Internetpiraterie: Demokratischer Kapitalismus - von Matthias Wenzel

Kommentar von Piratenparteiler:
Der reguläre Industriearbeiter profitiert vom Mindestlohn und das ist auch gut so, deshalb unterstütze ich ja auch die Idee vom Mindestlohn. Aber wie sieht es mit der wachsenden Zahl an selbständigen/Scheinselbständigen, freischaffenden Programmierern, Autoren, Bloggern usw aus ?

Mindestlohn ist etwas für die verwaltete Industriegesellschaft. All jene welche außerhalb dieser Strukturen über die Runden kommen müssen profitieren nicht davon. Da grade im digitalen Kapitalismus die Projektarbeit immer mehr zunimmt dürfte das in Zukunft noch eher zu einem Problem werden.

Da kann der Mindestlohn eben als eine Absicherung nicht mehr greifen, daher sind andere Mittel wie BGE oder negative Einkommenssteuer geeigneter um diese Milieus sozial abzusichern.

Kommentar von Urh.18:
Die Erträge aus urheberrechtlich geschützen Werken stehen den Nachkommen genauso zu wie die Mieten aus einem vererbten Haus.

Kommentar von Thomas Elbel:
Lieber Matthias,
sympathische Wortäußerung. Aber auch hier - wie bei Kaspar Dornfeld - darfst Du nicht dem - im übrigen sehr verständlichen - Fehler unterliegen, von Dir auf andere zu schließen.
Ich habe nicht mal ansatzweise die Zeit und die Ressourcen, der Sympathie der Leser so hinterherzujagen, wie Du offensichtlich bereit bist zu tun. Wenn ich auf Bezahlung meiner Bücher hoffe, muss ich mich hauptsächlich darauf verlassen, dass die Qualität des Textes als Argument ausreicht, den von mir festgesetzten Preis zu zahlen.
Das die Leser mein Angebot unterlaufen können, hat m.E. mit Demokratie gar nichts zu tun. Sonst wäre es auch Demokratie, wenn ich Dein Fahrrad klaue, nachts auf Deinen Rasen pisse und dann Tags an Deine Hauswand spraye. Das ist das genaue Gegenteil der Demokratie, nämlich der Terror der mit der Mehrheitsentscheidung unzufriedenen Minderheit.

Kommentar von Blackcrack:
ja, wie wärs denn mal so :
Du weist, daß Du Geld hast, Du weist, daß Du anderen die Möglichkeiten für Möglichkeiten geben kannst, Findest Du mich gut, kannst Du Mich unterstützen und darfst auch sorge dafür tragen mich zu erhalten. Findest Du mich schlecht, brauchst Du mich nicht zu unterstützen, brauchst Du meine Bücher nicht zu lesen und brauchst Dir auch nichts von mir an zu eignen. Hast Du aber kein Geld aber hast de Möglichkeit bei mir direkt Geld ein zu zahlen, und kannst mich dennoch irgendwie unterstützen, gebe mich weiter in Hände, die das u.U können und Sprich über Mich (im Grunde mach für mich Werbung oder auch Schleichwerbung, denn so kannst Du mich auch unterstützen.) !
Man vergißt all zu leicht, daß früher die „Piraten“ und Halzabschneider(im übertragenen Sinne) Die denjenigen waren, die Das Wort und Wissen weitergetragen sowie Schätze weitergetragen haben Wenn man mal über Freibeuter spricht die sich dann im Grunde gewehrt haben und versucht haben Ihrem Leben was nützliches angedeihen zu lassen, und noch ein wenig weiter in die Vergangenheit zu schauen auch Hexen und Hexer haben sich der „Modernen“ Naturwissenschaften und Chemie sowie Physik zugewannt, Was aber durch durch Pfaffen und Priester unterbunden wurde, auch heute noch, werden geistig kranke Menschen, in diesen modernen Zeiten durch die Katholische Kirche heimgesucht und den Familienangehörigen weis gemacht, daß das die beste Methodik sei, diesen Menschen wieder zu „heilen“… Das mal zu deiner Theorie, das Schlechte mit dem Beelzebub aus zu treiben oder so etwas…(ich muss ja jetzt wohl nicht die Muslimische Gesellschaften ansprechen mit ihrem geheimen Buch des Wissens die dem Katolisch geführten Volk um Längen voraus war) Wir haben eine Gemeinschaft, die nur funktioniert wenn wir zusammenarbeiten und zusammenhalten und auch andere unserer Gesellschaft auch wissen lassen, daß Zusammenhalt gut ist, das sollte jedem klar sein. Nicht aber jedem immer und dauernd vor die Nase halten, daß Ausbeutung schlecht ist und Diebstahl noch viel schlechter… Wem es nicht klar ist das Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe dem Ganzen eine weit bessere Stütze geben und dem nächsten mittels seinen eigenen Möglichkeiten seinem Nächsten noch bessere Möglichkeiten geben kann, sollte die Möglichkeit eingeräumt werden daß es ihm klar wird, wenn ihm die Möglichkeit gegeben werden, daß er sich soweit aufbauen kann, daß er sieht, daß es gut war und ebenfalls mit klarem Menschenverstand dann agieren kann sowie dann einem weiterem die Möglichkeit gegeben werden kann, seinem Tun einen Weg zu geben…

