LuL.to ist Geschichte: Ermittler nehmen "Lesen und Lauschen" vom Netz

Kommentar von Esther am 23.06.2017 17:33:
Quatsch, man muss dem User schon nachweisen, was er getan haben soll. Sobald die Leute ihre Gutscheine bar bezahlt haben wird das schon schwierig.

Dazu kommen dann Familien, in denen nicht klar ist, wer etwas runtergeladen hat.

Auf die Verfolgung von Nutzern hat man bisher aus gutem Grund verzichtet.

Kommentar von Kugelschreiber am 23.06.2017 23:33:
Ne gute Analyse.
Bist du Rechtspfleger oder so was?
Die Dussel haben s0gar noch ne Chance
Da ist dieser nette Junge und der hilft mir immer da hab ich ihm die Karte geschenkt die hatter sich so gewünscht.
Was hat der damit gemacht nein wirklich?
Die sind wegezogen.
So oder so ähnlich bei der Vorladung.

Kommentar von Benway am 24.06.2017 09:24:
Glaub ich nicht, die wirklich gut gemachten Themenpakete (z.B. Cervantes) erchienen nach dem Ableben Lysanders nicht mehr. Ich denke auch, daß die Sukzessoren einfach überfordert waren.

Kommentar von Chico am 24.06.2017 12:05:
40.000 Nutzer, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Darunter wird es sicher welche treffen, aber glaubt jemand da werden jetzt dermassen viele Resourcen drauf verwendet um davon hunderte oder tausende zu überführen?

Für die Betroffenen gibt es hier eine Einschätzung was sie zu befürchten haben:

https://www.frag-einen-anwalt.de/Beschlagnahmung-lulto-Lesen-und-Lauschen-eBooks–f299736.html

Kommentar von Kunstsoldat am 24.06.2017 12:47:
Eine weitere RA-Einschätzung:

https://www.frag-einen-anwalt.de/Beschlagnahmung-lulto-Lesen-und-Lauschen-eBooks–f299736.html

Kommentar von Kugelhaus am 24.06.2017 15:14:
Ist ungefähr das was einige hier schon geschrieben haben.
Erstaunlich ist nur das es tatsächlich Leute gibt die die Illegalität solch einer Seite nicht erkennen oder trotz der Erkenntnis dort eine valide Emailadresse hinterlassen und vermutlich sogar eine rückverfolgbare Zahlung getätigt haben. Verwunderlich das die Person einigermaßen geradeaus schreiben kann.

Kommentar von Esther am 24.06.2017 18:21:
Da gibt’s doch noch mehr. Die Oma schenkt dem Enkel einen Amazon Gutschein und bittet ihn für sie Bücher für den Reader zu kaufen. Der meint, die billigen von lul.t0 seien genauso gut.

Was ist mit Studenten-WGs? Oder mit Familien mit strafunmündigen Kindern?

Das gibt gigantische Nachweisprobleme. Erwischen kann man ohnehin nur die Dussel, die die Gutscheine online gekauft oder mit Karte bezahlt und obendrein eine reale Mailadresse für die Anmeldung auf einer Piratenseite genutzt haben.

Kommentar von Romanautor Richard am 25.06.2017 08:57:
Jetzt noch mal ohne Sarkasmus: Wenn ich mir etwas nicht leisten kann, dann geht es eben nicht. Ich finde es geradezu grotesk, wie hier mit dem Argument, doch kein Geld zu haben, das Stehlen gerechtfertigt wird. Sich selbst einzureden, dass Millionen von Bücherdownsloads überhaupt keinen Schaden anrichten. So dumm kann man doch gar nicht sein.

