Kommentare zu folgendem Beitrag: Akamai Research: Studie zeigt steigende weltweite Nachfrage nach Raubkopien
Gemäß dem Global Innovation Policy Center der US-Handelskammer verursacht Piraterie allein in der US-Wirtschaft jährlich Schäden in Höhe von 29,2 Milliarden US-Dollar durch entgangene Einnahmen.
Wieso Schäden? Die Leute haben doch deswegen nicht plötzlich mehr Geld zum Ausgeben zur Verfügung. Wenn das Geld nicht in Content fließt, dann geht es halt woanders hin, und das Finanzamt verdient trotzdem mit. Oder wird Content vielleicht höher besteuert als andere Dinge? Oder kommen die anderen Dinge dann vielleicht aus China, und das Geld bleibt nicht in den USA? Chinesischer Content wird ja eher wenig im Westen konsumiert.
nette Content-Mafia Propaganda xD
Was man umsonst konsumiert, dafür zahlt man in 90% der Fälle nicht mehr, außer es hat einem besonders gut gefallen oder man ist ein eingeschworener Sammler. Von daher gibt es natürlich Schäden durch Online-Piraterie. Ob die so hoch sind, sei mal dahin gestellt. Die rechnen sich solche Kalkulationen gerne sehr hoch!
Was mir bei solch rein theoretischen Verlustrechnungen immer fehlt, ist die Gegenfrage, ob diese 29,2 Milliarden Dollar eingespielt worden wären, wenn es nur legalen Zugang zu diesem Content gegeben hätte?
Ich denke nämlich, dass es nicht so wäre! Nur weil Content produziert wird, heißt das ja schließlich nicht, dass dieser den Zuschauern das Geld wert gewesen wäre, um diesen legal anzuschauen…
Viele schauen sich z.B. einen Film nur an, weil er umsonst im Netz angeboten wird. Für den gleichen Film ins Kino zu gehen, würden viele erst gar nicht in Betracht ziehen, da sie denken, dass der Film es nicht wert wäre!
Ich hab mich da vielleicht falsch ausgedrückt. Ich meinte, wieso Schäden für die US-Wirtschaft? Das ist unlogisch. Klar nehmen die Rechteinhaber weniger Geld ein, wenn die Leute sich deren Content kostenlos aus dem Internet besorgen, das steht außer Frage.
Aber die Rechteinhaber sind nicht „die US-Wirtschaft“! Wenn die Konsumenten stattdessen ihr Geld in Content stecken, dann fehlt ihnen dieses Geld, und sie kaufen halt anderswo weniger. Sie haben ja nicht plötzlich wegen wundersamer Geldvermehrung mehr zur Verfügung. Unterm Strich kommt für die US-Wirtschaft also immer das Gleiche raus, oder?
Also mein persönlicher Eindruck ist tatsächlich, dass es dank Netflix, Disney+, Spotify und Denuvo kaum noch Piraterie gibt. Insbesondere dank Account Sharing unter Freunden.
Also zumindest macht das in meinem Freundeskreis einfach keiner mehr.
Das sah von 2000 bis 2015 noch ganz anders aus.
Hier mal der übersetzte Wortlaut direkt aus der Akamai-Studie, wo es um diesen Verlustbetrag geht:
Im Jahr 2019 schätzte das Global Innovation Policy Center der US-Handelskammer, dass die rasante Expansion der Kreativ- und Technologiebranche allein in den Vereinigten Staaten bis zu 2,6 Millionen Arbeitnehmer beschäftigt und wirtschaftliche Vorteile in Höhe von 229 Milliarden US-Dollar bringt. Die Piraterie verursacht jedoch jedes Jahr Einnahmeverluste in Höhe von mindestens 29 Milliarden Dollar. Wenn die Produktionsstudios die Rentabilität ihrer Investitionen nicht sehen, ist es unwahrscheinlich, dass sie an der Entwicklung neuer Objekte oder Projekte arbeiten. Dabei geht es nicht immer nur um A-Schauspieler - auch Produzenten, Sportler und andere Menschen sind von der Piraterie betroffen. Letzten Endes leiden diejenigen, die hinter den Kulissen arbeiten, und die Fans selbst, wenn keine neuen Inhalte verfügbar sind.
Es geht also speziell um die Einnahmeverluste der genannten Branchen und nicht um die gesamte US-Wirtschaft
Das halte ich aber für eine gewagte These! Denn je mehr Content-Anbieter auf dem Markt erscheinen, die alle ihr eigenes Süppchen kochen (Anbieter A = Content A / Anbieter B = Content B etc. pp.) und alle immer im Einzelnen bezahlt werden wollen, umso attraktiver wird der günstigere Piraten-Content wieder werden!
BTW: Account-Sharing ist eigentlich überall verboten und halt im Ergebnis eine andere Art von Piraterie! Nur weil dabei keine Dateien hin und -hergeschoben werden, sondern nur Metadaten wie Logins, macht es das Ganze nicht weniger kriminell…
Deswegen meinte ich ja, das ist mein persönlicher Eindruck von meinem eigenen Umfeld.
Account Sharing ist übrigens nicht illegal, sondern verstößt gegen deren AGB.
Damit haben sie das Recht dich zu bannen, aber nicht dich zu verklagen.
Aber sicher könnten die dich zivilrechtlich auf Schadensersatz verklagen, im schlimmsten Fall! Sagt sogar unser aller Lieblings-Anwalt C. Solmecke!!
