Maildienste – Datenkraken, Händler und Sicherheitsfanatiker

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Kommentar von Kunstsoldat am 07.06.2017 12:41:
Was ist mit ProtonMail? Wieso hast du diesen Dienst nicht in deinen Test mit einbezogen?

Kommentar von Lars „Ghandy“ Sobiraj am 07.06.2017 13:29:
ProtonMail ist in der Titelgrafik (Mitte) mit dabei. Natürlich ist auch dieses einer der Maildienste, die viel Wert auf Datenschutz legen.

Tja, und was das Thema an sich betrifft: Ich denke, es ist heutzutage schwierig die Leute dazu zu bekommen, für etwas zu bezahlen, wo es das gleiche an anderer Stelle umsonst gibt. Da hat man entweder selbst schon echt schlechte Erfahrungen gemacht, oder aber man ist Überzeugungstäter. Die meisten haben gar keine Zeit oder Lust, intensiv über dieses Thema nachzudenken. Überwachung riecht und hört man nicht. Sie tut nicht weh und hinterlässt in den allermeisten Fällen keine Spuren. Deswegen wird sie von den meisten Menschen auch nicht als bedrohlich empfunden. Dass die eigenen Daten analysiert und an Dritte verkauft werden, dürfte ebenfalls den meisten Nutzern egal sein, so lange sie die Dienste weiterhin für lau benutzen dürfen.

Kommentar von Obey am 07.06.2017 14:23:
Oh da schlägt die eigene Wiedererkennung zu :open_mouth: sollte man wirklich mal überdenken. Super Beitrag!

Kommentar von Kay am 07.06.2017 20:26:
@Kunstsoldat
Ich hab die zwei in Deutschland bekanntesten Mailanbieter genannt… Aber danke für den Hinweis… Hab gleich mal protonmail und secure-mail.biz noch hinzugefügt.

Die Funktionen von Posteo und Mailbox.org wurden als Referenz genannt, was natürlich für die vielen andere sicheren Anbieter ebenfalls gilt.

Ich hab den Blog mal komplett überarbeitet. Ließt sich jetzt etwas flüssiger und vernünftiger :wink:

Kommentar von Kunstsoldat am 07.06.2017 21:02:
Danke Kay!!

@Lars:

ProtonMail bietet ja eine kostenlose Variante an, die auf 500 MB Speicher und 150 Mails am Tag limitiert ist. Das reicht für viele doch aus: Sie brauchen nichts zu zahlen und haben einen relativ sicheren Anbieter!

Kommentar von Kunstsoldat am 07.06.2017 21:04:
Hab gerade nochmal nach secure-mail.biz geschaut und sehe, dass die keine Neuregistrierungen mehr annehmen und nicht mehr garantieren können, wie lange bestehende Konten noch auf Ihre Mails zugreifen werden können!

Kommentar von Lars Sobiraj am 08.06.2017 07:17:
Das ist seit sehr langer Zeit der beste Beitrag eines neuen Autors. Danke nochmals, Kay!

Kommentar von Vik am 08.06.2017 07:22:
„In Europa ist es nicht möglich ist, einen Anbieter aufgrund von Verdachtsmomenten zu schließen oder beobachten.“ Da haben sich zwei kleine Fehler eingeschlichen. (ein „ist“ weg und am Schluss ein „zu“ rein.)

Danke für den Beitrag und die Erklärungen.
Wie sieht es denn mit dem Anbieter, „MAIL.de“ aus?

Es wäre nicht schlecht, wenn man gerade für solche Tipps, Beiträge eine Übersicht oder Rubrik erstellen könnte und entsprechend pflegt und ausarbeitet. (Die Rubrik „Boerse.to“ ist beispielsweise völlig ausgelutscht und interessiert sicherlich niemanden mehr.)

MfG

Kommentar von Kay am 08.06.2017 14:30:
@Vik
Ist korrigiert… Danke

Mit mail.de habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Ich hatte mir mal vor einiger Zeit einen Free-Account, zum testen, eingerichtet. Hatte auf diversen Seiten über diesen Anbieter gelesen und dachte, der verspricht das, was dort stand.

Nach drei Monaten hab ich meinen Account löschen lassen. Mir war zwar von vornherein klar, dass man bei Freeaccounts Werbung bekommt, aber bei mail.de ist das irgendwie aus dem Ruder gelaufen. Ich wurde nur noch mit Werbung zugespammt. Am Tag bis zu 6 Werbemails und das schlimme dabei war, dass die trotz meiner Spam-Markierung weiterhin im normalen Postfach landeten. Noch nichtmal die Abmeldung von dem Newsletter hat funktioniert. Ich bekam weiter jeden Tag Werbetrash.

Was mich allerdings sehr aufgeschreckt hat, war die Tatsache, dass ich nach einigen Wochen, nachdem ich meinen Account eingerichtet hatte, Werbemails von Seiten bekam, wo ich nur mal kurz vorbeigeschaut hatte. Obwohl ich mich immer per Abmelde-Button vom Maildienst abmelde, wurde trotzdem getrackt, welche Seiten ich besuche…

Das hat mich zur Erkenntnis gebracht, dass hier auf radikalste Art und Weise der Nutzer zu einem Bezahl-Account gedrängt wird, indem man ihn mit Werbung bombardiert. Hab denen dann eine Unmutsmail geschrieben, mich für die vergeudete Zeit bedankt und meinen Account löschen lassen. Mit dem abschließenden Satz, da die meine Trackingdaten haben, sieht man sich garantiert zweimal im Leben.