  1. Es gibt hunderte Gratisbücher in den Shops zum legalen Download.
  2. Es gibt tausende Romane bei Amazon und anderen Anbietern in Papierform für kaum einen Euro.
  3. Es gibt offene Bücherschränke kostenlos in fast jeder Stadt.
  4. Es ist einfach nicht wahr, dass den Autoren keine Verluste entstehen. Genauso ist es unwahr, dass es alles Schrottautoren sind. Warum solltet ihr deren Schrottbücher dann 20 000 mal runterladen??? Wir haben das ausgewertet, wie sich die Verkäufe ändern, sobald das Buch in einer Piratenbörse erscheint. Bei den meisten Autoren geht die Verkaufskurve in dieser Stunde (!) schon, in der das Buch erscheint, steil nach unten! Das haben wir monatelang mit verschiedensten Neuerscheinungen verifiziert. Es ist eine faule Ausrede und eine Lüge, dass es nicht schadet.
  5. Ich möchte die Gesichter der Downloader sehen, wenn man ihnen auch nur im Cafe einen Euro mehr berechnet als der Kaffee kostet. Da würde man sich aufregen und den Geschäftsführer holen und durchdrehen. Im Urlaub passt nicht alles?? Geld zurück, aber sofort! nur wir bescheuerten Autoren, da ist jede Ausrede recht, wir schreiben nur Schrott, sind sowieso erfolglos, haben keine Ahnung von unseren eigenen Verkaufszahlen, die wir täglich beobachten, aber IHR wisst es ja besser.

Wir wollen uns „schadlos halten“ - aha. Wie schlecht von uns, dass wir einfach unser Geld haben wollen. Viele Kollegen haben wegen der Piraten mit dem Schreiben aufgehört. Ihr ladet unsere Bücher, die euch angeblich gefallen und spottet und erhebt euch dann über die, welche die Geschichten monatelang schreiben. Vielleicht sollte man mal ganz kurz überlegen, ob nicht nur der eigene Bedarf zählt und nicht nur das eigene egoistische Verlangen.
Vielleicht hat der Autor auch eine 80jährige Mutter oder ein behindertes Kind, dem ihr die Kohle abzieht? Haben die weniger verdient, ihren Anteil zu bekommen als eure arme Nachbarin oder ihr als Harz 4 Empfänger? Und ich zumindest vergebe ständig Gratisbücher an Leute, die sich das nicht leisten können. Aber ich WILL vorher gefragt werden und nicht einfach beklaut werden. Sonst gebt doch allen Hilfsorgas eure Kontodaten mit Lastschrifterlaubnis. Die sind alle arm, die haben alle verdient, dass ihr sie unterstützt. Die Summe können die dann selbst entscheiden, die wissen es schließlich besser als ihr, was sie brauchen.

Kommentar von Gerichtskostenrechner am 25.06.2017 09:53:
Ich habe mal die Gerichtskosten ohne Auslagen und eigene Anwaltskosten für 250 EUR in der ersten Instanz überschlagen.
Also das Geld was es erstmal kostet klagen zu können.
Der Betrag liegt bei 105 EUR.
Steigt nicht linear an bei größeren Summen wirds günstiger.
Das mal 40000 ist schon recht beachtlich.
Jetzt noch die Kosten für Anwalt, Gutachten und Zeugen (Verdienstausfall, Fahrtkosten ec.).
Da werden nur extreme Powerdownloader, Spender und natürlich zurecht die Betreiber zittern müssen.

Kommentar von Esther am 25.06.2017 10:20:
Das würde auch nichts nützen. Aber wer eine echte Mailadresse angegeben oder die Amazon-Gutscheine im Netz gekauft oder mit Karte bezahlt hat ist auffindbar. Dann geht es aber erst richtig los: Da gibt es dann alte Damen, die dem Nachbarsjungen, der immer so nett die Tasche getragen hat einen Gutschein geschenkt haben, da gibt es Studenten-WGs mit gemeinsamen Konten und Bewohnern, die sich nicht beteiligt haben, da gibt es Familien mit strafunmündigen Kindern, Omas, die ihren Enkel gebeten haben Ihnen die Bücher bei Amazon zu kaufen usw. usf.

Auf das Theater hat man sich bisher nicht eingelassen.

Kommentar von Reingehackt am 25.06.2017 10:59:
Was ich interessant finde, hier aber noch keine Beachtung fand:

In diesem Bildartikel ist die Rede davon die Ermittler hätten sich in die Server „reingehackt“.
Andere Artikel sprechen davon die Seite sei durch BKA Hacker infiltriert worden.

