlich verlangt, für die selbe Leistung ein Vielfaches des üblichen Preises zu bezahlen!
Das trifft zwar natürlich nicht zu, wenn jemand sowieso Bücher nur für sich selbst kauft, sie nie verleiht und auch selbst sich keine Bücher ausleiht, aber seien wir doch mal ehrlich: Derartige Buch-Eremiten sind alles andere als der Normalfall…
Und so ganz nebenbei erwähnt: Nicht jeder Download eines Buchs ist mit einem entgangenen Kauf gleichzusetzen! Die meisten Downloads entsprechen vielmehr einem Aufschlagen des Buchs im Buchladen und der darauf folgenden Entscheidung, es doch nicht zu kaufen (= das heruntergeladene Buch nicht zu lesen).
Die von Ihnen errechneten Schäden sind insofern völlig unrealistische Summen und lassen sie einfach nur maßlos geldgierig erscheinen und nicht wie ein bemitleidenswertes Opfer…
PS: Ich hoffe meine etwas harten Worte erwecken nicht den Eindruck, ich wolle Sie beleidigen. Ich versuche nur, ehrlich wiederzugeben, welche Wirkung ihr Auftreten auf mich hat und warum ich darin ein Problem sehe.