Von Einem der auszog, ganz allein ein Buch zu veröffentlichen

Kommentar von Hartmut Noack:
Nun, wir sind uns ja einig, was die Verfolgung kommerzieller Portalbetreiber angeht. Wenn deren Nutzer Anonymisierungssoftware verwenden, spielt das auch weder politisch noch technisch eine Rolle denn: Nach unsichtbaren Nutzern würde man hier gar nicht schen müssen und wer kassieren will, kann sich nicht unsichtbar machen.

Soweit so gut. Ich denke, dass ich auch in Piratenkreisen eine Nischenmeinung vertrete, wenn ich sage, dass das Teilen nicht kommerzialisiert werden darf, ohne die kommerziellen Privilegien der Urheber angemessen zu berücksichtigen. Es gibt durchaus viele technische Möglichkeiten, nicht-kommerziell Daten zu tauschen. Portale wie Pirate Bay sind dazu nicht erforderlich und abgesehen vom Internetanschluss an sich gibt es da auch nichts zu finanzieren. Es gibt einige sichere, sehr gut funktionierende Protokolle, die völlig ohne Portale auskommen.

Diese Systeme wirksam zu bekämpfen, würde über kurz oder lang tatsächlich massive Eingriffe in die Freiheit jedes einzelnen Nutzers voraussetzen. Und das ist das Urheberrecht eben nicht wert.
Rechtlich gesehen ist in solchen Systemen auch die Gewerblichkeit so gut wie völlig ausgeschlossen, es würde sich um ein System handeln, das einem Tauschen von Platten und Büchern im Freundeskreis mehr ähnelt als einem Distributionssystem, das dem Handel Konkurrenz macht.

Kommentar von Mike:
So, so, diese “Buchpiraten” bedienen lediglich eine Nachfrage. Wenn du das natürlich so streng nach dem kapitalistischem Credo von Angebot und Nachfrage betrachtest, dann bedienen Mörder und Kipo-Produzenten auch nur eine Nachfrage.

Kommentar von Sabine:
Danke. Sie sprechen mir aus dem Herzen.
Ich würde mir wünschen, dass sachlich diskutieren gelehrt wird.

Kommentar von Libertinus:
Mächtig gewaltig Egon !

Aber mit „Rattenecke“ und „pupertären Quark“ wirst Du sicher keine Gesprächspartner gewinnen !
Sorry, aber das SIE wollte mir jetzt einfach nicht über die Tasten kommen. :frowning:

Kommentar von Florian G.:
Zu „der Lektor hat dann darüber hinaus noch gut 2000 stilistische, logische oder grammatische Unstimmigkeiten gefunden. Und die Korrektorin dann noch einmal gut 1500 weitere grammatische, orthographische, interpunktionelle Unstimmigkeiten“:

Irgendwer „taugt“ doch da nicht. Nicht bös gemeint. Aber wenn die Korrektorin danach noch lauter Grammatikzeug etc. gefunden hat, dann hat der Lektor die schonmal alle übersehen, oder im Umkehrschluss soviel mehr an logischen und stilistischen Fehlern gefunden, die man also dem Autor wiederum anlasten muss. Mal von 3500 Fehlern allgemein ganz zu schweigen. Ist man mal nett und sagt, logische und stilistische Fehler waren es 500, dann bleiben 3000 andere Fehler. - Aber in dem Fall scheint mir doch, daß der Lektor nicht sehr gut war. Versteh ich da was falsch, bzw. wo ist mein Denkfehler?

Zum Cover kurz: Ich finde die genutzten Bilder langweilig und häßlich. Sowas in einer Buchhandlung oder bei einem Online-Buchhändler, das würde mich nicht zum Anhalten bewegen und ist nunmal je nachdem dummerweise das erste, was das Auge erblickt, neben dem Titel halt, der in dem Fall auch nichtssagend und langweilig ist.
Das Symbol mit der Hand sieht übrigens geklaut aus. Ich weiß nur nicht mehr, woher ich das (in sehr ähnlicher Art) kenne. Command&Conquer?