Sind in der Strafverfolgung jetzt auf einmal illegae Methoden erlaubt? Wo fängt das an, wo hört das auf?

Bundestrojaner, Hackerangriffe, Netzdurchsuchungsgesetz, die Möglichkeiten sind beängstigend. Webcams aktiviert, über Smart TVs mitgehört… „1984“ sollte keine Anleitung sein, sondern Fiktion.

Zur Sache selbst:

Film- und Musikindustrie haben gezeigt welches Erfolgsmodell Netflix, Spotify und Co sind. Leider scheinen mir die Verlage und Autoren so verstaubt zu sein wie manche Bücher.
Gerade von hier sollte man doch etwas Kreativität erwarten können.

Kommentar von Goove am 25.06.2017 11:37:
Interessant, wie laut hier einige im Wald pfeifen.

Amazon Gutscheine gibt es auf zwei Arten. Die, die man im Handel kaufen kann und die, die man direkt bei Amazon kauft.
Erstere haben einen indentifizierbaren Einlöser, Letztere haben einen indentifizierbaren Käufer.
Schwer vorstellbar, dass die Ermittlungsbehörden das nur mit wenigen Gutscheinen gemacht haben.

Erschreckend aber, wie hier einige trotz voller Hosen noch nach Möglichkeiten suchen, aus der Nummer rauszukommen.
Ob die jemals alle belangt werden, da habe ich meine Bedenken. Aber genauso, dass es bei denen Benutzern der Seite die Einsicht geben könnte, dass man solche Quellen besser meidet.

Kommentar von Karma A. am 25.06.2017 12:39:
Jaaa, wir haben es jetzt kapiert. Die Autoren werden alle Nutzer der Seite bis zum Blut verklagen.
Von der mächtigen, großen Musik- und Filmindustrie, die übrigens wohl ein paar Euro mehr hat, kommt auch nichts.

Aber ihr schafft das schon. Ihr und eure super organisierte Facebookgruppe :smiley:

Ich drück’ euch jedenfalls die Daumen.

Kommentar von Lars „Ghandy“ Sobiraj am 25.06.2017 13:03:
Ja, ich bin auch von LUL.to betroffen gewesen, wenn auch „nur“ als Herausgeber. Aber lieber Romanautor Richard (deinen echten Namen dürfen wir ja nicht erfahren, scheint es), die Preise für E-Books sind schlicht und ergreifend zu hoch. Könnte das nicht auch einiges erklären? Wieso muss ich so viel dafür zahlen, wo es keine Kosten für Lagerung, Versand etc. dafür gibt? Wieso werden die eingesparten Kosten nicht an die Konsumenten weitergegeben? Warum glaubt man ernsthaft, dass wir so blöd sind, für Neuerscheinungen so viel zu bezahlen?

Gratisbücher? LOL! Ja, das meiste davon ist gratis weil es Schrott ist, oder schlichtweg für ein Produkt bzw. für eine Dienstleistung werben soll. Sorry, das Argument zieht bei mir nicht.

Ich will das Geschäftsmodell von LUL.to nicht verteidigen. Ich bin seit Anfang der 90er Jahre dabei und ich habe immer gesagt, dass man mit Warez keine Kohle verdienen darf, weil man sich sonst selbst zum Kriminellen macht. Aber die Problematik der E-Books und warum Autoren so große Probleme damit haben, Geld damit zu verdienen, stellt sich doch „ETWAS“ komplexer dar.

Da wäre auch die Gratismentalität des Internet zu nennen. Wir sind ja alle gewohnt, dass es stets alles für umsonst gibt, weil wir mit unseren Daten statt mit unserer Geldbörse bezahlen. Das hilft natürlich auch keinem Musiker, Autor, Filmemacher etc, das ist klar. Aber das muss man auch bedenken. Es sind nicht nur die bösen Raubmordkopierer, die sich an den armen Autoren vergreifen.