Wenn man aber meint, der andere sei von Grund auf schlecht und von vorne herein schon meint er müsse mit viel energie gegen etwas ankämpfen, was er selbst nicht wirklich steuern kann, kämpft er im grunde eher gegen sich selbst als dafür zu kämpfen, dem anderen ein Pisshäuschen zu geben oder gar ein Fahrrad einfach hin zu stellen, daß er nachher vielleicht weitere bauen könnte oder eben Besorgungen machen könnte und somit dann eben am Ende doch der Gesellschaft und der Gemeinschaft Gutes zu tun, weil er eben auch gesehen hat, daß es auch anders geht und man eben in dieser Gesellschaft aufblühen kann, darf und soll und es dann jedem in der Gesellschaft und Gemeinschaft eben nicht schadet sondern bei dem großen und ganzen etwas beisteuert, darum redet man auch manchmal , daß es engstirnig ist, wenn man gegen etwas ankämpft, anstatt man etwas anderes zu fördern :wink:

liebe Grüße
Blackcrack 0X i.R. und auf dem Free&OpenSourceTrip (direkt in die Vene)

Kommentar von mr:
bedingungsloses grundeinkommen ist grundsätzlich eine gute idee und mit sicherheit auch die zukunft des sozialstaates. (nicht götz werners vorstellung von erhöhung der umsatzsteuer, sondern negative einkommensteuer, aber das ist ne andere debatte)

was grundeinkommen hingegen nicht ist: ersatz für einkommen.

das grundeinkommen soll die existenzsicherung vom arbeitseinkommen abkoppeln. das ist der wesentliche gedanke dahinter. seit sich die piraten an die grundeinkommensdebatte rangepflanscht haben, müssen wir uns aber regelmäßig mit der „idee“ auseinandersetzen, daß allein für kreative in der zukünftigen gesellschaft gilt, weiterhin ihre existenzsicherung für investitionen in das eigene unternehmen aufwenden zu müssen - tantiemenansprüche seien ja mit dem grundeinkommen abgegolten.

kurzum: die piraten haben die debatte um jahre zurückgeworfen. das piratenkonzept des grundeinkommens ist ein feigenblatt für das enteignungsprojekt.

richtig ist doch: mit grundeinkommen kann sich auch der arme geringverdiener den konsum von kulturgütern leisten. so wird ein schuh draus, liebe leute!

Kommentar von Thomas Elbel:
Lieber Matthias, fünf Jahre sind vergangen. Was macht das Schreiben? Liebe Grüße, Thomas