Allgemein gibts halt viel zu viel Scifi-Zeug und Bücher allgemein. Ist doch das gleiche wie mit Musik oder Filmen. Und solang mir da einer was nicht wirklich empfiehlt, zappe ich kurz durch oder hör mal ein paar Sekunden rein und wenn ich wirklich mal Zeit für ein Buch hätte, müsste es mich sofort absolut ansprechen und das ist in der heutigen Zeit schwer. Es gibt eben zuviel. Da braucht sich dann keiner wundern, wenn sich ein Buch nicht verkauft.
Kommt dann noch DRM oder schlichte Nichtbewerbung dazu, ja mei, dann wirds kaum bis nie einer sehen, lesen, hören. Dagegen sind solche Sachen wie Ihre eigenen Werbeaktionen ne coole Sache.

Weils von allem viel zu viel gibt, sinkt auch der Wert erstmal(!), was für manche herausragenden Sachen erstmal oder sogar dauerhaft fatal sein kann, aber wenn ein Produkt gut ist, so wird es sich rumsprechen und der Erfolg kommen.
Kunst war schon immer eine für die meisten recht brotlose Sache und nur die, die eben einen Nerv treffen, können gut davon leben.
Schau ich mir manche Threads auf reddit.com an, dann gibts innerhalb von wenigen Stunden abertausende Kommentare, weil irgendwas die Leute fasziniert und es sich rumspricht.
Scifi-Autoren, nunja, die gibts wie Sand am Meer. Und trotz der sicher nicht geringen Nachfrage an sowas, aber die Leute haben halt nur eine begrenzte Zeit, um Bücher zu lesen. Was erwarten sich da manche also noch? Allein die Logik verbietet schon, daß da jemand großartig reich wird, oder davon leben könnte. Bei einer begrenzten Anzahl Interessenten und einer immer weiter steigenden Zahl an Angeboten, was soll da anderes dabei rauskommen? Wenn die Unterschiede nur noch marginal sein können, was erwarten sich da manche?

Wenn dann auch noch der Autor beim Verkauf eines gedruckten Buchs von den 13.- Euro nur einen Euro bekommt, sitzt der Fehler echt tief(er). Ähnliches liest man aber nicht nur dort, sondern auch bei Musikern. Oder bei Filmen… ist doch abartig, was es da alles gibt. Kann sich doch gar keiner mehr ansehen. Und dennoch bringen Firmen wie Asylum einen Mistfilm nach dem anderen raus. Les ich beispielsweise deren Name im Vorspann oder auf dem Cover, weil ich mal irgendwo sowas seh, dann geh ich weiter oder mach ich wieder aus und ärgere mich allein schon über diese Minute verschwendete Lebenszeit. Aber es gibt sie und sie lernen nichts.

Des weiteren als Anmerkung: Wenn sich Ihr erstes Buch schon nicht gut verkauft, wie kommt man dann zu der Annahme, daß sich eine Fortsetzung verkaufen würde und selbst nach auch diesem Fehlschlag dann noch dazu, ein drittes Buch in der Reihe rauszubringen? Sorry, aber das kann ich wirklich nicht nachvollziehen, vor allem bei dem Aufwand, den man dabei hat.
Daß es schlicht keinen interessiert, oder es keiner kennt, oder keiner dafür sein beschränktes Geldvolumen ausgeben will, weil er damit lieber die Konkurrenz gekauft hat, das sollte man schon auch in Betracht ziehen und nicht eindeutig die Schuld bei „Piraterieseiten“ suchen.

Ja, das ist alles deprimierend, gar keine Frage, aber es liegt sicher nicht daran, daß ihr Buch nun da und dort zu laden ist. Fragen sie doch mal nach, wieviele es sich runtergeladen haben und wieviele es dann letztlich überhaupt auch gelesen haben (teilgelesen und komplett gelesen) und wieviele es gekauft hätten, oder ihnen nach einem Kauf eine erboste Mail geschrieben, weil sie sich über das Produkt geärgert haben oder hätten und sie als Autor verflucht, oder eben stattdessen sogar weiterempfohlen. Letztere Dinge werden schwierig zu eruieren, aber vielleicht kann man ja mal sowas als Projekt starten. Ein paar Werbebanner auf die Seite und die goldenen Tischtennisschläger haben wir dann auch noch! :wink:
Und wenn das einer macht, schick er mir doch ne Pizza bitte, sonst muss ich auf reddit was posten. :wink:

Ich wollte als Kind später auch mal als Autor in einem Wohnmobil rumfahren, von der Hand im Mund leben und irgendwann berühmt werden oder auch nicht. Aber vielleicht geht das auch einfach nicht in diesem Land, wenn die Gesetze so stressig sind. Oder es geht einfach überhaupt nicht, wenn man nicht grad voll die wahnsinnig tolle Idee hat. Oder man muss hier und da ein wenig sparen und umdenken. Oder alles zusammen.
Mal vom künstlichen Hype mancher Autoren, Filmstars, Musiker, etc. abgesehen bin ich mir jedoch sicher und werde auch immer wieder bestätigt, daß sich so gut wie alle gute Sachen vermarkten lassen und rumsprechen.

Und daß solche Seiten, wie es sie nunmal gibt, auch einen positiven Effekt haben, das ist auch nicht zu unterschlagen. Diese legalen Angebote, wie es sie durchaus ja gibt, die sind oft einfach scheiße zu benutzen. Das kann schon ne Kleinigkeit sein, daß sie unübersichtlich sind, unsympathisch rüberkommen, oder ihre Suchfunktion nur mit Cookies und/oder Scripten funktioniert. Zack, schon verschissen. Schau ich nie wieder an.
Dagegen finde ich auf „Piraterieseiten“ keine gekauften Kommentare, sondern Leute, die beispielsweise Cineasten wie ich sind, oder die ich „kenne“ oder zumindest einschätzen kann. Und weil ich sonst vieles nicht mitbekomm, was es neues aufm Markt gibt, schau ich da, nehm stinkendfaul den Releasenamen per Doppel-/Dreifachklick&Kontextmenüfunktion-„bei $Suchmaschine suchen“, um noch ein paar Infos zusammenzukratzen, die vielleich auch da fehlen und schon hab ich wieder einen weiteren Haken in meiner NSA-Datei als Raubmordkopierer, aber dafür wenigstens alle Infos und ihr habt keine Kohle für Werbung ausgegeben.

Kommentar von Shibuya:
Ich muss bärchen da zustimmen. Nur weil etwas häufig illegal heruntergeladen wird, bedeutet es nicht gleich, dass dort Einnahmen entgangen sind. Der größte Anteil der Schwarzkopierer gehört halt zu der Sorte Sammler und Horter.
Auf das Beispiel mit dem Apfel übertragen bedeutet es. Den kostenlosen Apfel leg ich mir in meine Kammer weil er kostenlos ist und nicht unbedingt weil ich ihn auch essen will. Gäbe es den Apfel nur gegen 30 Cent, würden die Meisten wohl gar keinen Apfel kaufen und zur Banane, Ananas, Zitrone, oder welche Frucht auch immer sie mögen, für 30 Cent greifen.

Kommentar von Michael:
Erschütternd, mit welch widerlicher Verlogenheit Raubkopierer und Filesharer ihre kriminelle Veranlagung immer wieder als Idealismus ausgeben.
Einfach nur erschütternd.

Kommentar von Thomas Elbel:
Komisch. Jeder scheint in meinen Beitrag das hinein zu lesen, was seine Weltsicht am Besten bestätigt. Mein drittes Buch hält sich seit November fast ununterbrochen in den Top1000 eBooks, verkauft sich also gut, vor allem für ein selbstverlegtes.

Kommentar von does not care:
Genau diese Engstirnigkeit ist es, die verhindert, dass neue Ideen sich entwickeln. Warum komplett abwiegeln, und nicht drüber nachdenken! Ich versteh genau dieses Verhalten nicht.

Kommentar von does not care:
Warum hat der Handel das Buch also nicht vorgemerkt?!

Kommentar von does not care:
Es geht darum, eine Diskussion aufzubauen, wie eine Bezahlung in der digitalen Welt aussehen kann. Denn das klassische Modell funktioniert nicht. Aber niemand probiert Alternativen ernsthaft aus.