Kommentar von Luminus am 25.06.2017 13:24:
Sehr interessante Diskussion.
Ein Aspekt wurde noch gar nicht beleuchtet.
Wie will man gesetzt dem Fall man könnte wirklich 40000 Nutzer der Plattform identifizieren, die wirklich sinnvoll belangen.
Nehmen wir mal die 40000 Nutzer und jetzt noch 1000 bis 2000 Geschädigte das heißt Autoren und Verlage, da kommen zu den eingeleiteten Strafverfahren noch zwischen 40 bis 80 Millionen Abmahnungen und bei Wiederstand Klagen zusammen.
Ist natürlich ein Extremrechenbeispiel aber selbst bei einem Bruchteil von Klagen würde das Justizsystem kollabieren.
Die Justiz arbeitet bekanntlich nicht besonders schnell.
Die meisten sowohl Kläger wie Beklagte wären bei so einem Scenario verstorben bevor es da zu einer Klärung kommt.

Kommentar von Manuel Bonik am 25.06.2017 13:27:
Es gab in den letzten Jahren im Hinblick auf Piraterie deutscher Ebooks ca. drei Aktionen solcher Art. Das Ergebnis war jedes Mal: außer Anwaltsspesen nichts gewesen. Abmahnanwälte, Anti-Abmahnanwälte … Warum sollte es diesmal anders sein?

Aber mal sehen, was passiert.

Kommentar von Ida M. am 25.06.2017 14:27:
Zahlreiche Ebooklabels bieten die Sachen billiger an. Und zwar auch von großen Verlagen. Nur: Weil der Preis mir nicht gefällt, darf ich klauen? Ich finde, viele Designer bieten Klamotten zu teuer an, Also klaue ich?
Was Piraten nicht bedenken, lieber Lars, ist, dass Ebooks vom Staat höher besteuert werden als Bücher. Natürlich sind viele Ebooks teuer, manche zu teuer. Aber die Verlage zahlen immense Abgaben an Amazon und die fette Ebooksteuer. Und dein Argument hinkt insofern, dass die Piraten auch die 99 Cent Titel und Ebooks für 2,99 klauen und weitergeben. Es sind nicht nur die teuren, die ja angeblich keine Kosten verursachen (was, btw Schwachsinn ist und das weiß jeder, der Bücher rausbringt!)

Die Piraten machen vor gar nichts Halt. Und da kann man jaulen und mimimi und alles im Netz muss gratis sein, blabla. Einen Scheiß.
Der Grund, warum die Autoren jetzt gemeinsam die Nutzer jagen, liegt vor allem in dieser Einstellung begründet. Dass die Diebe auf die Autoren spucken, alles kleinreden, ohne Ende arrogant sind. DAS ist es, was uns auf die Barrikaden bringt. Null Respekt und eine Überheblichkeit, die menschenunwürdig ist. Als wären Autoren, deren Bücher ihr ja soooo gern runterladen wollt, das letzte untalentierte Pack.
Kein Dankeschön, kein bisschen Einsicht, keine Entschuldigung, nur dummes Geschwätz, das jede gute Kinderstube vermissen lässt. und deswegen haben wir unsere Anwälte eingeschaltet, beantragen Akteneinsicht und dann werden wir sehen. Die Wut der Autoren habt ihr selbst verursacht und jeder dümmliche Kommentar hier, der uns und unsere Arbeit niedermacht und kleinredet, bestärkt uns weiter. Ich habe eure Aussagen hier kopiert und das führt dazu, dass weitere Autoren sich uns anschließen.
Downloader, die diese Einstellung haben, verdienen einen Denkzettel. Und wenn ich draufzahle, mir scheißegal.