Also, auch hier nochmal der Hinweis, seit vorsichtig mit Free-Accounts. Die Anbieter finanzieren sich nicht aus Reis und Bohnen, sondern mit Anzeigen und Trackingdaten. Wer nicht zahlt, muss Werbung schauen. Ist wie im richtigen Leben bei RTL, Pro Sieben und Co…

Das die eigenen Daten „verkauft“ wurden, sieht man spätestens an den Werbemails, wo die Produkte darin, einem irgendwie bekannt vorkommen. Sei es von angesurften Webseiten oder Bestellungen in Online-Shops. Hier kann man gut die zeitliche Abfolge erkennen. Nach der Anmeldung für einen Free-Account, bekommt man die ersten zwei, bis drei Wochen irrelevanten Spam, der einem überhaupt nicht interessiert oder einfach nur igendwelche Infos. Nach ca. 3 Wochen geht es dann langsam los mit Produktmails, wo man von dem Absender oder dem Produkt darin schon gehört, gelesen oder Kontakt hatte. Im laufe der Zeit bekommt man dann fast nur noch Werbemails, die auf die eigenen Person zugeschnitten ist. Auch wenn es dich nicht interessiert und die Mails sofort gelöscht werden, so kommt einem das Produkt/Dienst/Anbieter darin fast immer bekannt vor.

Das tückische an diesen Mails ist, dass diese nicht verboten sind und auch kein Anti-Spam Schutz diese automatisch erkennt, wenn man davon keine eigene Regel erstellt hat. Im Gegensatz zu richtigem Spam, die meist kriminelle Gründe haben, kann man bei solchen Werbe-Mails nicht viel dagegen machen, außer seinen Account aufzurüsten (Bezahlaccount) oder zu löschen.

Der Maildienst selber geht dagegen auch nicht vor, weil er ja derjenige ist, der deine Daten zur Verfügung stellt. und das macht dieser auf keinen Fall umsonst… Das ist eine der lukrativsten, legalen Internetbranchen überhaupt. Google ist kein Milliarden-Unternehmen, weil deren Suche so toll ist, sondern weil soviel damit suchen.

Wäre ja fast ein Thema für einen neuen Blog… :wink:

Kommentar von Vik am 08.06.2017 23:13:
Danke für die ausführliche Erklärung.
Ich habe dort eine Adresse zu laufen und das müsste jetzt schon circa 2 Jahre her sein.
Erfahrungen, wie Du sie gemacht hast, kann ich momentan nicht bestätigen.
Ich bekomme von denen maximal aller 2 Monate eine Werbemail und in der geht es immer um Mail.de selbst.

Deine berschriebene Problematik habe ich aber leidlich bei gmx erfahren.
Am Schluss bekam ich sogar Mails, vom Tübinger-Klinikum, mit Anhängen zu Labortests und noch ganz andere Dinge zugestellt, die außenstehende so wohl nie zu sehen bekommen würden. Da musste ich die „Jungs“, vom Klinikum, erst mal informieren. Die waren gar nicht begeistert, dass ich deren Mails bekam und anfangs wollten die mir auch nicht glauben.
Aber wie Du siehst, gehen nicht nur private Nutzer recht sorglos mit ihren Daten um und vertrauen allen Anbietern blind. Da muss nur der Stempel, „KOSTENLOS“, drauf und schon läufts. :slight_smile:
Ähnlich wie mit der 0% Zinsen-Lüge.

MfG
Worin das Problem bestand, kann ich bis heute nicht sagen

Kommentar von Frodo Beutlin am 10.06.2017 04:45:
In einem Punkt muss ich widersprechen. Wir wurden von den Anbietern dazu erzogen, kein Geld für derartige Dienste auszugeben. Zuerst war da die Verlockung und nicht die böse Kostenlosmentalität der Bürger. Ansonsten toller Artikel.

Kommentar von Kay am 11.06.2017 18:46:
Ja, das stimmt wohl. Da muss ich dir recht geben… Zu den Anfangszeiten des Internets, war vieles umsonst, was jetzt Geld kostet. Auch wenn es nur ein Minimalbetrag ist… Die Unternehmen und Webdienste kamen irgendwann zur Erkenntnis, dass der Betrieb nicht umsonst zu gewährleisten ist.

Nur leider kam das bei den Nutzern nicht an, bzw wurde falsch kommuniziert. Die Alternative der Anbieter ist deswegen, anderweitig Geld zu verdienen. Da nichts produziert wird, muss eben der Nutzer herhalten, in Form seiner Daten.

Kommentar von Mail Anbieter: Posteo.de gegen Mailbox.org [Vergleich] - UsefulVid:
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Kommentar von Togijak:
Hier noch ein paar alternative Anbieter https://www.privacytools.io/#email

Danke, manche davon kannte ich noch nicht.