Alle haben eine fixe Idee, dass ein Buch ein abgeschlossenes Werk sein muss. Fortsetzungsgeschichten sind aber keine neue Idee. Nur warum das nicht mal ausprobieren, und erst weiter schreiben, wenn Summe x zusammen gekommen ist?!

Wieso beschäftigt sich niemand mal ernsthaft damit?!

Kommentar von XB Liebiger:
Wenn Sie auf System wie Tribler anspielen. Das hat sich keinesfalls wirklich durchgesetzt. Warum? Weil der User gern den Katalog zum Blättern hätte.
Den bekommt er rudimentär bei Pirate Bay oder in Form von Foren.

Sorry, aber vergessen Sie bitte mal den Traum von nicht-kommerziellen Teilen. Das mag analog funktionieren und ist durch die Schranke Privatkopie gedeckt. Im Netz ist es ein Geschäft.

Kommentar von XB Liebiger:
Sie armer Mensch. Sie finden die Infos zu den Filmen nur in solchen Foren?

Die Bezeichnung Cineast finde ich interessant. Nicht, dass ich Ihnen abspreche einer zu sein. Nur Cineasten treffen Sie dort nicht. Sie treffen dort Konsumenten, die sich nicht einmal zu schade sind, eine Cam Rip Version zu saugen um die dann auf dem 50 Zoller zu schauen. Es muss nur vermeintlich kostenlos sein.
Wer Filme wirklich liebt, also ein Cineast ist, der geht ins Kino und nicht zu boerse.
Der bezahlt, weil er weiß, dass nur so weitere Filme produziert werden können.

Kommentar von Bernd Stützstrumpf:
@Michael

sieh es mal so…„Raubkopierer“ haben viel Zeit und müssen damit fertig werden. Die meisten „Raubkopierer“ sind keine Filesharer, weil sie mit ihrem Zeitvertreib überhaupt keine finanziellen Interessen verbinden. Nett, immer gute Musik, einen guten Film und ein gutes Buch zur Hand zu haben. Na ja, und das war es dann auch schon, Schauen und Hören, da ist die Kontrolle sehr abgebröckelt. Können die „Raubkopierer“ was dafür? Die haben den Computer und die Vernetzung bestimmt nicht erfunden, das waren die Leute mit Dollarzeichen in den Augen. Ist eben nach hinten losgegangen…Kollateralschaden? Und als Draufgabe haben die „Raubkopierer“ oft auch sehr gute Fähigkeiten im Umgang mit der Materie. Ich habe mich bemüht, nicht zu lügen. Nein, als Idealismus würde ich das nicht bezeichnen, aber so ist die Welt. Und obendrein neigt ohnehin jeder Mensch dazu, seine Fehler mit Idealismus und Gutmenschentum nach außen hin zu verkaufen. Ich liebe doch alle Menschen, nicht?

Kommentar von Erich Virch:
Manchmal dienen sich mir sogar Leute als Gesprächspartner an, welche die „Pupertät“ sichtlich noch vor sich haben. Ich sehe auch hier die Legastheniker mal wieder in den Reihen der Piraten versammelt. Aus welchem Institut hat man Dich denn freigelassen, Libertinus?

Kommentar von Nucknuck:
Ich würde nahelegen mal nach dem Begriff Druckkostenzuschußverlag zu googeln.
Eventuell ist es sinnvoll nochmal darüber zu schlafen und sein Umfeld zu bitten wirklich kritisch das eigene Werk zu beurteilen.
Es besteht die durchaus die Möglichkeit Geld in nennenswerter Höhe zu versenken.
Ich habe in meinem Bekanntenkreis mehr als einen der der Meinung war das SEIN Thema die Welt interessiert und letztendlich SEIN Buch selber verlegt hat.
Das Ergebnis war, das noch auf Jahre hinaus jeder der ereichbar war, mit diesen Werken als Geschenk beglückt wurde.
Die richtigen Verkäufe lagen jeweils im niedrigen hunderter Bereich.