Kommentar von Romanautor Richard am 25.06.2017 15:06:
Lars, das stimmt nicht, dass es nur Schrott ist bei Gratis. Das sind Werbeaktionen, bei denen ganze Romane verschenkt werden. Aber was rede ich hier? Es gibt reichlich Verlage, die ihre Preise auf SP Niveau gesenkt haben. Trotzdem wird geklaut. Die SP haben Titel unter 3 Euro: Es wird geklaut.
Das hat mit dem Preis nichts zu tun. Überhaupt nichts.
Und ob man blöd ist, wenn man den verlangten Preis für was zahlt, das ist die Frage. Ob es blöd war, es nicht zu tun, das werden verschiedene Nutzer und vor allem Portalbetreiber bald erfahren.
Die fetten Jahre sind vorbei.
Die Piratenportale haben Umsatzeinbußen von um die 30% bei SP Büchern verursacht. Das konnte bewiesen werden und es gab auch einen Vortrag auf der Buchmesse dazu.
Auch sehr lustig, dass hier so viele sagen, sie hätten ja nur einzelne Bücher geklaut und dann muss man auch nur das ersetzen. Gut zu wissen, klau ich im Laden ab jetzt für unter 20 Euro. Hat ja keine Folgen, außer dass ich das vielleicht zurückzahlen muss. Oder?

Das Hörbuch einer Kollegin wurde geklaut und in den Portalen fast 20 000 Mal geladen. Das hat dermaßen geschadet, dass der letzte Teil ihrer Reihe, ihr Lieblingsband, nicht mehr als Hörbuch erscheinen wird, weil die bezahlten Downloads zu wenig sind. Aber schadet natürlich gar nicht, die Piraterie.

Schönen Tag noch.

Kommentar von ±±±±±± am 25.06.2017 15:57:
Ist überhaupt nicht komplex, der Grund warum da oft nichts rüberkommt.
Piraterie, zu viele Autoren, jede Menge Lesestoff der auch legal für lau zu haben ist, altmodische Papierbücher die durch eine lange Reihe von Nutzern gelesen werden bis sie auseinanderfallen und ein zunehmender Kaufkraftschwund in der Mittelschicht.
Das heißt öffentliche Bibliotheken,legale private Büchersammlungen, Werke wo das Urheberrecht abgelaufen ist, die zu erwartende Schrankenfreiheit bei wissenschaftliche Werken sind MINDESTENS genauso schlecht für das Geschäftskonzept der Verlage und Autoren wie die illegale Nutzung.
Deshalb trommelt der Börsenverein des deutschen Buchhandels auch massiv gegen jede Veränderung.
Aktuell ist er strikt dagegen das für Ebooks die grenzübergreifende Nutzung/Einkauf möglich werden soll, Stichwort Liberalisierung des europäischer Binnenmarktes.
Der Hintergrund dürfte sein, das dies die deutsche Buchpreisbindung ad absurdum führen würde.
Einzig eine Angebotsverknappung also weniger schreiben und verlegen würde gegen das alles helfen.
Sprich, man muss eine Prüfung ablegen bevor man kommerziell schreiben darf und die Verlage müßten noch rigider Manuskripte ablehnen.
Und ob es ein paar Masturbationshilfen mit Werwölfen, Prinzen, Manager, Vampiren, sinnlose Ratgeber und Selbsterfahrungsbücher mehr oder weniger gibt wird für den Fortbestand des Standortes Deutschland nicht von Bedeutung sein.
:arrogant süffisant grinsend in die Runde blick:
Es ist nicht richtig einfach die Bücher illegal zu laden und ja das schädigt die Buchbranche auch. Bei der rechtlichen Betrachtung spielt die Qualität der Produkte keine Rolle, wenn nur eine gewisse Schöpfungshöhe überschritten wurde.
Muss man ja leider immer dazu sagen, damit dann nicht als böser Verteidiger von Raubkopien hingestellt wird obwohl das eine fast nichts mit dem anderen zu tun hat.
Die Preisdiskussion, mit die Bücher sind zu teuer, finde ich allerdings auch blöd, da es jede Menge Mist zu kaufen gibt der krass überteuert ist und weg geht wie geschnitten Brot. Selbst wenn es bessere und preiswertere Konkurrenzprodukte gibt. Teilweise ist das Zeug sogar schädlich wie es bei neuen und hippen Produkten im Lebensmittelbereich immer wieder vorkommt.
Ist eben so.

