Einfach jede Sucht ist wörtlich die „Sucht“ nebenbei. Dies hat damit zu tun wie unser Alltag abläuft.
Maschinell teilweise, wir suchen schnell etwas was Aufmerksamkeit erhöht, dann wieder etwas was ablenkt.
Und schon steht die Tasse oder das Glas am Computer halb vor einem…
Die vermeintlichen kurzen Pausen sind unser Problem. Wir suchen nach Belohnung in der Pause, nach der Pause und am besten noch nach ewiger Dopaminfreigabe.
So ist dank Smartphone und Medien jede Sucht zur „Sucht“ nebenbei geworden.
Vor allem durch den Lockdown.
Meine Erfahrung ist: Wer dann zuhause eher nicht konsumiert wird entweder durch die Decke gehen mit dem Konsum, egal was – oder sich dann mäßigen oder es ganz lassen wenn die Gesetze verschärft sind.
Wie war es für mich als Langzeitalkoholiker vor dem Lockedown?
Es war ein PingPong zwischen Reibereien, Aufreiberein, Rückfällen und hochgerechnet kaum Abstinenz.
Was ist jetzt der Unterschied? Wenn ich eine „Beschäftigung“ habe und nicht gerade absolut verkatert aufwache und mir der Schädel den halben Tag brummt kann ich nur sagen:
Nur jetzt ist die Zeit um zu lernen. Oder zu trainieren.
In meiner einzigen Suchtreha hatte ich Programm teilweise von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr abends, 5 Tage, teilweise 6 Tage die Woche.
Es war zu viel, vor lauter nicht zu mir kommen, die Reibereien und anderes kam ich gar nicht zu mir.
Jetzt habe ich das Internet entdeckt beim Aufräumen.
Und was kann man machen? Was ich hier angefangen habe mit einem Beitrag, kreative Ideen austauschen oder bei sich bleiben.
Für mich sind zu viele Menschen eher zu viel Stress – und Kneipe geht nicht.
Schließlich ist der 8te Erste – also hab ich mein Weggehgeld weggehauen.
Doch wieso nicht einfach die Zeit nutzen zum Lernen/Werkeln keine Ahnung.
Ich werde jetzt Alternativen zu kommerziellen Gegenständen aufreihen und Funktionsweisen usw. runter schreiben in der Theorie, jedoch eventuell mit jemanden noch mehr darüber sprechen was möglich ist und was geht.
Für mich als „Creator“ ist es eigentlich Ironie – ich will vom Computer weg – doch um was zu erschaffen muss ich trotzdem dran sein.
Dabei waren als ich „für mich“ Sachen gemacht hab (selbst wenn es nicht so war) teilweise 2-3 Tage am Stück manchmal drin dabei.
Jetzt hat mich die „Klappse“ sehr zum Nachdenken gebracht und es ist so wie es ist:
Die „Sucht“ nebenbei.
Wir suchen was, doch finden – davor drücken sich die meisten, ich bis jetzt zuletzt genauso wie so viele Andere.
Es ist die „Sucht“ nebenbei – alles wird eben zum „Nebenbei“ – dann fällt gar nicht auf was davon Sucht ist und was nicht.