Kommentar von Nucknuck:
Nachtrag:

Es gibt einen guten Grund warum Verlage aktuell und in der Vergangenheit auch recht gute Manuskripte ablehnen.
Jedes Buch was auf den Markt kommt knappert an denn Anteilen der anderen.
Die Möglichkeit seine Bücher heutzutage recht preiswert der Allgemeinheit zugänglich zu machen hat dem Verlagskonzept schon aktuell stark geschadet.
Die Kalkulation bei Büchern heute erheblich schwieriger geworden.
Aktuell scheint die Schrottschußmethode praktiziert zu werden. Wir verlegen viele Autoren in geringer Erstauflage und dort wo erkennbare Abkäufe sind wird halt nachgedruckt.
Die restlichen Autoren haben halt Pech gehabt.
Verschärft wird das ganze durch die Indies. Da nun jeder zumindest digital recht günstig sein Werk auf die Allgemeinheit loslassen kann ist der Markt überschwemmt. Viele der Autoren sehe ich als Opfer der Situation. Ohne großen Marktingaufwand keine Verkäufe, ohne nennenswerte Verkäufe kein Marketingaufwand der Verlage. Viele hoffen mit einem Buch den Durchbruch zu schaffen (oft auch aus einer prikären Situation herraus) und verkennen das sie mit Legion anderen konkurieren müssen. Die Verlage picken sich die herraus welche bei diesem gnadenlosen Wettbewerb, bei dem es neben Begabung (eine gute Schreibe halt) in erster Linie um Selbstausbeutung (Kapitalismus in Reinstkultur) geht, die Nase vorn haben. Der Vergleich mit DSGS eines Vorposters war in dem Zusammenhang nicht falsch (auch hier ist viel Eitelkeit und Hoffnung im Spiel, inetwa so wie bei dem Film Fame, wer sich noch erinnert). Es ist nur normal das dabei der größte Teil auf der Srecke bleibt (so 99 %). Das die Buchpiraterie ein Ärgernis für Verleger und Autoren ist wird niemand bestreiten (SB auf keinen Fall, das geht Ihm runter wie Ol, ich hoffe er darf auch noch seinen Senf dazugeben, er ist immer recht unterhaltsam). Aber, aktuell scheinen rund 46000 Ebooks in diversen Foren zu kursieren. Die Anzahl der legal erhältlichen Titel liegt weit jenseits der 100000ter Grenze (plus antiquarisches). Wenn also die Buchpiraten ursächlich für das Leid und Elend der Autoren und Verlage verantwortlich sind, müßten sich die nicht piratierten Titel bestens verkaufen. Auch sollte man sich von der Vorstellung verabschieden das Verleger und große Teile der Buchhändler besonders bibliophil sind (solche Leute findet man hauptberuflich mehr in Biblioteken). Da wird knallhart kalkuliert. Für die gedruckte Ware sind Lager und Transportkosten mit der größte Kostentreiber (deshalb werden Bücher im Großhandel nach Paletten Tonnen und Kilo gehandelt, das die Druckkosten nicht so bedeutend sind stimmt ganz zu vernachlässigen sind sie aber auch nicht). Für die Verlage besteht die Gefahr das Ihnen die Lenkung über das ganze entkleidet (durch die Indies nicht durch die Piraten). Qindie ist schon so was in die Richtung.
Damit einhergehend kommt es erst zu einem Einnahmeverlust, dannach zu einem Bedeutungsverlust und damit auch zu einem Verlust über die Deutungshoheit.
Das letztere kann man aktuell schon sehr gut bei den Zeitungsverlagen sehen, die in der Vergangenheit ja meinungsbildend waren (Politik bestimmten und damit recht gut verdient hatten).

Kleiner Nachsatz der nichts mit Herrn Eibel zu tun hat (Er ist aus meiner Sicht eher Opfer):

Es wurde in der Vergangenheit immer gejammert das die Deutschen kaum noch lesen würden (und der Untergang des Abendlandes heraufbeschworen). Damit begründet wurde die besondere Schutzwürdigkeit des Kulturgutes Buch und das Recht das man für sich mit der Buchpreisbindung eine Möglichkeit schafft die in jeder anderen Branche zu Recht vor dem Richter landet und sicher mit einer Verurteilung endet (siehe aktuell das Bierpreiskartell). In der jetzigen Situation geht diese Waffe für Verlage und Buchhandlungen (kleine und mittlere werden aus meiner Sicht in nennenswerter Zahl überleben) nach hinten los.