Kommentar von Lars „Ghandy“ Sobiraj am 25.06.2017 16:36:
Dann viel Spaß beim gratis laden, wer hält Sie denn davon ab? Ich sicher nicht.

Wenn ich für eine Neuerscheinung wie Amalthea (Neal Stephenson) als gedrucktes Buch knapp 30 Euro und als E-Book nur 6 Euro weniger zahlen soll, hat das mit dem Preis „nichts zu tun“ !!??

Es fallen wie gesagt an Nebenkosten für Druck, Lagerung und Transport 0 Euro an. Da wäre der Server, der Online-Shop, die rechtliche Absicherung etc. und das war’s dann. Wieso soll ich als Kunde so viel bezahlen, wo ich das Buch nicht weiterverleihen darf, weiterverkaufen darf, es nicht anfassen oder schmecken kann!? Das kann mir auch der Börsenverein des Deutschen Buchhhandels nicht erklären.

Die Unterscheidung zwischen einer Kopie und einem Ladendiebstahl, auf die muss ich hier hoffentlich nicht eingehen, oder? Woher der Begriff „Raubkopie“ kommt, bitte selbst mal im Netz suchen. Der Begriff wurde absichtlich von Rechteinhabern und deren PR-Agenturen in’s Leben gerufen, damit Otto-Normalverbraucher Jahre später nicht mehr zwischen einem Gewaltverbrechen (Einbruch, Diebstahl etc.) und einer kopierten Datei unterscheiden kann.

Wenn ich eine Datei kopiere ohne zu bezahlen, schädige ich einen Autor + den Verlag, aber die Datei ist jetzt 2x vorhanden, statt nur 1x. Ich habe weder einen Einbruch begangen, noch einen Gegenstand in einem Geschäft in meine Handtasche gesteckt. Ich finde, das sollte man unterscheiden.

Mir ist klar, dass das Verhalten der Leute von LUL.to sowohl hochgradig kriminell als auch verwerflich war. Und es betraf mich wie gesagt auch, weil LUL das erste und wahrscheinlich einzige deutschsprachige Portal war, wo es unser Buch von und mit Spiegelbest für nur 15 Cent gab. Bei Amazon wird das E-Book ganz regulär für knapp 3 Euro angeboten, weniger ging nicht, ansonsten hätten wir die Konditionen bei Amazon nochmals zu unseren Ungunsten verändern müssen. Ja, ich habe die Nachricht, dass sie Lysander & Co. bekommen haben (nette PR-Aktion übrigens mit dem vorgetäuschten Krebstod) mit viel Wohlgefallen und einem Grinsen auf dem Gesicht zur Kenntnis genommen.

Und nein, die „fetten Jahre“ sind lange nicht vorbei. Bitte weiter träumen. Und daran denken, dass E-Books als auch Hörbücher gemessen am Gesamtmarkt nur eine absolute Nische darstellen!! Und nein, das kommt natürlich nicht vom Preis, auf gar keinen Fall. Wir haben ja alle 23,99€ für den neuen Stephenson übrig und müssen dafür nicht lange arbeiten, gell?

Und auch nicht vergessen, dass jeder illegale Download nicht bedeutet, dass der Downloader dieses auch gekauft hätte, wäre sie/er nicht illegal daran gekommen. Ganz ehrlich Richard, ich gebe viel Geld für den Konsum von Filmen und Büchern aus. Ich nutze lieber Netflix als KinoX anzuschalten. Aber eine wirklich gute Flatrate für E-Books gibt es halt auch leider nicht. Was da an Lösungen angeboten wird, ist alles sehr halbgar und erinnert mich an die Anfänge der Musikindustrie, die irgendwann von Amazon und Apple beim Vertrieb ihrer eigenen Werke rechts und links überholt wurden. Anfangs war alles sehr halbherzig weil nämlich kaum jemand in den Chefetagen glaubte, dass das Internet im Jahr 1999 und auch später eine größere kommerzielle Rolle spielen wird. Tja, dann kam Napster, die Mutter aller Tauschbörsen und das Gegenteil wurde ihnen bewiesen.

Auch Ihnen einen schönen Tag!