Illegales Sport-Streaming: Haft- und Bewährungsstrafe für britisches Paar


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Der Fall McGuckin sendet eine klare Botschaft: Wer mit illegalem Streaming Geld verdient, riskiert seine Freiheit. Kieron Sharp von FACT begrüßte das Urteil als wichtigen Schritt im Kampf gegen digitale Piraterie.

Abgesehen von den Vorstrafen des Verurteilen, ist das verbreiten der illegalen Streams ansich nicht der Grund dieser hohen Strafe. Bei der Gesamtbetrachtung dieses Falles, sind mehre Dinge zu beurteilen, die so eine Strafe gerechtfertigen.

Ich denke, dass der größte Anteil dieser Strafe die Steuerhinterziehung, Geldwäsche und unerlaubtes Betreiben eines Gewerbes ist. Finanzbetrug wird ja gemeinhin relativ hoch bestraft.

Wenn man illegale Streams umsonst verbreitet und nur dafür angeklagt wird, wird es maximal auf eine Geldstrafe hinauslaufen. Der Verlust der dem regulären Rechteinhaber dadurch entstanden ist, ist ein separater Rechtsbereich und gehört nicht zum Strafrecht. Die Rückforderung des entstandenen Schadens kann nur in einem Zivilverfahren verhandelt werden.

Meistens werden diese aber gar nicht erst durchgeführt, weil es für den Ankläger (Rechteinhaber) fast unmöglich ist eine tatsächliche Schadenhöhe zu ermitteln. Das einzige was dabei rauskommt sind Showverhandlungen wo es um unrealistische Millionenbeträge geht. Die dienen dann eher zur Abschreckung.

Wenn es bei der eigentlichen Strafverhandlung um die Höhe des Schadens geht, dann ist das für die Schadenswiedergutmachung relevant. So eine Schadenswiedergutmachung, wird dann auch nicht an den Geschädigten gezahlt, sondern an den Staat. Zusätzlich zu den Hinterzogenen Steuern, die aber auch nur in einem Zivilverfahren zurückgefordert werden können.

Das witzige dabei ist, dass man zwar zur Rückzahlung der hinterzogenen Steuern aufgefordert wird, aber es wird niemals bestraft werden, wenn der Angeklagte es nicht tut. Schließlich kann man für eine Tat nicht mehrmals bestraft werden. Man muss halt damit leben, dass 30 Jahre lang das Geld zurückgefordert werden kann und unter Umständen jede Art der zivilen Geldeinforderung (Pfändung, Kontosperre, Schufa-Eintrag) genutzt werden kann. Aber es ist keine Straftat 30 Jahre lang ohne eine Rückzahlung sowas auszusitzen, mit all den negativen Folgen der Geldeinforderung.

Ich bin mir nicht sicher, ob das der Sache dient, wenn jede Woche hier über einen anderen verhandelten Fall von illegalem Streaming berichtet wird, aber jedesmal durch einseitige Berichte unnötig Panik geschürt wird.

Klar liest sich so eine News spektakulärer, wenn man wichtige Dinge unterschlägt und der Leser denkt, dass alleine durch das verbreiten des illegalen Streams so eine hohe Haftstrafe ausgesprochén wird.

Würde man noch die oben genannten Punkte der Steuerhinterziehung, Geldwäsche und unerlaubtes Gewerbebetreiben dazuschreiben, ist der alleinige Kontext des illegalen Streamings natürlich nicht mehr vorhanden. Aber von einer Newsseite sollte man das schon erwarten, anstatt unnötig falsche Panik zu schüren.