Mich würde mal interessieren ob die Buchpreisbindung auch sagen wir mal für in der USA verlegte deutschsprachige Bücher gilt, welche sich explizit an die dortige deutschsprachige Minderheit (Amisch usw) richten.
Sollte das nicht der Fall sein, könnten findige Autoren und Verlage auf diesem Weg dieses Relikt umgehen.

Kommentar von Hans:
Thomas Elbel schreibt: „Vielleicht kann der geneigte Leser nach alledem verstehen, wie es sich für mich anfühlt, wenn mein selbstverlegtes, DRM-freies, teuer bezahltes Buch schon knapp eine Woche nach dem Einstellen bei Amazon auf den meisten regulären Piratenseiten vorhanden ist.“ Er schreibt eben nicht: „Ich bin erfolglos und habe nichts zu Essen, weil raubkopiert wird.“

Die Tatsache, dass ein Großteil der Kommentare es noch nicht einmal zu einem „Ich verstehe das natürlich, aber…“ schafft, sondern direkt von persönlichen Diskreditierungen bis zu - möglicherweise sogar zutreffenden - apokalyptischen Marktanalysen alles über den Äther schießt, zeigt gut, worum es in der Diskussion um den Wert von Kultur geht: Immer um das ICH, um MEINE Rechte, MEINE Freiheit, MEINE Interessen und eben nicht um das Gegenüber, geschweige denn das Kollektiv oder die Gesellschaft.

Die Frage ist eben, ob die oben formulierte These zutrifft: „Diese Systeme wirksam zu bekämpfen, würde über kurz oder lang tatsächlich massive Eingriffe in die Freiheit jedes einzelnen Nutzers voraussetzen. Und das ist das Urheberrecht eben nicht wert.“

Man kann jetzt versuchen, das differenziert zu betrachten oder kurz und knackig formulieren: „Seid nicht so eitel und geht arbeiten, wenn ihr Bock drauf habt.“ Das ist wenigstens klare Kante und macht keinen Hehl daraus, dass eine Gesellschaft Kultur, und vor allem „Schreiberlinge“ schlicht nicht braucht. (Bliebe noch die Frage, ob das nur für Kulturschaffende gilt oder auch für einen überwiegenden Teil der Hartz-IV-Empfänger und Obdachlosen auf den Straßen? Sind die auch alle selber schuld? Und wenn nein, warum nicht?)

Gut, am Ende landet man dann vielleicht wieder beim ICH, bei den ureigenen Interessen jedes Einzelnen…fair enough…aber dann sollte man es auch so benennen und sich nicht hinter idealistischen Argumenten oder politischen Systemdebatten verstecken. Oder einmal darüber nachdenken, was das für die Gesellschaft bedeutet, wenn man jedem, der sich öffentlich angreifbar macht, erst einmal die Fresse poliert.

Kommentar von Hänschen:
Tut das denn einer?

Widerlich finde ich viel eher, wenn jemand versucht, einen eigenen Misserfolg sofort an dieser Scene aufzuhängen.

Wie ist denn der sehr gut geschriebene Artikel zu bewerten? Ein junger Vater mit hoher Qualifikation möchte gerne nebenberuflich etwas schreiben und im Idealfall etwas Geld dazu verdienen, das ist ok, nachvollziehbar und finde ich auch Klasse, wer träumt nicht davon sein Hobby zum Beruf zu machen.

Buch 1 ist verlegt und wird 5000x verkauft, nicht der Burner…woran es liegt, weiss ich nicht, ich habe es nicht gelesen und kann auch keine Wertung über den Inhalt abgeben. Das Argument „ist eben nicht gut genug“ ist eine genauso dumme Behauptung wie der Fingerzeig auf Filesharing.

Buch 2 ist auch verlegt und verkauft sich nicht so dolle, weil die Buchhandlungen es nicht bestellen, da kann der Autor nichts dafür, das kann viele Ursachen haben und hat nicht zwingend etwas mit dem Inhalt zu tun. Wäre das so, dann hätten Buchhandlungen ja nur noch Bestseller.