Nur weil es die Streaming-Dienste bisher nicht gemacht haben, weil ihnen die Prozedur zu aufwendig war, ist das Account-Sharing außerhalb deines eigenen Haushalts doch nicht legal?! Es geht immerhin um Erschleichen von Leistungen.
Wenn sich für die Streaming-Anbieter allerdings der Aufwand gegen Null reduzieren würde, für die Verfolgung, hätten die bestimmt nichts gegen eine rechtlich stabile Nebeneinnahme!
Medienberichten zufolge hat die britische Firma Synamedia ein neues Tool mit dem Namen „Credentials Sharing Insight“ entwickelt – einen künstlich intelligenten Algorithmus, der in Zukunft analysieren soll, ob ein Konto illegal von mehreren Usern benutzt wird. Das Tool soll dann die Daten der Streaming-Portal-Nutzer nach bestimmten Mustern durchsuchen, die für ein gemeinsam genutztes Konto sprechen. Identifiziert werden sollen der Zugriffsort, die Nutzungszeit, die Art der Inhalte und die jeweiligen Geräte. Wenn zum Beispiel von einem Account aus von unterschiedlichen Orten gestreamt wird, lässt dies darauf schließen, dass ein Account von mehreren Personen verwendet wird. Noch ist jedoch unklar, welche Unternehmen das Tool ab wann nutzen werden.
Damit wäre der Aufwand für den Dienst weg. Das Tool erstellt eine komplette Beweisführung mit sämtlichen Auflistungen, die automatisiert an die anwaltliche Vertretung des Streaming-Dienstes versendet wird. Der wiederum kreiert daraus dann die Abmahnschreiben - kennt man irgendwo her, oder nicht!
Jo und gleichzeitig wird zwischen 2020 und 2025 eine Umsatzsteigerung der Unterhaltungsindustrie von 55 auf 70 Milliarden prognostiziert - alleine in Deutschland. Das sind über 25 % in fünf Jahren! So schlecht kann es der Contentindustrie nicht gehen.
Womit verdient Akamai eigentlich ihr Geld? Der Link auf den Bericht liest sich ja wie ein billigster Werbetext
Der Bericht enthält zwar keine konkreten Empfehlungen, legt aber nahe, dass ein Unternehmen sich mit dem richtigen Partner und der richtigen Sichtbarkeit effektiv schützen und den Piraten möglicherweise den Wind aus den Segeln nehmen kann.
Netzwerkbereitstellung: Akamai stellt ein breit gefächertes und flächendeckendes Content Delivery Network (CDN) mit etwa 325.000 Servern in über 135 Ländern und über 1.400 Netzwerken weltweit bereit.
Auf Akamai vertrauen weltweit:
- 56 Prozent der Fortune 500
- 42 Prozent der Fortune 1.000
- Über 950 Unternehmen für Enterprise-Hardware und -Software
- Über 850 Einzelhandels-Konzerne
- Über 325 Finanzdienstleister
- Über 300 Banken weltweit
- Über 275 Telekommunikationsunternehmen, Netzbetreiber und ISPs
- Über 260 Hotel- und Reiseunternehmen
- Über 225 TV-Sender- und Pay-TV-Netzwerke
- Über 225 Spiele-Publisher
- Über 240 OTT-Unternehmen
- Über 200 nationale Regierungsbehörden
- Fast 200 Verlagsunternehmen
- Fast 200 Werbetechnologie-Unternehmen
- Über 125 Bildungsunternehmen
- Über 100 Versicherungsgesellschaften
- Über 100 Konsumgüterhersteller
- Über 175 staatliche und lokale Regierungsbehörden
- Über 75 Energie- und Versorgungsunternehmen
- Über 50 Hersteller von Verbraucherhardware
- Über 50 Automobilhersteller und Zulieferunternehmen
- Über 50 Social-Media-Anbieter
- Über 50 Unternehmen für Verbrauchersoftware
- Über 35 Musikunternehmen
- Über 30 Fluggesellschaften weltweit
- Über 10 Videospiel-Branchengrößen
- Über 50 Unternehmen für Glücksspiel und Glücksspieldienste
Akamai hat sich bewährt:
- Akamai stellt täglich über 100 Terabyte Webtraffic pro Sekunde bereit.
- Die großen Online-Musikhändler haben über die Akamai-Plattform Milliarden von Songs verkauft, Tendenz steigend.
- Sofortiger Schutz vor den größten DDoS-Angriffen - Erhöhte Ausfallsicherheit mit mehr als 200 Tbit/s Netzwerkkapazität und 100 % Plattformverfügbarkeit.
Gründungsjahr: August 1998
Akamai Technologies, Inc. ist an der Börse notiert: (NASDAQ: AKAM)
Umsatz: Jahresumsatz 2020: 3,2 Mrd. USD; Anstieg gegenüber Vorjahr um 11 % (währungsbereinigt)
Aktuelle Mitarbeiterzahl: > 8.000 (Tendenz steigend)
Und NEIN, ich bekomme kein Geld von denen
für exellente Werbung !! Akamai hatte schon einen DDoS-Schutz und CDN im Angebot, als Cloudflare noch ein feuchter Fleck auf dem Strategiepapier seines Entwicklers war!
Zwischen 2005 und 2008 hatte ich auch mehrfach Server von denen aus deren Cluster. Die konnte man damals „On The Fly“ skalieren, was zu der Zeit noch ein echtes Novum war…