Buch 3 hat er selbst verlegt und ist in den Top1000 bei Amazon, die haben ja auch sehr viele Kontakte von Kunden, was mich hier glatt umgehauen hat sind die Kosten für Lektorat und Co.

Offensichtlich reichen die 3 Bücher noch nicht aus, den Lebenstraum vom Autor zu verwirklichen, also muss ein Schuldiger her: es sind die Kopierer, diese elenden Gesellen.

Nicht jeder Download ist entgangener Umsatz, wie hier schon geschrieben, sind die meisten Downloader Jäger und Sammler und 99% der Sachen sind Festplattenschrott. Das wird nicht konsumiert, das wird lediglich gelagert. Ob für schlechte Zeiten oder aus Besitztrieb weiss ich nicht, nur würde sich die Verkaufszahl nur marginal ändern, wenn es das nicht geben würde. Als Megaupload geschlossen wurde ist der US-DVD-Markt um 15% eingebrochen, das hatte einen echten, negativen Effekt auf einen Bereich des Handels. Nun werden einige sofort losbrüllen: „So ein Quatsch, das kann ja nicht stimmen, wo sind die Beweise!“, es ist genau die gleiche Behauptung wie die, dass Buchpiraten Schuld sind an schlechten Absatzzahlen.

Kommentar von Hartmut Noack:
Mir fallen zwei Argumente hier besonders auf:

1.) Einige beklagen, dass durch die kostenlosen Möglichkeiten der Verdienst der Autoren ruiniert würden und deshalb:
Zitat @Roland Rafael Repczuk „Piraterie wird sich schlussendlich selbst austrocknen und jede Form des Schöngeistigen ebenfalls.“

2.) Viele andere erwähnen die Zahlen, in denen Bücher (und auch Filme und Musik) heute veröffentlicht werden und weisen auf ein Überangebot hin.

Der erste Punkt ist hochgradig anzuzweifeln, wenn der zweite korrekt ist oder?

Es gibt bestimmt Verdienstausfälle durch Filesharing. Zumindest durch Angebote im Internet insgesamt werden die CD-Regale der E-Diskounter alle paar Monate ein paar Meter kürzer. Und der Weltmarktführer ITunes gewährt den Rechteinhaben nicht gerade üppige Anteile.

Aber dennoch veröffentlichen Musiker immer mehr neu Alben, Filmproduktionen werden nicht nur zahlreicher sondern auch größer und teurer und auch Literatur wird immer mehr geschrieben und veröffentlicht.

Das kommerzielle Urheberrecht ist kein Grundrecht, sondern ein Privileg. Es wurde Autoren eingeräumt, damit diese Literatur, Musik und dramatische Werke schreiben und Bilder malen. Die Gesellschaft wollte diese schönen Dinge und deshalb hat sie Gesetze geschaffen, die gegen den legendären Hunger des armen Poeten helfen sollen.

Nun ist es aber ganz offensichtlich so, dass der Verdienstausfall durch Internet die Autoren ganz offensichtlich nicht davon abhält, all die schönen Dinge zu schaffen, die für eine hoch entwickelten Kultur unverzichtbar sind.

Es gibt Bücher, Musik, Bilder und Filme. Und das Gerede von der „verwässerten“ Qualität und dem „Niedergang“ ist völliger Blödsinn. In Sachen Literatur bin ich nur ein durchschnittlicher Leser aber mit Musik kenne ich mich ein bisschen aus. Und ich muss sagen, dass einige der besten Platten, die ich jemals gehört habe, in den letzten 7-8 Jahren erschienen sind. Jede Woche entdecke ich irgendwo eine Perle, gegen die das Meiste, was ich aus den 1990ern kenne, vergleichsweise blass wirkt.
Obwohl die 90er schon mal viel besser als die 70/80er waren. Ich würde die Zeit seit 2000 durchaus mit der großartigen Aufbruchszeit der 1960er vergleichen, in der es dauernd neue, interessante Bands gab und die Leute bereit waren, sich für sehr eigenwillige Konzepte zu begeistern.

Downloads hin, Verlagssterben her: von einem „Austrocknen alles Schöngeistigen“ kann keine Rede sein.